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16.11.2019, 18:05 | #1 |
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Intelligenz, Klugheit und Bildung
Durch die Diskussion in einem anderen Faden hatte sich mir dieses Thema gestellt. Nicht zum erstenmal, aber mal wieder.
Kein Zweifel, dass es zu den drei in der Überschrift genannten Begriffen unterschiedliche Definitionen gibt. Deshalb fiel mir als Beispiel Alexander der Große ein. Sein Hoflehrer war ein Philosoph, der den jungen Vogel mit Bildung fütterte. Dessen Ausstattung war sein Umfeld, in dem sich seine Intelligenz ungehindert entfalten konnte. Doch woher stammte seine Klugheit? Sie kam aus der Beobachtung von Menschen und der Intrigen am Hof, dem Vertrauen auf die eigene Bewertung, der Vorsicht und den stets wachen Augen. Intelligenz und Bildung waren nicht genug, es bedurfte der Klugheit, bis zum Indus zu ziehen, sich aber in Mazedonien bzw. Griechenland eine Hausmacht aufzubauen, auf die man sich während der Abwesenheit verlassen konnte. Nicht anders war es bei Elisabeth I. von England. Schon in Jugendjahren immer in Gefahr, im Gerangel um den Thron beseitigt zu werden, wurde sie früh wachsam. Haben geschärfte Sinne, wenn es um das Überleben geht, noch mit Intelligenz, Bildung oder Klugheit zu tun? Oder muss man nicht eher ad-hoc-Entscheidungen treffen, die sich als falsch herausstellen könnten? Cleopatra, ein ähnlicher Fall. Immer in Gefahr, vergiftet zu werden, sogar von der eigenen Verwandtschaft. Einmal überlebt und im Hohen Haus, griff sie zu dem einzig damals zur verfügen stehenden Mittel: Vereinigung mit Rom. Das war zunächst klug, denn ihre einzige Chance. Sie konnte ja nicht ahnen, dass man Cäsar ermorden würde und Antonius ein schlechter Feldherr war. Auch kluge Entscheidungen können dumm ausgehen. Stellt sich die nächste Frage: Wie stark kann sich ein Mensch auf seine Intelligenz, Klugheit und Bildung verlassen, wenn er 1) schnelle Entscheidungen treffen muss oder 2) gut überlegte Entscheidungen treffen muss, deren Auswirkungen sich dennoch nicht absehen lassen? |
16.11.2019, 18:25 | #2 |
abgemeldet
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Klugheit und Bildung sind ein der Teil Intelligenz.
Wikipedia besitzt nur begrenzte Informationen über den Teil: https://de.wikipedia.org/wiki/Fluide...ne_Intelligenz Jemand, der einen IQ von 80 hat, kann also äußerst gebildet sein und sogar Lexika auswendig können. Grundsätzlich kann man sagen, dass Bildung und Klugheit ein Teil von Intelligenz sind, genauso wie die Fähigkeit zu riechen, zu schmecken, zu sehen, zu hören mit darin einfließen. (Letztere sind nicht zuverlässig messbar und werden nach Inselbegabungen bewertet) In einem Gutachten würde diese Auswertung des Wechslers IQ-Tests wie folgt aussehen: https://www.shotroom.com/i/2090/LKGBO Es wird das Allgemeinwissen getestet, das Arbeitsgedächtnis, der Sprachschatz, Zahlenfolgen, Matrizen, das Erinnerungsvermögen (Zahlenreihen), die sozialen Fähigkeiten (Karten werden gelegt), das Vermögen zu rechnen, das Vermögen zu abstrahieren, man muss Wörter erklären und Lösungsansätze ausarbeiten, und es folgt noch der D2-Strichtest zur Messung der Konzentrationsfähigkeit. pp. Außerdem gibt es bei der Auswertung Toleranzen und es wird der Gesundheitszustand des Patienten berücksichtigt. Die Toleranzen bewegen sich im zwanziger Bereich. Ein Patient, der eine Auswertung von 110 hat, kann also hochbegabt sein. Der Gutachter findet derartiges im 1:1 Gespräch heraus: Wie die Person spricht (Phonetik), ihre Vigilanz, ihre Eloquenz. Wer eine ungefähre Kontur der Leistungsfähigkeit seiner Linkshirnhälftenfunktion erfahren will, kann diesen mal austesten: http://test.mensa.no/ Ab 130 gilt man als hochbegabt und ab 140 als höchstbegabt. Die Zuverlässigkeit und Aussagekraft des Tests ist nicht zuverlässig und im Vergleich zu einer professionellen Untersuchung nicht ernst zu nehmen. |
16.11.2019, 19:26 | #3 |
Forumsleitung
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Bleib du bei deinen Statistiken, ich bleibe bei meiner Lebenserfahrung. Ich muss nicht Soziolgie studiert haben, um Klugheit von Dummheit unterscheiden zu können.
Wenn ich vom Küchenfenster aus ein einjähriges Kind sehe, das unbeaufsichtigt ein Gartentor für sich und einen Hund aufmachen kann, so dass ich mich verantwortlich fühle, runterzulaufen und mich um dieses Kind zu kümmern, bis die unerfahrene Mutter in Unterschätzung der Intelligenz ihrer einjährigen Tochter (Erstkind) und nach Beendigung eines offensichtlich wichtigen Telefonats dieses Kind außerhalb des vermeintlich sicheren Grundstücks einsammelt; wenn ich anderseits eine Achtjährige sehe, die mit den Füßen ein sperriges Gartentor aufzuziehen versucht, weil sie in beiden Händen Spielzeuge hält, nach etlichen Minuten diese Spielzeuge über das Gartentor wirft, um die Hände freizubekommen, ungeachtet dessen, dass das Spielzug bei dieser Radikalkur kaputtgehen kann, und dann endlich mit beiden Händen das Gartentor aufbekommt, glaube ich schon, mir ein Urteil über Intelligenz, Klugheit und Bildung machen zu können. Und das sind keine Erfindungen, sondern reale Beobachtungen, wobei ich aber nicht weiß, was aus beiden Mädchen geworden ist. Warte doch mal selbst mit realen Beispielen auf, bevor du mit Auswertungen und Statistiken ankommst. Das Leben ist keine ausmessbare Wissenschaft. Aber gehen wir weiter: Intelligenz schützt nicht vor Fehlleistung. Stalin schickte Millionen Menschen in den Tod, ebenso Mao, beide hochgebildete Menschen. Hitlers Diener waren nicht nur zum großen Teil intelligent, sondern auch gebildet. Trotzdem machten sie diesen Wahnsinn mit. Also woraus besteht dieser Stoff "Intelligenz", und weshalb sollten wir ihn als besonders wertvoll erachten? |
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