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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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17.01.2007, 12:58 | #1 |
Die Reisende
Du, die in den schwarzen Hallen
Deiner Seele eingesperrt Ferne nur die hohlen Echos Eig'ner, stummer Schreie hört Du, die in den tiefsten Höhlen Blind und wie im Fieberwahn Taumelnd tastet nach den Gründen Warum sie Dir dies getan Du, die im Moraste tretend Nirgends Ufer hat zum Halt – Ungehört Dein kläglich' Rufen Dort im wilden Sumpf verhallt Du, der auch die grünsten Zweige Kaum gegriffen, morsch zerfall'n – Dir, die bald zu tief gesunken, Zu erschöpft, danach zu krall'n Du, in der die klare Kälte Leis' in jeden Winkel kriecht – Reifbehaucht sind Deine Augen, Taub und fühllos Dein Gesicht Du, in die die Dornenranke Ihrer Seele Wunden schlägt; Du, die doch so viele Narben Schon auf ihrem Herzen trägt: Trag' Du sie mit Stolz und Würde, Sei zerschnitten, sei gebrannt! Du bist doch nicht frei gegangen – Dorthin wurdest Du verbannt. Du, wo soll Dein Weg Dir enden? In der schwarzen Nacht, im Moor? Tief in Dir, in leeren Räumen? Du! Trag' Dich hinaus! Empor! Du wirst eines fernen Tages Auch ein Licht im Fenster seh'n, In der Welt, in Deiner Seele. Du mußt dorthin weitergeh'n. M.J. 04. 01. 2007 |
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