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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 28.01.2022, 20:02   #1
männlich Dionysos von Enno
 
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Standard Lene

Ausgetrunken, Lene
sinken wir, wie Schwäne,
ins Abendlicht
Ineinander gegossene
Triebe
Wie das Salz von Lust und Träne
vermischt
sind wir
traurig
Unsere Leere ist (glaub ich)
wie Liebe,
die ihr Gleichgewicht
vermisst ?
Dionysos von Enno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2022, 22:52   #2
männlich Anaximandala
 
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Das ist etwas Besonderes und wirklich schön!
Verschachtelt und leicht, das hat was.
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2022, 12:39   #3
männlich Anaximandala
 
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In jeder Zeile,
besonders,
verweilt, so weit,
so anders,
Schönheit,
weder in Eile
noch im Widerstreit
mit Traurigkeit.
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2022, 13:35   #4
männlich Dionysos von Enno
 
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Zitat:
Zitat von Anaximandala Beitrag anzeigen
In jeder Zeile,
besonders,
verweilt, so weit,
so anders,
Schönheit,
weder in Eile
noch im Widerstreit
mit Traurigkeit.
Lieber Anaxi

vielen Dank für deine schöne Spielerei mit Lene. Gefällt mir total gut!! Auch wenn man die Finger nicht von einander lassen kann ist zumindest das Streben nach Gleichgewicht auch in der Liebe sinnvoll denke ich. Danke auch für den netten Kommentar.

Mes compliments

Dio
Dionysos von Enno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2022, 17:20   #5
männlich Anaximandala
 
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Hey Dio,

also bei dem Gleichgewicht, da bin ich voll und ganz bei dir, manchmal braucht das eine manchmal das andere... im einen will ich leben, das andre zu erleben bringt Besinnung.Manches ist auch einfach Besonders, wenn man einen Streit überwunden hat.

Egal, das Reimschema ist richtig super, darin zu schreiben hat echt Spass gemacht, die Form ist einfach leicht und frei und schön

Mit verschachtelten Reimen hab ich zwar vorher auch schon mal geschrieben, aber in anderer Form, kompakt, regelmäßig-präzise, nicht für schöne Worte geeignet^^ sozusagen hat dein Gedicht mir eine Antwort gegeben, die ich schon etwas suche

Viele liebe Grüße
Die compliments muss ich aber abschlagen, die gebühren ganz klar dir
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2022, 10:59   #6
männlich Georg C. Peter
 
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Zitat:
Zitat von Dionysos von Enno Beitrag anzeigen
Ausgetrunken, Lene
sinken wir, wie Schwäne,
ins Abendlicht

Ineinander gegossene
Triebe
Wie das Salz von Lust und Träne
vermischt

sind wir
traurig

Unsere Leere ist (glaub ich)
wie Liebe,
die ihr Gleichgewicht
vermisst ?
Lieber Dionysons,

mit gefällt Deine Offenheit und die authentische Begrifflichkeit Deiner Zeilen.
Sie sind leicht zu lesen, aber niemals oberflächlich. Und fast ein wenig philosophisch.

Viele Grüße von Georg

PS:
Habe oben mal ein paar Zwischenzeilen eingefügt, um die Gedankensprünge etwas zu verdeutlichen. Nur eine Überlegung...
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2022, 11:41   #7
männlich Heinz
 
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Hallo Dionysos,
wenn Georg ein Gedicht kommentiert, werde ich sofort hellwach. Ein schönes Gedicht - und wenn Du das völlig überflüssige Komma weglässt, wird es ein sehr schönes Gedicht.

Ausgetrunken, Lene, (hier fehlt ein Komma)
sinken wir wie Schwäne
ins Abendlicht
(die Kommata müssen weg)
Ineinander gegossene
Triebe
Wie das Salz von Lust und Träne
vermischt
sind wir
traurig
Unsere Leere ist (glaub ich)
wie Liebe,
die ihr Gleichgewicht
vermisst ?

Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2022, 11:59   #8
männlich Georg C. Peter
 
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Beiträge: 834

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Hallo Dionysos,
wenn Georg ein Gedicht kommentiert, werde ich sofort hellwach.
...dann muss ich mich künftig NOCH mehr anstrengen, lieber Heinz.
Grüße!
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2022, 15:13   #9
männlich Ex-petrucci
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Zitat:
Zitat von Dionysos von Enno Beitrag anzeigen

Unsere Leere ist (glaub ich)
wie Liebe,
die ihr Gleichgewicht
vermisst ?
Auch mir gefällt das Gedicht und ich reihe mich an das Lob der Vorposter vorbehaltlos an.

Das obige Zitierte, lese ich wie folgt:

Das die vorhandene Leere Liebe ist und das diese Leere das Gleichgewicht verlor. Leere ist leer, da ist weder ein Ungleichgewicht, noch Liebe.
Da das keinen Sinn ergibt, verstehe ich die Zeilen als Orientierungslosigkeit. Als ein "Ich-weiß-nicht-was-ich-will".
Ex-petrucci ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2022, 19:43   #10
männlich Dionysos von Enno
 
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Vielen lieben Dank für Eure interessanten und bereichernden Rückmeldungen.

@Georg: die Zwischenzeilen sind gut. Ich kann es leider nicht mehr ändern, hätte es aber übernommen. Es ist sehr schön, dass Du etwas mit dem Gedicht anfangen konntest.

@Heinz: ja das kann ich gut verstehen. Ich selber beschloss schon vor längerer Zeit für mich, dass das C. in "Georg C." eigentlich nur für Caesar stehen kann ;-)) Danke für die Hilfestellung mit den ganzen furchtbaren Kommata.

@petrucci: Du hast den für mich auch am schwierigste zu entziffernden Teil gewählt und Deine Eindrücke für mich sehr gut nachvollziehbar hergeleitet. Die von Dir empfundene Orientierungslosigkeit kann gut für sich stehen und ist m.M.n. sehr stimmig deutbar. Ich empfand Deinen Eindruck als spannende Bereicherung zu meinem Gesamtverständnis, weil ich ihn so nicht vor Augen gehabt habe.

Wichtige Bilder waren mir "das Salz von Lust und Träne", das Zusammenfallen von Höhepunkt und Traurigkeit. Die Traurigkeit nach dem "kleinen Tod" verstand ich auch als progressiv und die empfundene Leere als wohltuender Verlust von Ballast. Ausgetrunkensein heißt ja auch vollkommen aufgenommen worden sein. soviel Aufmerksamkeit und Durst aufeinander hat natürlich seinen Preis. Die Traurigkeit ist dem Verlust des Gefühls der Einheit geschuldet. Hier stimmt zwischen Zweien Vieles (Liebe ist da) und dennoch müssen auch sie ihr Gleichgewicht finden ?
Dionysos von Enno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2022, 20:05   #11
männlich Ex-petrucci
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Ich denke, dass das Wort „Leere“ in deinem Gedicht mit einem Adjektiv leben könnte. Leere an sich ist erstmal negativ oder neutral belegt.
Negativ im Sinne von depressiv leer sein, frei von Gefühl und Empfindung und Leere im Sinne von leer-sein: Der Eimer ist leer respektive unvoll.

Jetzt könnte man überlegen, wie sich Leere positiv belegen ließe, nämlich so, dass der Balast wegfiele.

Unsere Leere (glaub ich)
macht uns leichter
wie Liebe,
die ihr Gleichgewicht
vermisst ?
Ex-petrucci ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2022, 10:34   #12
männlich Dionysos von Enno
 
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Zitat:
Zitat von petrucci Beitrag anzeigen
Ich denke, dass das Wort „Leere“ in deinem Gedicht mit einem Adjektiv leben könnte. Leere an sich ist erstmal negativ oder neutral belegt.
Negativ im Sinne von depressiv leer sein, frei von Gefühl und Empfindung und Leere im Sinne von leer-sein: Der Eimer ist leer respektive unvoll.

Jetzt könnte man überlegen, wie sich Leere positiv belegen ließe, nämlich so, dass der Balast wegfiele.

Unsere Leere (glaub ich)
macht uns leichter
wie Liebe,
die ihr Gleichgewicht
vermisst ?
Hi petrucci ich finde es interessant, dass du leere zunächst negativ bzw neutral belegst. Das Gedicht referenziert die Leere ja In Verbindung zum Ausgetrunkensein. Das kann eine Befreiung sein . Der negative Eindruck entsteht womöglich wegen der (textlichen) Nähe zu traurig und vermisst. In jedem Fall ist deine Umstellung deutlich heller und wirkt tatsächlich positiver als im Originaltext . Es ist immer wieder erstaunlich welche Nuancierung noch möglich ist durch Umstellungen und Anordnung, Neuordnung.
Dionysos von Enno ist offline   Mit Zitat antworten
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