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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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14.09.2015, 21:18 | #1 |
Irreale Unterhaltung
Irreale Unterhaltung
Ich bin der Herr über die blattreichen, unberührten Wälder, südlich vom Himalaya. In meiner Höhle, im kalten Felsen bin ich gut versteckt. Meine stechend blauen Augen sehen scharf. Ich jage Nachts. Ich bin stolz, groß und mächtig, schon auf den ersten Blick, sieht jeder meine Kraft. Über meinen weißen, schlanken Körper ziehn sich schwarze Streifen. Sie imitieren das Spiel von Licht und Schatten. Ich bin das schönste Tier der Erde. Kämpfer und Rebell. Man sagt ich sei ein weiser Führer. Es gibt nur wenige wie mich. Du kannst mich nicht sehen, doch ich sehe dich. Bist du als Opfer auserkoren, jage ich dich. Ich bin klug und geschickt. Ich kann unbemerkt schleichen, meine Tasthaare kennen die Richtung des Winds. Ich bin unerbittlich und gefährlich! Meine Prankenhiebe töten. Also geh mir besser aus dem Weg! Ich bin ein Einzelgänger. Ich mache was ich will. Niemand kann mich zähmen. Es gibt Niemanden, der mich besitzt. Ich möchte rennen. Ich möchte keine Grenzen kennen. Ohne Verpflichtung durch die Wälder streifen, den Wind in meinem Rücken spürn. Träumend durch die Weiten ziehen, keinem Ziel entgegen. Manchmal blicke ich das Mondlicht an. Wenn Nachts die Sterne erscheinen, sehe ich Augen am Himmel. Sie weinen. Ich bin gütig und zärtlich. Verurteil mich nicht! Ein Raubtier muss jagen. Ich stelle keine Forderungen und halte kein Gericht. Wenn du dich traust, dann komm näher. Schau in meine Augen und erkenne mich. Ich bin ein hingebungsvolles Wesen und voller Gefühl. Mein Mittelpunkt brennt. Ich bin nicht kühl. Was ich jemals liebte, verteidigte ich - Niemand liebt wie ich. Wenn du dich traust, dann komm näher - Aber besser du traust dich nicht. Ich bin nur ein Vogel. Ich bin klein und zu zart für deinen Biss. Ich wollte nur wissen wer du bist. Buddha sagt: Um ein anderes Wesen zu verstehen, muss man auch in im Leben. Anders geht es nicht. Ich bin eingetaucht, in deinen düsteren Schatten, in dein warmes Licht. Ich hab dazwischen gelesen. Was ich erkannte, berührte mich. Schlag nicht nach mir. Du triffst mich nicht. Ich sitz auf meinem Ast und sing für dich. Das bedeutet viel in dieser Welt und doch bedeutet es nichts. Sei aufmerksam, mit allen Sinnen, sonst verstehst du meine Sprache nicht. Bei einem bengalischen Tiger bleibe ich nicht. Wir Federwesen sind unbeschwert. Wir nehmen das Leben, wie es ist. Ich hab nie gesehen, dass etwas zarter als ein Vogel ist. Ich werd weiter fliegen und auf dem Weg zur Sonne, denk ich an dich. Mache, was ich immer mache. Fliege mit dem Wind davon - Verstecke mich. |
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