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Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte. |
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03.07.2013, 21:30 | #1 |
Im falschen Film
Du zeigst mir;
dein Auto, dein Haus, die Pokale. Wir trinken Kaffee (wie hieß er noch gleich?) aus dem Höllengerät in der Designerküche. Ich fühl mich wie im falschen Film, will nur noch gehn. Bin das ich, die hier sitzt und Konversation betreibt? Wie krieg ich die Kurve? |
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03.07.2013, 23:21 | #2 |
Hi simba,
das sind nachvollziehbare Zeilen. Ich stelle mir gerade vor, wie du den Text getippt und gepostet hast, während du in der Situation stecktest (v.a. wegen des Schlusses). Das Höllengerät aus der Designerküche ist gut ausgedrückt und reiht sich nahtlos ein in die Symbole der Oberflächlichkeit und Eitelkeit, die mich ebenso gelangweilt hätten. LG |
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04.07.2013, 03:57 | #3 |
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Beiträge: 81
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im falschen film
hi sima, Du hast offensichtlich Begabung, Situationen treffend darzustellen. Man hat den Eindruck, dabei zu sein.Vortrefflich. Gruss,kip
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04.07.2013, 09:47 | #4 | |
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Beiträge: 504
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Hallo simbaladung,
der schlichte Text Zitat:
Das allein bewegt mich aber nicht zu meiner Kritik. Da ich stets glaube, für lyrisch gehaltene Prosa möchte etwas zwischen den profanen Zeilen zum Ausdruck bringen, denke ich mir auch hier etwas. Ich sehe ein lyrisches Ich, das auf einen Protz hereingefallen und mit zu ihm nach Hause gegangen ist. So weit, so banal. Interessant sind nicht die paar fragenden Worthülsen, die am Ende klappern, sondern ihre Berechtigung. Wenn das Lyrich sich von Besitz offenbar nicht beeindrucken lässt - warum ist es dem Protz dann in dessen Höhle gefolgt? Sieht er so gut aus? Ist er trotz seines Reichtums bis zur Vorführung desselben sympathisch gewesen? Oder fehlt die Yacht wirklich? Ein Haus, ein Auto, Pokale, eine Designerküche und eine teure Espressomaschine sind zunächst mal nichts als ein Haus, ein Auto, Pokale, eine Designerküche und eine teure Espressomaschine. Zu Symbolen der Oberflächlichkeit oder Eitelkeit werden sie allenfalls gemacht. Es finden sich dafür aber keine Hinweise in Deinem Text - die Enttäuschung des Lyrichs hängt hängt leider komplett in der Luft. Es soll vorkommen, dass Mädchen mit einem Typen schlafen, weil er nett ist - obwohl er ein Haus, ein Auto, Pokale, eine Designerküche und eine teure Espressomaschine hat. Die kommen nicht mit in die Kiste, sondern bleiben draußen. Und es soll vorkommen, dass einer, der kein Haus, kein Auto, keine Pokale, keine Designerküche und keine teure Espressomaschine sein Eigen nennt, trotzdem ein kompletter Arsch ist, den man besser nicht mal mit einer Zange anfasst. So what? lg z |
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04.07.2013, 11:08 | #5 | |||
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04.07.2013, 11:23 | #6 | ||||
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Deinen Applaus kannst du Dir übrigens sparen. Den brauch ich nicht. z |
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04.07.2013, 11:33 | #7 |
Hallo, Zonkeye,
du legst, wie so oft, den Finger auf das, was (vielleicht) nicht so ganz stimmig ist. Danke dafür. Genau diese Frage: Warum ist das LI überhaupt mitgegangen? ging mir auch durch den Kopf, als ich den Text geschrieben hatte. Und ich hatte auch mit dieser Frage gerechnet. Aber dann hab ich mir gedacht, man braucht ja nicht alles zu erzählen, warum dem Leser nicht Freiraum lassen für seine Gedanken. Denk dir doch einfach eine ganz harmlose Geschichte: z.B. eine Gemeinschaftsaktion von Freunden, zufällig ist das LD dabei, das LI nimmt es/ihn am Rande wahr, eine missliche Situation am Ende, das LD wohnt zufällig in der Nähe, bietet seine Hilfe an ... alles ganz ohne Hintergedanke des LIs ... Ja, vielleicht hätt ich noch einen Hinweis einbauen sollen. Ich denk drüber nach; aber eigentlich ging´s mir ja um das Gefühl des LIs in der Situation. Wie wär dein Vorschlag für den "Kaffee aus dem Höllengerät?" (zubereitet mit? - klingt mir etwas umständlich. und ... auch in Designerküchen gibt es manchmal Theken mit diesen "Hochsitzen" Hallo, Schmuddel und Kipling, danke für´s Reinschauen und Nachempfinden. lg simba |
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04.07.2013, 11:35 | #8 | ||||
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04.07.2013, 11:42 | #9 | |
R.I.P.
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das ist nicht die Art von Gedichten, die ich mag. Aber gerade die trockene Distanz vermittelt haargenau die "Gefühlslage" des LI. Da hätte es der Erklärungen gar nicht bedurft. Praktischer Rat: Die Kurve bekommt das LI, indem es aufsteht und sich verabschiedet. LG Thing |
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04.07.2013, 11:44 | #10 |
Upps, da waren wir wohl gleichzeitig auf der Baustelle.
Danke, Schmuddel, für deine Sichtweise und Verteidigung. Ich hoffe, dass ich mit meinem Kommentar zur Aufklärung beigetragen habe. |
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04.07.2013, 11:45 | #11 | |
Zitat:
Oooh simba, da triffst Du wohl bei den meisten einen Nerv. Wer ist noch nie auf einen Blender hereingefallen. Was man für Weltoffenheit und Selbstbewusstsein hielt, erweist sich plötzlich als unerträgliche Schaumschlägerei. Jede teure Marke, die Putzfrau, das Hausmädchen findet Erwähnung im Gespräch. Was ein angeregtes Gespräch, vielleicht sogar ein näheres Kennenlernen werden soll gerät zum Desaster. Der (die) Gastgeber(in) wird zur Hochglanzreklame seiner oder ihrer selbst - nichts wie weg hier und abschreiben als Griff ins Klo. LG Persephone |
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04.07.2013, 11:53 | #12 |
Hallo, Thing,
danke für den Doppelpunkt! Und für deine Einschätzung. Der Text ist für mich auch kein Gedicht, obwohl man drüber streiten könnte. Er steht ja auch unter Tagebucheinträge. Ganz bewusst. Ich bin mir selbst immer noch nicht ganz sicher, was Gedichte eigentlich sind. Ich würd dies vielleicht als lyrischen Text bezeichnen, einen komprimierten, gestalteten Gedankengang? lg, simba |
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04.07.2013, 11:58 | #13 |
Hi, Persephone,
genauso war´s gemeint. Schön, dass es auch deinen Nerv getroffen hat.Ich freu mich sehr über deine Zeilen!! "unerträgliche Schaumschlägerei" - das triffst! lg simba |
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04.07.2013, 12:05 | #14 |
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Beiträge: 504
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Hallo simbaladung,
das Gute an einer Kritik ist, dass man sie nicht (sofort) befolgen muss. Man darf über sie nachdenken, und wenn's eine gut gemeinte ist, kann man vielleicht irgendwann auf sie zurückkommen oder gar von ihr profitieren. Was die falschen Bezüge anbelangt, fällt Dir bestimmt selber etwas Geeignetes ein, da brauchst du sicher keine weisen Ratschläge. Etwas anders säh's aus, wenn wir uns über Plausibilität des Textes weiter unterhalten wollen. Wie bereits mehrfach erklärt, sind ein Haus, ein Auto, Pokale, eine Designerküche und eine teure Espressomaschine halt nun mal keine Metaphern für eine Form von Besitz oder Leistung, die so beschaffen wären, dass man davonlaufen müsste. Wenn in Deiner Protagonistin am Ende glaubhafter Ekel zum Vorschein kommen soll, müsste das dem Leser einsichtig werden. So aber rätselt er, was denn um Himmels Willen an den genannten Einrichtungen und Gegenständen so Schlimmes sei, dass man die Flucht zu ergreifen habe. Weil man selber ein Habenichts ist? Weil man es dem s. o. missgönnt? Weil er sein bisschen Besitz (jawohl, bisschen Besitz!) "herzeigt"? Wie "herzeigt"? Darüber könnte man grübeln, wenn man möchte. Aber wozu? Es steckt in diesem Text nichts Weiterführendes, kein hint, kein Anspielung - sorry, es sind, wie ich zu Beginn schon mal gesagt habe, nur aneinandergereihte, schrecklich abgenutzte Redewendungen ohne Pointe und ohne, dass die Gedanken der Prota am Ende wirklich nachvollziehbar wären. Sei mir jetzt bitte nicht böse, wenn ich so etwas als reine Sprachübung sehe, inhaltlich aber für eine glatte Nullnummer halte. lg z |
04.07.2013, 12:11 | #15 | |
Zitat:
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04.07.2013, 12:13 | #16 |
R.I.P.
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Ich sehe keinen Ekel.
Höchstens Gelangweiltsein. |
04.07.2013, 12:27 | #17 |
Zonkeye, ich nehm deine Kritik ernst und danke für deine Mühe.
Alle die, die den Text positiv bewertet haben, nehmen die Objekte so an als wären es Metaphern für Protz. Du hast recht, erst mal sind sie es nicht. Es sind erstmal nur Objekte, die aber eben oft als Statussymbole rüberkommen. Und mir wird durch deine Kommentare klar, dass ich das, was ich sagen wollte (ich beschäftige mich momentan mit Hundertwassers Begrifflichkeiten, seinen "5 Häuten des Menschen", einen Hinweis siehst du in meinen gewählten Stichworten. Wo bist du unter deinen Häuten? ) noch nicht perfekt ist. Es geht nicht um Ekel, sondern um das Unwohlsein, dadurch hervorgerufen "wie" sie präsentiert und instrumentalisiert werden. Die anderen haben es instinktiv verstanden, aber ich denke, du hast recht, der Text bringt diese ganze Gedankenwelt noch nicht richtig rüber. Ich werd sehen was sich machen lässt. Muss nachdenken. Für dein Insistieren ganz herzlichen Dank. simba |
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04.07.2013, 13:11 | #18 |
"Alle reden vom Wetter", "Geiz ist geil", "Ich bin doch nicht blöd" sind Redewendungen, die aus der Webung kommen.
Sie haben sich verselbstständigt und stehen nicht mehr nur für das Produkt, das sie angepriesen haben. "Mein Haus, mein Auto, mein Wasweißich" sogar besonders heftig. Längst nicht mehr nur ein Slogan für ich -weiß-gar-nicht-mehr-was, sondern als Sinnbild für Eitelkeit, Protzerei und Neureichtum, und so war es offensichtlich auch gemeint. Ekel wäre durchaus verständlich, aber bei Dir, simba, wie übrigens auch bei mir, rufen solche Prahlhänse, die sich im Besitz der allein selig machenden Weltanschauung glauben, eher eine Art gereizte Belustigung hervor. Man fühlt sich einfach abgestoßen. Ich für meinen Teil finde den Text klar und deutlich, es ist wohl wie bei allen Gedichten, die je geschrieben wurde: Dem einen erschließen sie sich, dem anderen eben nicht. LG Persephone |
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04.07.2013, 13:26 | #19 | |
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Hallo simbaladung,
wie schön, dass du offensichtlich zu jenen gehörst, die sachlicher Kritik standhalten und sich nicht sofort in den Kritiker verbeißen, als ginge es um einen Wettbewerb auf Leben und Tod. Ein paar Tipps? Sag einfach "von dem Höllengerät" statt "aus ...", und schon wär das mal paletti. Wenn Du dem Leser wirklich einen Blick unter die Häute Deiner Protagonistin schenken möchtest, sollte wenigstens eine Andeutung zu finden sein, dass der s. o. törichterweise gedacht hat, die Löcher in der Seele seiner BesucherIn seien mit einem Haus, einem Auto, Pokalen, einer Designerküche und einer teuren Espressomaschine zu stopfen. Ein schwieriges Unterfangen - es müsste sich dann ja um einen Dödel handeln, auf den ein Lyrich wie das Deine nie und nimmer hereinfallen hätte können. Ein bisschen platt wirkt die Nummer immer. Ich glaube, es reichte, wenn Du schriebest: Zitat:
z |
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04.07.2013, 14:01 | #20 |
Hi, Persephone,
danke für´s nochmalige Melden. "gereizte Belustigung?" Das trifft für mich persönlich nicht so ganz. Ich glaub da muss noch mal ein Gedicht her. Hey, Zonkeye, ich lass das jetzt erstmal sacken. Das "von" nehm ich gern. Die andere Variante passt aber nicht, Du willst mir zeigen ... Das passt nicht zur Situation, das tut er ja ungefragt und ausgiebig ... und zwar so, dass dem LI jede Lust genommen wird, sich mit diesem "Ich" weiter zu befassen... Irritiert bin von "den Löchern in der Seele des LIs??? Das ist noch ganz heil. Es geht um die "Häute" des LDs. Aber, wie gerade schon gesagt, da muss ich noch mal ran, irgendwie anders. Dies lass ich erst mal so stehen. Es funktioniert ja bei einigen, vielleicht werden die Lücken von den Lesern intuitiv gefüllt? lg simba |
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04.07.2013, 14:28 | #21 | |
abgemeldet
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 504
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Wer mit einem s. o. auf dessen Zimmer geht, sucht nach einer Erfüllung. Es gibt viele Löcher, die gestopft werden wollen; ich nahm an, du meintest in Deinem Text seelische, nicht die physischen. Jedenfalls, so konnte man ahnen, waren ein Haus, ein Auto, Pokale, eine Designerküche und eine teure Espressomaschine nicht die richtigen Plomben für eine wie immer gerartete Karies.
Nochmal, aber bestimmt zum letzten Mal: So, wie Du die Sprechblasen aneinandergereiht hast, erfährt der Leser nicht, was an einem Haus, einem Auto, Pokalen, einer Designerküche und einer teuren Espressomaschine denn so Schlimmes sein solle, dass man sich im falschen Kino wähnen müsse: Gedankenlos überträgt der Flüchtigleser seinen eigenen Sozialneid auf die Protagonistin und erklärt sich damit bequem, aber völlig unreflektiert deren Unwohlsein. Anders wird's, wenn der s. o. sein Zeug herzeigen will. Herzeigen oder herzeigen wollen: Nur ein winziges Wörtlein dazu, und doch ein riesiger Unterschied. Das vorgeschlagene Zitat:
lg z |
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04.07.2013, 14:58 | #22 |
Hallo Simbaladung,
nicht erschrecken, aber m.E. könnte man das Gedicht straffen auf: Du zeigst ich fühle - bin das ich? Gruß, A.D. |
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04.07.2013, 15:22 | #23 |
Oh, Zonkeye,
ja, ich glaube wir müssen hier Schluss machen. Ich hab verstanden, was du sagen wolltest. Ist angekommen. Wenn du wüsstest, wie weit du mit deiner letzten Auffüllung der Lücken lagst, aber das macht mir nochmal ganz deutlich, wie gefährlich Lücken sind. Das mit den Worthülsen auch. Danke. Hallo, A.D., ganz kurz. Hmm. Da steckt drin, dass man in anderen sein "Ich" sucht, es abgleicht. Da ist was dran. Meine Überlegung: Es gibt aber auch die Variante, dass ein "Ich" erstmal nur an einem "Du" interessiert ist, das offen ist, sich nicht versteckt, auch wenn es "anders" gestrickt ist. Ich werd drüber nachdenken. Ganz spontan hab ich erst gedacht: Du zeigst, ich fühle, fühl dich nicht, wo bist du? schön, dass du reingeschaut und dir Gedanken gemacht hast. lg simba |
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04.07.2013, 15:40 | #24 |
Hi Simbaladung,
mein Vorschlag diente nur zur Orientierung. Folgende Wörter auf jeden Fall vermeiden: Du zeigst mir; dein Auto,dein Haus, die Pokale. Wir trinken Kaffee (wie hieß er noch gleich?) aus dem Höllengerätin der Designerküche. Ich fühl mich wie im falschen Film,will nur noch gehn. Bin das ich, die hier sitztund Konversation betreibt? Wie krieg ich die Kurve? ....und dann einfach neu mischen Gruß, A.D. |
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04.07.2013, 16:48 | #25 |
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Du präsentierst mir;
deinen frischgewachsten Landrover, mit Traktorenreifen, breit wie ein Panzer, Benzinschlucker wie ein Düsenjet, dein Glashaus, mit freistehender Wendeltreppe inmitten, offenen Etagen auf wechselnden Ebenen, exotischen Zimmerpflanzen und allem technologischen Schnickschnack, den man sich noch nicht einmal ausdenken kann, die Pokale deiner Golfturniere und Motorbootrennen. Wir trinken sündteuren Kaffee, dessen Bohnen eine Katze durch ihren Verdauungstrakt geschickt hat (wie hieß das Viech noch gleich?), aus dem pfeifenden und klingelnden Höllengerät, das blinkt, blubbert, faucht und gurgelt wie in Frankensteins Labor, in der sterilen Designerküche mit dem kühlen Flair einer kriminaltechnischen Anatomie. Ich glaub, ich bin im falschen Film, will nur noch weg von hier. Das bin ich nicht, die hier zusammengesunken kauert und sich verkrampft um möglichst nichtssagende Konversationsfloskeln bemüht. Höchste Zeit, die Kurve zu kratzen! Da gab's nichts und nochmal nichts, simba, was nicht auf Anhieb zu verstehen war. Lieben Gruß Desperado |
04.07.2013, 17:07 | #26 |
Lieber Desperado,
du bist ein Schatz! Mir kullern die Lachtränen nur so runter. Dein Kommentar ist so herrlich! Danke dir!! wenn ich mal schlecht drauf bin, werd ich den rausholen!! herzliche Grüße, simba |
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04.07.2013, 20:16 | #27 |
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
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Schnucki, ach Schnucki,
foah ma noch Kentucky, in da Bar Old Shatterhand, do spuid a Indiana Band. Dann in de Pampas auf a Flaschn Schampas, um hoibe Achte gähd da Zug, ich hab gesprochen, Hugh! Freut mich riesig, simba, dass ich Dich zum Lachen bringen konnte. Schönen Abend Desperado |
04.07.2013, 20:40 | #28 |
Schnucki, ach Schnucki,
foah ma noch Kentucky, in da Bar Old Shatterhand, do spuid a Indiana Band. Dann in de Pampas auf a Flaschn Schampas, um hoibe Achte gähd da Zug, ich hab gesprochen, Hugh! Das wär mehr nach dem Geschmack meines LIs!!! machs gut, simba |
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04.07.2013, 20:48 | #29 | |
Zitat:
Gruß, A.D. |
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04.07.2013, 21:49 | #30 |
Hallo, A.D.,
gut, dass du dich noch mal meldest. Da ich noch nicht so lange schreibe und auch vorher mich nicht wirklich mit Lyrik beschäftigt habe, hab ich viel nachzulesen, was ich tue. In diesem Threead hab ich ja auch schon geschrieben, dass ich nicht weiß, was dies für ein Text ist. Es ist ein strukturierter, komprimierter Gedanke bzw eine skizzierte Szene. Ich hab ihn ja auch bewusst unter Tagebucheintrag gepostet. Was genau ist denn ein Vers libre, gibt es eine klare Abgrenzung zu dem Begriff lyrischer Text? Den Begriff Freie Rhythmen hab ich auch gefunden. Ich habe in der letzten Zeit z.Bsp. auch viel von Erich Fried gelesen und Michael Starcke und Rose Ausländer. Da kann ich kein festes Metrum erkennen, es sind oft interessante Gedanken, strukturiert. Sie sind einfach stimmig. Kannst du mir einen guten Link oder ein Buch empfehlen? Oder es hier kurz erklären? Ich schwimme da noch, weil ich bisher meistens in Reimen geschrieben habe und mit den verschiedenen Rhythmen spiele. Da kenn ich mich mittlerweile ganz gut aus. Mir gefällt die moderne Lyrik ohne Reime aber auch sehr gut. Bin für alles, was mir weiterhilft, dankbar. lg, simba |
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04.07.2013, 22:10 | #31 |
Hallo Simbaladung,
mit Erich Fried hast Du schon eine ganz gute Wahl getroffen. Sicher ist Vers libre ein sehr wachsweicher Begriff, aber dahinter verbirgt sich die eigentliche Kunst des Ver-Dichtens. Jedes Kleinkind kann reimen, wenn man mit ihm ein wenig übt. Natürlich gibt es auch da Abstufungen - sonst hätten Goethe und Co. nicht heute noch diese Bedeutung. Doch der Vers libre ist wie eine Feder im Wind - wobei du als Autor Feder und Wind zugleich bist. Ein Vers libre Gedicht hat immer auch eine Metaebene. Was aber nicht unbedingt heißt, dass es kompliziert sein muss. Es ist was es ist sagt die Liebe hast Du sicher schon gehört oder gelesen, Ist aus Frieds Gedicht "Was es ist". Es hat seinen Grund, warum das so oft zitiert wird. In diesen 8 unscheinbaren Worten, erklärt sich das ganze Universum. Du wirst immer wieder guten "Reimern" begegnen, doch nur sehr selten jemandem, der zurecht den Vers libre als sein Zuhause bezeichnen darf. Hans Kruppa wäre zB einer... Kruppa und Fried haben etwas gemeinsam; sie ver-dichten, ohne dabei ein Opfer bringen zu müssen - Ihre Aussage bleibt zu 100% erhalten. Ob der Leser diese auch nach der Intention des Dichters deutet, ist dabei gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass etwas bleibt. Viele Grüße A.D. |
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04.07.2013, 22:26 | #32 |
Das bringt mich weiter, danke.
Am besten gefällt mir "Ver-dichten, ohne Opfer zu bringen." Kruppa sagt mir noch nichts. Ich mach mich schlau. lg simbaladung |
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04.07.2013, 22:31 | #33 |
Er dürfte, nach kommerziellen Gesichtspunkten, der erfolgreichste deutsche Dichter aller Zeiten sein.
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