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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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28.05.2018, 18:03 | #1 |
Wohin gehst du?
Luzy, wohin gehst du? Wohin gehst du nur, mein Kind?
Siehst du nicht wie gute Freunde abgetrieben sind? Deine meeresblauen Augen wirken glasig und Völlig frei von Emotionen ruht dein roter Mund. Deine Stiefel, die die Füße schützen, sind verdreckt. Deine Hose ist wie deine Unschuld stark befleckt. Deine Wangen wirken knochig und sind kreidebleich, Einer Leiche kommt dein ungesunder Teint bald gleich. Sechzehn Lenze zählt dein viel zu kurzes Leben erst. Es bedrückt mich sehr, in welchen Kreisen du verkehrst. Sechzehn große Köpfe hast du heute schon geraucht, Deinen Wochenvorrat an bloß einem Tag verbraucht. Pillen, Pilze, Pappen, Party, Downer, Depression, Weinen, Trippen, Aufbruch in die fernste Dimension. Deinen Weg hast du verlassen, wo der Ernst beginnt. Luzy, wohin gehst du? Wohin gehst du nur, mein Kind? |
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28.05.2018, 20:02 | #2 |
Gefällt mir, lieber Kulturbananause.
Eltern sehen oft übertrieben schwarz. Es ist einfach eine Phase, in der der naheliegende Weg in ein geordnetes Leben der schrecklichste zu sein scheint. LG g |
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28.05.2018, 20:47 | #3 |
Absolut. Das stelle ich mir als eine der herausforderndsten Aufgaben des Elterndaseins vor.
Es freut mich, dass es dir gefällt. |
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28.05.2018, 21:36 | #4 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Das klingt wie ein echt guter alter Schlager.
Mit einer rauchigen Stimme gesungen, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Jaja. Gefällt mir gut. |
28.05.2018, 21:38 | #5 |
Dabei seit: 01/2018
Ort: in jeder Tiefkühltruhe erhältlich
Beiträge: 194
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Also wartet mal.
Wir reden hier von einer16 jährigen wenn ich das richtig sehe. "Pillen, Pilze, Pappen, Party, Downer, Depression,Weinen, Trippen, Aufbruch in die fernste Dimension." Das ist nichts für eine 16 jährige! Mal nen joint und ein bier ist ok. Aber das? Falls du als elternteil sagst "Eltern sehen oft übertrieben schwarz.Es ist einfach eine Phase, in der der naheliegende Weg in ein geordnetes Leben der schrecklichste zu sein scheint.*", dann ignorierst du deine elterliche Pflicht durch schwachsinnige liberale floskeln hinter denen du deine unfàhigkeit zum erziehen versteckst! Sie ist 16 verdammt.und Niemand sollte ihr in den Kopf scheissen! Wenn jmnd sich mit 16 soweg ballert wie beschrieben muss man aufpassen dass das nicht der anfang vom ende ist! |
28.05.2018, 22:16 | #6 | ||
Zitat:
Zitat:
Natürlich sollte man (besonders) Minderjährige von Drogen fernhalten. Ich halte es nur für herausfordernd, dem Kind Freiheit zu gewähren und doch Acht darauf zu geben, dass es nicht auf die schiefe Bahn gerät. |
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28.05.2018, 22:53 | #7 |
Dabei seit: 01/2018
Ort: in jeder Tiefkühltruhe erhältlich
Beiträge: 194
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Ich glaube dein gedicht zu verstehen kb. Und ich finde es gut. An den bildern und formulierungen sieht man dassdu ahnunghast wovon du sprichst.
Aber.... Gewährst du deinem kind Freiheit wenn du nicht alles dafür tust dass es nicht komplett Drogensüchtig wird und völlig auf die schiefe bahn geràt? Oder gewaehrst du deinem kind freiheit indem du ihm die unfreiheit der drogensucht gestattest? Edit: ich spreche hier nur vom lyrischen du |
28.05.2018, 23:16 | #8 |
Ich kann dir auf diese Fragen keine Antwort geben, weil ich mich das auch frage. Das ist einfach ein kompliziertes Thema. Ich persönlich würde versuchen, Präventions- und Aufklärungsarbeit zu leisten, bevor das Kind in dieses Alter kommt.
Man kann Kinder aber nicht immer erfolgreich von allen negativen Einflüssen abschirmen. Ich denke, dass es da keine goldene Regel gibt. Klar würde ich alles dafür tun, dass mein Kind nicht süchtig wird, bzw. in dem Alter Drogen konsumiert, aber was genau dieses "alles" ist, was wirklich Effekt hat, welche Vorgehensweise die Richtige ist, das weiß ich nicht zu beantworten. |
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03.06.2018, 14:32 | #9 |
Hallo Kulturbanause,
mir gefällt das Gedicht, es beschreibt gut, wie sich eine junge Erwachsene ihr Leben zerstört und die Eltern nur hilflos zuschauen können. LG DieSilbermöwe |
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03.06.2018, 15:30 | #10 |
Schön auf den Punkt gebracht. Danke für dein Feedback.
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08.06.2018, 08:36 | #11 | ||
Zitat:
Zitat:
Es freut mich sehr, dass es dir gefällt. |
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09.06.2018, 12:43 | #12 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.497
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Auf einem Pilztrip da geht Luzy in den Wald
Es ist dunkel moosig eisig Nebelschwaden kalt Doch Luzy ist so warm wie nie und nimmer Sie hört Elfen singen und von fern ein kleiner Schimmer Luzy ruft die Stimme fröhlich, komm zu uns herein Und sie treibt voran gelenkt von diesem Schein Ihre Füße sinken lustig im Morast Nachtigallen singen und da kracht ein Ast Alles scheint so heimisch so vertraut und nah Umrisse die leuchten, nichts mehr wie es war Da steht sie nun die kleine Elfe Surika Sie sieht aus wie Luzy so strahlend und so nah Bis zum Knie ist sie versunken und lächelt ganz verloren Ich hab dich gefunden komm schenk mir deine Ohren Plötzlich alles dunkel, ein Geräusch das schmatzt Luzy ist ertrunken an diesem heilgen Platz Da wuchs bald ein Pilzkreis Elfennebel ihn umwehn Und Wanderer die sich verirren können Luzy wieder sehn Da reißt sie die Augen auf und sitzt auf einem Baum Der Wald und seine Blätter von oben wie ein Traum Geister kriechen auf der Haut ganz Zart und ohne Halt Auf einmal da ist Luzy allein und schrecklich kalt Sie greift sich die Liane und klettert tief hinab Hinunter in die Erde ins Hollenreich herab Da geht sie zu dem Apfelbaum mit Äpfeln rund und schön Sie schmecken ja so lieblich ich will sie sammeln gehn Auf einen großen Karren da packt sie alle rauf Ich hol euch später rüber ich muss jetz weiter, auf Da kommt sie dort so weiter zur alten Bäckerrei Mit Handgesenstem Körnermehl sie fühlt sich hier so frei Zwischen all den Blumen die ringsum sie so stehn Kann sie dort die Brote im Backofen drin sehn Und holt sie alle vor, sie duften ja so schön Und schmecken auch trotz Bauchweh, ich muss auf Wiedersehn Dann kommt jemand mit einem Stock und zehrt sie in ein Haus Mit anderen da sitzt sie dort und starrt gerade aus Sie wöllt so gerne wieder zum spielen dort hinaus Doch Tag für Tag da sitzt sie allein in diesem Haus Zwar sind auch all die andern da doch jeder ist allein Zum Leben sind die Pausen doch tausendmal zu klein Sie will jetzt einen eignen Apfelbaum Und drumrum einen Zaun Will irgendetwas suchen allein mit ihrem Traum So schön bin ich verkleidet So reich bin ich geschmückt Mit all diesen Verdiensten Ach hab ich ein Glück |
20.06.2018, 14:11 | #13 |
Freut mich sehr, dass ich dich zu diesem Text inspirieren konnte!
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29.06.2018, 14:54 | #14 | |
Zitat:
Wohin gehst du? |
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29.06.2018, 22:47 | #15 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Ich liiieeebeeee es!!!
Geil, einfach geil! Ich dank dir schön, nun kommts auf die Favoritenliste, man muss ja wissen, wo es ist. Unar-Fan-Gruss |
01.07.2018, 10:53 | #16 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.497
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Geil, ich hoffe es kommen noch mehr Lieder, also ich bin schon Fan.
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01.07.2018, 17:19 | #17 |
Vielen Dank für das liebe Feedback.
Es kommen sicher noch ein paar Lieder, aber ich bin es nicht gewöhnt, Gedichte musikalisch zu untermalen. Ich übe vorher lieber noch ein bisschen. |
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03.07.2018, 11:26 | #18 |
Oh ich hatte es gar nicht kommentiert. Verdammt.
Also, dann hier dir Kurzfassung: Gut geschrieben, ruhig mehr Handlung. So bleibt es ein Stückchen hinter dem zurück, was für mich sein Vorbild ist: Jeanny von Falco. Was zwar eine völlig andere Richtung hat und wo es um etwas völlig anderes geht, aber: Damit lässt es sich für mich am ehesten vergleichen. Vielleicht, Zugunste der Fortsetzung der schönen Alliterationen: "Pillen, Pilze, Pappen, Party, Downer, Depression, Weinen, Trippen, Aufbruch in die fernste Dimension." Weinen, Trippen -> Tränen, Touren ? Wer weiß, trotzdem, ein starker Text insgesamt, etwas mehr Handlung und mir gefiele er vollständig :-) Schön, dass du sowas schreiben kannst. |
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04.07.2018, 00:36 | #19 |
Danke für deine Kritik.
Den Vorschlag, die Alliteration mit "Tränen" fortzusetzen, finde ich äußerst konstruktiv und passend. Warum bin ich da nicht drauf gekommen? Die Handlungsarmut entstand wohl daraus, dass ich über das Mädchen, um das es geht, nicht viel mehr in Erfahrungen bringen konnte, als es mir erzählte und als ich sah. Das Stück hat jetzt bereits einen hyperbolischen Charakter, da wollte ich nicht noch mehr dazudichten. Darüber hinaus bevorzuge ich es, kürzere Gedichte zu schreiben, was man mir wohl zurecht als Faulheit auslegen kann. Ich bin häufig schon zufrieden, wenn die Kernbotschaft adäquat vermittelt wurde, worunter die Spannung und Ästhetik des Geschriebenen leidet. Das gehört zu den Dingen, die ich noch lernen muss. Ich dachte beim Verfassen keine Sekunde an "Jeanny", aber ich kann gut nachvollziehen, wie du darin ein Vorbild für mein Werk siehst. |
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10.07.2018, 16:21 | #20 |
abgemeldet
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Hallo Kulturbanause,
ein starker Text, aber als Song noch viel stärker. (Musste an "Die Ärzte" denken.) Sehr gut! LG Letreo |
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