Mein Mädchen in Lumpen

[C.Alvarez]

Mein Mädchen in Lumpen,
verschwende nicht die Zeit,
mach nicht für ein Trinkgeld
deine schönen Beine breit.

Du bist schön aber arm,
damit bist du nicht allein,
aber jetzt hast du mich,
es wird nie mehr so sein.

Brenn deine armselige Hütte ab,
mitsamt deinen Klamotten,
da sah es sowieso aus
wie bei den Hottentotten.

Mein Mädchen in Lumpen,
deine Armut kotzt mich an,
schrubb dir endlich den Dreck ab
vorher fass ich dich nicht an.

Dann kauf ich dir ein Kleid
mit Brüsseler Spitze verziert,
damit wird dein nackter Körper
auf's schönste dekoriert.

Ich bin die einzige Frau
die dich liebt und verwöhnt,
du bist das Mädchen in Lumpen
und bist Liebe nicht gewöhnt.

Du sagst du liebst mich.
Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Wir werden sehen,
schau mir ins Gesicht!

Hast du mich belogen,
bleibt dir keine Wahl,
nur meine glänzende Klinge
aus Damaszener Stahl.

Dann ist für mich
nur eines vonnöten,
ohne jegliche Reue
werde ich dich töten.

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In tiefer Zuneigung und Liebe
meiner Freundin Sonakshi gewidmet.
May the good Lord always be with you

[Heinz]

Uiiii,
da sitzt Dir die Klinge aber ganz schön locker, bzw. der Protagonistin in Deinem flott herunter geschriebenen Gedicht.
So ein armes Luder, nur weil es vielleicht gelogen hat, abzumurksen, scheint mir doch ein bisschen heftig. Abgesehen von diesem kleinen Makel steht hier aber das Gedicht einer temperamentvollen Frau.
Schönen Sonnat und Dank für Deine Reisewünsche.
Heinz

[Ilka-Maria]

Zitat von Heinz

Schönen Sonnat und Dank für Deine Reisewünsche.
Heinz

Was hast du denn eingenommen? Oder ist das seenplatter Dialekt?

Das Gedicht erinnert mich an ein Jugendbuch, genau gesagt an ein Buch für kleine Mädchen, das mir meine Klassenkameradin Annelie ausgeliehen hatte. Es hieß "Lieselümpchen", und es hatte mir so gut gefallen, dass mich Annelie wochenlang ermahnen musste, es zurückzugeben.

Hat nichts mit dem Gedicht zu tun, dem ich ein paar Glättungen wunschen würde. Und etwas mehr Kürze.

[C.Alvarez]

Zitat von Heinz

So ein armes Luder, nur weil es vielleicht gelogen hat, abzumurksen, scheint mir doch ein bisschen heftig. Abgesehen von diesem kleinen Makel steht hier aber das Gedicht einer temperamentvollen Frau.

Lieber Heinz,
natürlich mag man den Kodex der Protagonistin als etwas oder zu heftig sehen, vor allem in dem Kulturkreis in dem du, und wohl auch die meisten Leser zuhause sind. Aber überall ist nicht Bullerbü. Mir sagt die Militanz der Protagonistin sehr zu, sie hat ihren Kodex und teilt den ja auch am Anfang ihrer Beziehung unmissverständlich mit. Ein Vortäuschen von Gefühlen, von Liebe, um materielle oder andere Vorteile zu erhalten ist für sie unverzeihlich und diese Warnung spricht sie deutlich aus, so dass keine hinterher über das eigene Ableben überrascht sein kann. Ich schreibe gerne über solche Charaktäre, oder in diesem Stil, obwohl ich selbst eher der sanftmütige "alles verstehen, alles verzeihen" Typ bin. Das glaubt mir natürlich keiner der meine Gedichte liest, obwohl da durchaus einige dabei sind, die das deutlich zeigen.
Dein letzter Satz hat mir gut gefallen, denn Sanftmut und Temperament schliessen sich nicht aus.
Ich habe deinen Kommentar mit grosser Freude gelesen, wie behutsam du einen vermeintlichen Makel beschreibst ist einfach liebenswert.

Herzliche Grüsse von deinem Herzblatt

Corazon