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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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31.03.2014, 09:59 | #1 |
Ur-Ängste
Ich mag dir so gern vertrauen.
Dass du mich liebst, ganz einfach, weil ich bin. Dass du nicht meine Fehler siehst, sondern mein Streben, dir nah zu sein. Und dass du mir zeigst, das Leben ist ein Spiel, in dem es keinen Verlierer gibt, sondern nur Gewinner. Sie haben mir gesagt, dass du strafst, und die Vorstellung tut bis in die Unendlichkeit weh. Denn selbst, wenn du mich nicht mehr wolltest, würde ich dich doch suchen. Aber das wäre keine Demut, sondern Selbstverleumdung. Und so Jemanden wollte ich dann auch nicht mehr lieben und suchen. Dann könntest du mich am Schuh blasen und dich an deiner eigenen Nase halten. So sind nur Menschen, die vergessen haben. Aber nicht du...oder? Ich mag dir so gern vertrauen. |
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31.03.2014, 10:01 | #2 |
abgemeldet
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Man könnte es inkonsequent nennen, aber irgendwie wirds schon gehen.
LG RS |
31.03.2014, 10:04 | #3 |
Würde ich es an einen Menschen schreiben, DEFINITIV! ;-)
Liebe Grüße Sabarabas |
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31.03.2014, 10:15 | #4 |
abgemeldet
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Wie schön spannend du es machst. Leider muss ich aber immer nur abends gähnen.
LG RS |
31.03.2014, 12:04 | #5 |
Ja
Finde ich komisch und auch beleidigend in der Intention.
Ungerührt Sabarabas |
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31.03.2014, 12:08 | #6 |
abgemeldet
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Habe ich es also geschafft;-)
LG RS |
31.03.2014, 12:18 | #7 |
Was?
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31.03.2014, 16:35 | #8 |
Forumsleitung
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31.03.2014, 17:09 | #9 |
Hallo Ilka-Maria
Das Wort "Selbstverleumdung" stimmt so für mich. Habe es nochmals im Duden nachgeschlagen, aber nichts Falsches daran gefunden. Dass dich der Text abschreckt, weckt mein Interesse...
Liebe Grüße Sabarabas |
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31.03.2014, 20:20 | #10 | |
R.I.P.
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Hallo, Sabarabas -
Zitat:
Die Rubrik ist in meinen Augen falsch gewählt, denn ich selbst lese hier einen Prosatext. Das "Ich mag" ist m.E. falsch. Korrekt: Ich möchte. Selbstverleumdung habe ich in meinem Sprachbrockhaus nicht gefunden. Das hieße ja, sich selbst zu Unrecht (oder nicht) einer Untat zu bezichtigen (o.Ä.). Selbstverleugnung trifft es eher. Das elegantere "Selbstentäußerung" ist leider aus der Mode gekommen. Die Haltung des LI finde ich nicht demütig, sondern devot. Das Fettgedruckte hat mich schallend lachen lassen. Freundlichen Gruß von Thing |
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31.03.2014, 23:14 | #11 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Auch in meinem Duden existiert das Wort "Selbstverleumdung" nicht, und zwar aus gutem Grund: Es wäre ohne Sinn, weil sich niemand selbst verleumden kann. Eine Verleumdung zielt immer auf ein Opfer, nicht auf sich selbst. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Mir gefallen Texte nicht, die von Liebe handeln sollen, in denen aber eine Menge Dinge stehen, die nichts mit Liebe zu tun haben, wie z.B. die ziemlich anmaßende Forderung: "Dass du nicht meine Fehler siehst." Dann das aufdringliche Streben, dem angeblich geliebten Menschen nah zu sein. Dann soll dieser Mensch auch noch den Groupier im Lebensspiel geben, in dem es absurderweise nur Gewinner geben darf. Wenn es aber keine Verlierer gibt, wie manifestiert sich dann ein Gewinner? In der zweiten Strophe verkehrt sich diese unerträgliche Anmaßung, unrealistische Forderungen an das lyrische Du zu stellen, in das Gegenteil, nämlich in eine hündische Ergebenheit des lyrischen Ichs. Da die Strophe weitgehend im Konjunktiv geschrieben ist, kann ich nur hoffen, dass es sich lediglich um Phantasien des lyrischen Ichs handelt und das lyrische Du von der Realisation verschont bleibt. Was der Text mit Ur-Ängsten zu tun hat, ist mir nicht klar, es sei denn, dem lyrischen Du sollte bei dem angedrohten Würgegriff der kalte Angstschweiß ausbrechen. Sorry, aber so kommt der Text nun mal bei mir an. |
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01.04.2014, 01:37 | #12 |
Hallo ihr beiden
Danke für eure Antworten.
Bei dem Text handelt es sich nicht um Worte, die an einen Menschen gerichtet sind (! Jesses), sondern an einen "Gott", den es so nicht gibt, jedoch noch in vieler Menschen Köpfe existiert. Erstaunlicher Weise auch so in meinem, zumindest in den hintersten Winkeln. Ich (vielleicht jeder ein bisschen) habe da so diverse Traumata. Die Ur-Angst ist, von Gott getrennt zu sein, kein Teil von ihm zu sein, nicht dazuzugehören. Das ist in der Tat "inkonsequent", "devot" und schräg. So entsprang es meinem Gefühl. Das ist in meinen Augen auch das, was die meisten Religionen erzielen. Und eben, Demut fühlt sich anders an. Was die Klärung von Selbstverleumdung angeht, ich habe "Verleumdung" nachgeschlagen, und da steht auch als Synonym: Erniedrigung. Schade, dass es das Wort nicht gibt ;-) Danke für deine Ausführungen, Ilka-Maria. Wünsche euch eine gute Nacht, Sabarabas |
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01.04.2014, 07:29 | #13 |
Forumsleitung
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Guten Morgen, Sabarabas,
unter religiösem Aspekt lese ich den Text natürlich völlig anders. Auf Gott konnte ich nicht kommen, denn da gibt es ein paar Stellen in dem Text, die irreführend sind. Wenn es um den strafenden Gott geht (das ist der Gott des Alten Testaments), dann will er nicht gesucht und geliebt werden, sondern der Mensch hat ihm zu gehorchen. Er will auch nicht spielen, sondern prüfen, und wer versagt, muss sein Brot im Schweiße seines Angesichts erschuften, in einer Sintflut ersaufen oder sich von den Steinen eines zusammenstürzenden Turms erschlagen lassen. Dieser Gott will nicht Demut, sondern bedingungslosen Gehorsam. Der Gott der Liebe ist der Gott des Neuen Testaments. Dieser straft nicht, sondern verzeiht. Er will auch nicht geliebt werden, sondern dass die Menschen aus ihren Irrtümern lernen und sich zum Besseren bekehren. Er ist der Gott der Vergebung und der Hoffnung. Trotz der Verwirrung dieses Unterschieds sehe ich Deinen Text jetzt mit anderen Augen. Beste Grüße und einen schönen Tag, Ilka |
01.04.2014, 09:06 | #14 |
Guten Morgen, liebe Ilka-Maria
Ich hatte noch überlegt, ob ich das Wort "Gott" im Text erwähnen soll, habe mich dann aber dagegen entschieden.
Ich finde beide Götter, sowohl den des A.T. Als auch des N.T. irreführend. Selbst die Eigenschaft des Verzeihens ist zu menschlich, es setzt voraus, dass er/sie/es mit unseren Taten und mit unserem Sein nicht klar kommt und Gefühle wie Wut empfindet. Das Verzeihen und das Leben und Wirken von Christus ist uns eine Hilfe, mit unseren Emotionen umzugehen, da jeder Mensch mit einem Ego ausgestattet ist (eben, um auch weiterzuentwickeln). Es gibt nichts was Gott nicht will. Anbei, das Wort Sünde kommt von dem Wort Sund und bezeichnet den Graben zwischen Meer und Land. Wer sich also nicht eins mit Gott fühlt, lebt in diesem Sund. Vielen Dank für das Gespräch, auch das hilft mir, meine Gedanken aufzuräumen. :-) Schönen Tag wünsche ich dir, Sabarabas |
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01.04.2014, 09:07 | #15 |
Guten Morgen, liebe Ilka-Maria
Ich hatte noch überlegt, ob ich das Wort "Gott" im Text erwähnen soll, habe mich dann aber dagegen entschieden.
Ich finde beide Götter, sowohl den des A.T. Als auch des N.T. irreführend. Selbst die Eigenschaft des Verzeihens ist zu menschlich, es setzt voraus, dass er/sie/es mit unseren Taten und mit unserem Sein nicht klar kommt und Gefühle wie Wut empfindet. Das Verzeihen und das Leben und Wirken von Christus ist uns eine Hilfe, mit unseren Emotionen umzugehen, da jeder Mensch mit einem Ego ausgestattet ist (eben, um sich weiterzuentwickeln). Es gibt nichts was Gott nicht will. Anbei, das Wort Sünde kommt von dem Wort Sund und bezeichnet den Graben zwischen Meer und Land. Wer sich also nicht eins mit Gott fühlt, lebt in diesem Sund. Vielen Dank für das Gespräch, auch das hilft mir, meine Gedanken aufzuräumen. :-) Schönen Tag wünsche ich dir, Sabarabas |
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