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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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08.11.2016, 22:14 | #1 |
Lieber Löwe
Ein Gedicht über den Missbrauch meines besten Freundes, dem wunderbarsten Menschen dem ich je begegnet bin.
Der Löwe war ein stolzes Tier, so schön, voller Gefahr das klitzekleine Lamm wusst nicht wie nah ihr diese war In seinen Fängen weinerlich und ohne jeden Mut weinte das Lamm bitterlich, die Äuglein war'n fest zu. Nie hat sie einen Ton getan, wie schlimm er sie auch biss das kleine Lamm hielt es geheim, bis das es sie zerriss Die kohlengeschwärtzen Löwenklauen auf weißem, reinen Fell machten auch das Lämmchen schwarz, und das viel zu schnell Lange Zeit zehrte das Biest von ihrem feinen Fleisch und über all die Jahre wurde dies dem Lämmchen gleich. Es war ihr alle Tage Werk, schmutzig ohne Zweifel doch mittlerweile weiß das Lamm, der Löwe war der Teufel. Noch als es dann vorüber war blutete das Lamm es verkroch sich, weinte lange und zählte all die Schramm die der Löwe auf ihr hinterließ, auf ihr dort zusammen mit Erinnerungen und Gefühlen die ihren Geist verschlangen Man konnte in den Lämmeraugen all die Wunden zählen sie heilten nicht, sie hörten nicht, nein niemals, auf zu quälen Nein! Mit jedem mal kratzte der Löwe sie mehr und mehr auf Tiefer, tiefer, tiefer noch bis weit unter die Haut! Geifer und Galle sabbernd fand der Löwe mehr Gefallen er hatte das unschuldige Lamm so fest in seinen Krallen, dass nichts und niemand es vermochte sie ihm zu entreißen das Lamm fand statt Hilfe Freunde, die Schmerz und Angst sich heißen. Und als das Lamm gebrochen war, nur noch ein Häufchen Angst packte er sie an der schwächsten Stelle die er an ihr fand. Nach all dem was passiert war passte sie sich ächzend an, verdreht, zerbröselt, überstreckt, und in dem Leid gefang'n. Zu Staub getreten, nicht mehr fähig aufzustehen die Schmerzen wollten gar nicht mehr gehen Die Scham und die Angst wie Messer so scharf brachten sie Stückchen für Stückchen näher ans Grab. Der Löwe indessen hielt sich für den König mit jeglichem Recht und generell eher wenig Gewissen, weil er es nicht nötig hatte. Hört, Leute, ab heut ist der Löwe die Ratte. |
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12.11.2016, 08:26 | #2 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo Schneekindchen,
auch dieses Gedicht geht unter die Haut und lässt nicht mehr los. Wie ich schon bei "Über Hass, Lügen und Jugendpsychiatrien" geschrieben habe, berichtest du sehr eindringlich, ohne jede Emotionen und nüchtern analysierend, über das Schicksal eines Kindes. Das Lamm ist die perfekte Metapher für eine unschuldige und zerbrechliche kleine Seele. Dass der mächtige und stolze Löwe am Schluss zur feigen Ratte wird, ist für das Lamm und seine Freundin bestimmt ein tröstendes und erlösendes Ende eines langen Schreckens. Ich hoffe für das Lamm, dass es Menschen findet, bei denen es Schutz und Geborgenheit findet. Ich habe deine Verse sehr aufmerksam gelesen und bin tief betroffen. Du hast die Gabe, menschliche Tragödien den Menschen ohne Pathos näher zu bringen. Liebe Grüße Nöck |
12.11.2016, 16:14 | #3 |
Hallo Nöck
Erstmal danke für dein Kommentar. Ich feu mich sehr das jemand meine lyrischen Ergüsse liest und auch noch gut findet! Ja, generell schreibe ich eher... unbeteiligt. Das ist nicht wirklich Absicht, ich kann es schlicht und einfach nicht anders. Zudem ist es eigentlich ein Thema was mir exrem nahe geht. Das Lamm ist die kleine, verletzliche Seite des Jungens den ich kennen lernen durfte. So unglaublich kaputt und gebrochen... und an vielen Stellen sehr verwirrt. Zum Beispie ist er sich zu Zeit nicht sicher, ob er ein Mädchen oder ein Junge ist, wesswegen ich immer den weiblichen Pronomen benutzt habe... Ja. Der mächtige und stolze Löwe wird vor allem in den Augen des Lamms zur Ratte, da sie erst viel zu spät realisiert wie falsch all das ist. Zur Zeit versuche ich dem Lamm ein Schäferhund zu sein... was leider an vielen Stellen nicht klappt. Zum Schluss danke ich dir nocheinmal sehr und wünsche dir noch einen schönen Tag Grüße zurück! Schneekindchen |
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Lesezeichen für Lieber Löwe |
Stichworte |
depression, leer, sexueller missbrauch |
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