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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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17.04.2007, 21:14 | #1 |
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Des Schlafes
Als wir träumen lernten, die Zukunft sehen, begannen wir, -ganz langsam, anfangs- das Menschsein zeitlich zu versteh'n; öffneten als blutende Sieger die Augen und gingen -erst stotternd noch, doch bald schon sehr sonor- die Wesen der Nacht beschleichen. Planten, hetzten, schossen, schürften, schürten Feuer wie im Rausch und dann -wir vergaßen nie genau wann- nahmen wir die Wiege aller Träume gefangen. Gossen uns're Angst in Gold. Doch als sodann der Tag erstarb, zu einem Grau in Grau, da sang ich: Erkenn' dich doch! Da kommt kein Glanz, das Gold zeugt Rauch, fliegt auf, verwirft, verstört: verbrennt das ganze Erdenrund mit Gier! Erkenn doch, Menschheit -blinde- schau': Es fehlt an Wiesenduft, an Winterfell! Es fehlt an frühem Rot, an spätem Blau! - Es fehlt an sonnenklarem Morgentau. |
18.04.2007, 02:57 | #2 |
Wundervoll.
Ein sehr trauriges Gedicht. Aber gleichzeitig macht es Hoffnung. Es zeigt uns was wir sein könnten, was uns gegeben ist. Von mir bekommst du 10 sonnenklare Tautropfen |
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18.04.2007, 20:20 | #3 |
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Danke für den positiven Kommentar... mir kam die Idee zum Schreiben des Textes übrigens beim Gedanken an die 'Traumwelt' der Aborigines, sowie an die goldschmiedenden Völker der Bronzezeit, und, in letzter Instanz: an die zukünftige Zeit - nach einem hypothetisch vollzogenen, radikalen Klimawandel.
10 Tautopfen? Mal rechnen... wenn ich 2 heute morgen trinke, 3 am Mittag und 2 am Abend, dann hab ich immer noch 2 Tautropfen übrig...das ist ja schon fast genug für ne Katzenwäsche. Immerhin. Ich werd mich trotzdem bemühen, das nächste Mal einen kleinen, malerischen Gebirgsbach zu erschreiben... =) |
23.04.2007, 19:36 | #4 | |
RE: Des Schlafes
Zitat:
öffneten als blutende Sieger die Augen und gingen -erst stotternd noch, doch bald schon sehr sonor- die Wesen der Nacht beschleichen. Würde mir persönlich viel besser gefallen. Das SCHLACHTEN nimmt irgendwie die Ruhe und Anmut, die mir so gefallen, aus den ersten Strophen. Im Allgemeinen kann ich aber nur nochmal meine Hochachtung für diesen wunderbaren Text aussprechen. |
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23.04.2007, 20:14 | #5 |
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Deine Kritik trifft den Punkt. Mich hatte das Schlachten schon zuvor irgendwie gestört, du hast eine tolle Alternative vorgestellt. Ich nehme dankend an.
Edit: passt auch definitiv besser zum Titel. |
29.04.2007, 23:39 | #6 |
Hallo Sateb,
also zugegebenermaßen ist mir bei der letzten Strophe das Herz schwer geworden. Einfach soooo schön traurig, flehend, sanft, zum liebhaben und im Stillen drüber weinen und lächeln. Schön, einfach schön. Gerne gelesen, Gruß&Tränchen, anie |
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