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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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22.10.2016, 21:15 | #1 |
Ich
Ich
Ich kann das besser. Ich kann dies besser. Ich bin der Mittelpunkt. Bitte bitte konzentriert euch auf mich. Ich sage es zu mir selbst: Ich,Ich,Ich. Doch wo bleibt das Wir. Ich bin doch nicht alleine hier. Wie auch immer die Sicht, Ich konzentriere mich nur auf mich. Schaue ich auf dich, sehe ich mich, weil du gleich wie ich, nur redest über dich. Ich befasse mich in dem Gedicht mit dem Egoismus unserer Gesellschaft. Bitte gebt mir Feedback. Danke |
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22.10.2016, 21:26 | #2 |
Forumsleitung
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Ich wünschte, es wäre so!
Wir sind inzwischen so darauf konditioniert, es jedem Freak recht zu machen, und wenn er noch so blöd und egoistisch daherkommt, dass wir ihm das letzte Hemd gäben, wenn wir dafür den Bruchteil einer Sekunde die Wärme des Heiligenscheins über unserem Haupt fühlen könnten, obwohl eine Haartrockenhaube diese Funktion viel besser erfüllen könnte. Wenn alle Menschen mehr mit sich selbst beschäftigt wären, statt ständig die Welt und den Rest der Menschheit verbessern zu wollen, hätten wir alle unsere Ruhe. Wir haben zu wenig Egoismus und zuviel an Buhlerei um einen Platz an Gottes Seite. Davon abgesehen: Willkommen in unserem Forum und viel Spaß hier. LG Ilka-Maria auch 02.02. |
22.10.2016, 21:43 | #3 |
Liebe Ilka-Maria,
Ich wollte mit diesem Gedicht sagen, dass meiner Beobachtung nach, sehr viele Menschen nur auf ihre eigenen Bedürfnisse schauen und immer schauen, wo sie einen Vorteil für sich selbst herausholen können. Ebenfalls wollen, meiner Meinung nach, sehr viele Leute Aufmerksamkeit haben und möchten jeden erzählen, wie gut sie selbst sind. Ich finde deine Sicht der Sache natürlich auch sehr interessant und gebe dir ebenfalls vollkommen Recht. Man kann mein Gedicht auf mehrere Art und Weisen interpretieren. Da dies mein allererstes Gedicht ist, was ich jemals verfasst habe, würde ich sie gerne bitten mir ein kurzes Feedback zum Aufbau des Gedichts zu sagen (Sprache,Form, etc...) wenn es für Sie kein Problem ist. |
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22.10.2016, 21:44 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo tissi,
"Wir haben zu wenig Egoismus und zuviel an Buhlerei um einen Platz an Gottes Seite." Keine Bange, tissi, links ist noch Platz für die Böcke, rechts noch für die Schafe und Du - darfst mit gegenüber Platz nehmen. Herzlich willkommen und fühl Dich wohl hier im Forum! Liebe Grüße, Heinz |
22.10.2016, 21:46 | #5 |
Forumsleitung
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22.10.2016, 22:42 | #6 |
abgemeldet
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Was ist falsch daran? Warum sollte ich ein "Ehrenmann" sein, nur weil ich nicht dauernd nach meinen persönlichen Vorteilen suche?! Krisen sind dazu da, sie auszunutzen...
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22.10.2016, 22:46 | #7 |
Forumsleitung
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22.10.2016, 23:00 | #8 |
abgemeldet
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Ich werde jetzt ekelhaft, denn ich will zeigen, dass der - in diesem Gedicht propagierte - Altruismus nichts anderes ist, als Egoismus. (Das Lustprinzip Freuds setzt sich eben durch...)
Die Kernaussage des Gedichts: Die Gesellschaft zu egoistisch, verfangen in einem sich selbst verkehrten Individualismus - das Lyrische Ich ist damit unzufrieden. Diese Unzufriedenheit ist allerdings nichts anderes als die Suche nach dem eigenen Vorteil, d.h. die Erkenntnis, dass dieses oder jenes - aufgrund der Erziehung, der Prägung usw. - eben nicht mit den Eigenschaften des Lyrischen Ichs vereinbar sind, macht aus dieser Anklageschrift nichts weiter als die Darstellung der eigenen Bedürfnisse, die auf die Gesellschaft projiziert werden. "Liebe" wird in unserer Zeit auch zu gerne als provisorische Selbsttherapie, als Futterlukenstopfer oder schlicht als Prise verstanden - ich kenne keine Epoche, die dieses Wort derart vergewaltigt hat, wie die Unsrige. Und das gilt auch für sämtliches Moral- oder Humanitätsgedusel, gesungen meist von Personen, die es selbst faustdick hinter den Ohren haben. Im Allgemeinen hat das Gedicht - von seiner Aussage betrachtet - für mich persönlich nicht unbedingt etwas Besonderes. Es erinnert mich v.a. an meine ersten Gehversuche in der erhabenen Wissenschaft der Philosophie; ich bin im Übrigen der Überzeugung, dass ich hierbei noch immer nicht laufen gelernt habe. Aber diese Gesellschaftskritik hier - wenn man sie so nennen mag - ist mir zu platt, hängt sich an sattsam bekannten - und deshalb nicht wahren sondern nur dämlichen - Phrasen auf, die von allen Sonderschulenagitatoren unserer Tage breitgetreten werden. |
22.10.2016, 23:18 | #9 |
Forumsleitung
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22.10.2016, 23:24 | #10 |
abgemeldet
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Ich meine das vollkommen ernst - egal wie oder in welcher Form sich der Altruismus auch äußern mag; hinter ihm steckt immer Bedürfniserfüllung. Das Gefühl altruistischer Verpflichtung, d.i. ein politisches Ideal, welches zur Praxis auffordert, ist letztlich Bestandteil des Über-Ichs und arbeitet damit mit Bedürfnissen, die man sich selbst gegenüber zu erfüllen hat.
Epikur hatte Recht, der Mensch strebt nach seinem persönlichen Glück - und dieses kann wie auch immer geartet sein, kann Altruismus, Egoismus oder absolute Gleichgültigkeit sein - aber immer will ich etwas davon haben, mir damit etwas erfüllen usw. In den meisten Fällen kann man auch nur dann glücklich machen, wenn man selbst glücklich ist. Und deshalb kann man es niemandem verbieten, für seine eigenen Interessen zu kämpfen - hat man damit ein Problem, dann muss man sich eben geschickter anstellen. Die ewige Klage, dass dieses oder jenes nicht passt - wunderbar, man versucht zu ergründen, was sich zu verbessern gebührt. Doch nirgends sieht man Praxis, stets ist es die - eigentlich immer gleichlautende - Predigt des Humanismus. Man könnte sich hier an Nietzsches Kritik des Christentums wenden: Der Mensch ist müde geworden, Widerstände zu bekämpfen - er redet und redet, predigt und ergießt sich in Parolen, aber wahre Kraft, wahrer Idealismus, tatsächliche Praxis wird weiterhin vermisst. Diese Müdigkeit, Widerstände zu bekämpfen, hat Nietzsche letztlich dazu veranlasst, das Christentum auch als menschenfeindlich in einem gewissermaßen natürlichen Sinne zu verdammen. |
22.10.2016, 23:29 | #11 |
abgemeldet
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Hallo Tissi!
Erst mal willkommen. Dein Gedicht hat mir leider nicht so zugesagt. Es liest sich ein wenig langweilig. Das ist nicht böse gemeint, sondern soll Dich dazu antreiben mich ein wenig zu unterhalten. Was stört mich? Ich Ich kann das besser. Ich kann dies besser. Ich bin der Mittelpunkt. Bitte bitte konzentriert euch auf mich. Ich sage es zu mir selbst: Ich,Ich,Ich. (7 mal ich und ein Reim auf mich. Da hattest Du mich eigentlich schon verloren. Ich finde auch nicht, dass der inflationäre Gebrauch des Wortes "Ich" die poetische Kraft Deines Gedichtes verstärkt. Das können andere aber anders sehen. Mir ist etwas zu "plump".) Doch wo bleibt das Wir. Ich bin doch nicht alleine hier. Wie auch immer die Sicht, Ich konzentriere mich nur auf mich. (Wir auf Hier; Sicht auf mich - Langweilige Reime. Keine neuen Erkenntnisse.) Schaue ich auf dich, sehe ich mich, weil du gleich wie ich, nur redest über dich. (Schlechter Satzbau und wieder langweilige Reime dich/mich und ich/dich) Du hattest aber einen kreativen Gedanken und das ist gut. Nur an der Umsetzung mangelt es noch. Wenn Du hier aber regelmäßig postest, verspreche ich Dir, dass Du schnell Fortschritte machen wirst. Weiterdichten! Liebe Grüße! Richard |
22.10.2016, 23:38 | #12 |
Forumsleitung
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23.10.2016, 16:51 | #13 |
Danke für eure Ansichten und Meinungen.
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23.10.2016, 17:07 | #14 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo tissi,
Du bist also ein Frischling - deshalb erst einmal: Rein in die gute Stube und gib einen aus! Prost! Zu Deinem Gedicht: Ich unterscheide grundsätzlich den Verfasser von der Person im Gedicht (wir nennen so ein erfundenes Wesen das "literarische Ich", abgekürzt LI)). Dein LI gehört also zu den Pfeifen, die mit meinen Platz im Mittelpunkt des Geschehens streitig machen wollen. Dann muss es sich aber warm anziehen! Scherz beiseite - kommen wir zu Deinem Gedicht. Da kommt 15 x "ich" bzw. "mich" vor. Also ein Asozialer. Ich nehme mal einen Vers (wenn Du ganz neu bist: Ein Vers = eine Zeile): "Ich konzentriere mich nur auf mich." Deutlich steht das Ich am Anfang und am Ende. Da wäre als Überschrift geeignet "Alpha und Omega - ich bin der Anfang und das Ende". Aber in der Mitte des Verses steht nochmal "mich" - also kannst Du diese wunderbare Überschrift nicht verwenden. Es bleibt dabei: Das LI ist ein mittelprächtiges Egoistenschwein. Aber was sagt uns das Neues? Wir sind ja alle (oder fast alle) davon überzeugt, humanistische, soziale Altruisten zu sein. Die Egoisten und Egomanen sind immer die anderen. Also: Nichts Neues unter der Sonne, folglich: Langweilig. Such Dir ein Beispiel, in dem der Egoismus eines Menschen den Sieg davon trägt (positive Besispiele gibt es in Hülle und Fülle), zeig uns das Egoistenschwein, reiß ihm die Maske des Biedermanns vom Gesicht, lass den Egoisten gewinnen. Das wäre mal was Neues. Weiterhin: Frohes Schaffen! Gruß, Heinz |
24.10.2016, 00:00 | #15 |
abgemeldet
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Guter Ansatz Heinz.
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