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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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27.08.2016, 17:07 | #1 |
Die Reihen lichten sich
Einst standen Pokale auf unserer Tafel
und duftende Speisen verlangten nach Wein es klingt noch nach das verstummte Geschwafel wir schenkten den Gästen Glas für Glas ein An Abenden saßen wir singend umschlungen und aßen die Reste vom köstlichen Fisch die Stimmen der Freunde schon länger verklungen es lichtet sich Reihe für Reihe am Tisch In unseren Hallen herrscht einsame Stille die trankleeren Gläser von Flocken bedeckt das einzige was lebt ist ein Rest von Wille der Abend für Abend die Lieder erweckt |
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06.09.2016, 13:25 | #2 |
abgemeldet
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Lieber Gylon,
ich kann es direkt sehen, wie sich die Reihen lichten. Eine melancholische Stimmung liegt in deinen Versen, die du gut darbietest. Gern glesen. Lieben Gruß Letreo |
06.09.2016, 14:01 | #3 |
R.I.P.
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Ein trunkenes Lied, ich möchte bei den letzten Zechern sein und auch die Wehmut noch mit einatmen, auch noch den kalten Reif, der aus der Nebeln fällt.
Von mir ein großes Lob, das von nichts angetstet werden kann. Liebe Grüße von Thing |
09.09.2016, 01:41 | #4 |
abgemeldet
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"Oh, du Melancholische...oh, du Düstere."
Daumen hoch, äußerst gerne gelesen! LG |
10.09.2016, 14:41 | #5 |
Liebe Letreo71,
es freut mich sehr, das du die Stimmung im Text wahr nehmen konntest und dir die Darbietung gefallen hat. Einen lieben Dank dafür! Liebe Thing, darauf sollten wir das Glas erheben! Ein Kommentar wie er schöner nicht sein könnte! Dein Lob nehme ich sehr gerne entgegen und ich fühle mich geehrt. Auch dir einen lieben Dank dafür! Liebe MeineEigeneWelt, oh, du treue Seele! Wie freue ich mich dich wieder als Kommentatorin begrüßen zu dürfen. Ein äußerst gerne gelesen, lese ich selten, umso wertvoller ist es mir! In der Zwischenzeit hatte ich noch etwas umgestellt, ich hoffe ich habe nichts verschlimmbessert. Liebe Grüße Gylon Die Reihen lichten sich Einst standen Pokale auf unserer Tafel und duftende Speisen verlangten nach Wein es klingt noch das Echo vom lauten Geschwafel wir schenkten den Gästen Glas für Glas ein An Abenden saßen wir singend umschlungen und aßen die Reste vom köstlichen Fisch die Stimmen der Freunde schon länger verklungen es lichtet sich Reihe für Reihe am Tisch In unseren Hallen herrscht einsame Stille die trankleeren Gläser von Flocken bedeckt das einzige was lebt ist ein Rest von Wille der Abend für Abend die Lieder erweckt |
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10.09.2016, 14:54 | #6 |
Hallo Gylon,
ich sehe ein Vereinsheim vor meinem inneren Auge, aus dem nun leider das Leben gewichen ist. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Ein - wie schon erwähnt wurde - melancholisches Gedicht, das ich auch gern gelesen habe. Die Umstellung finde ich im Übrigen gelungen. Gruß, Tiger |
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10.09.2016, 16:06 | #7 |
Lieber Tiger,
wenn ich auch zugeben muss, dass man in erfolgreichen Vereinsheimen auch Pokale findet, hatte ich doch etwas anderes im Sinn. Dein „gern gelesen“ habe ich trotzdem sehr gerne entgegengenommen! Liebe Grüße aus dem Vereinsheim Gylon |
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10.09.2016, 16:41 | #8 |
Forumsleitung
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Lieber Gylon,
das Gedicht liest sich flüssig, ist schön gereimt und lässt Wehmut aufkommen: Heitere Stunden sind rar und gehen schnell vorbei. Vor allem spricht mich an, dass es mal ein anderes Thema ist als Herz-Schmerz-Opfer-Seelenpein, das zudem von seiner eigenen Erhabenheit erdrückt wird. Bei der letzten Strophe stolperte ich allerdings über das Wort "trankleer". Nach meinem Sprachgefühl gehört "Trank" zu "tränken" und "trinken" zum "Trunk" oder - neudeutsch - "Drink". Deshalb hätten für mich die "trunkleeren Gläser" hübscher geklungen. Vielleicht ist das aber auch nur eine Geschmackssache. Liebe Grüße Ilka |
10.09.2016, 20:17 | #9 | |
Ich liiebe die jeweils letzten Zeilen der Verse! Soo schön
Bin grad eigentlich aufm Sprung und wollt zur letzten Zigarette noch das ein oder andere Werk bewundern, nun muss ich doch das deine erstmal huldigen. Der Lesefluss ist wunderschön rund. Du beschreibst auf so ungewöhnliche Art ein beinah alltägliches Szenario... Zitat:
Denke es war keine Verschlimmbesserung. Aber viel "schlimmer" war es vorher mit Sicherheit auch nicht Licht & Liebe Zen |
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10.09.2016, 23:25 | #10 |
abgemeldet
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Lieber Gylon,
Ilkas Vorschlag "trunkleere Gläser", finde ich auch besser. Nochmals gern gelesen. Letreo |
11.09.2016, 11:51 | #11 | |
abgemeldet
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Zitat:
gerade noch gelacht über die gelesenen Schmunzelgedichte, so spüre ich beim Lesen Deines Gedichtes einen Hauch von Melancholie. Ich kann sie sehen und singen hören, diese feiernden Menschen, die nicht mehr da sind. Der Tod ist nicht aufzuhalten, doch bei vielen Menschen klopft er viel zu früh an ... Je älter man wird, um so nachdenklicher wird man. Wenn auch nachdenklich, trotzdem sehr gern gelesen. Liebe Sonntagsgrüße Dabschi |
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11.09.2016, 12:58 | #12 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Gylon,
mir kam beim Lesen deines Gedichts das Lied "O alte Burschenherrlichkeit, wohin bist du entschwunden? Nie kehrst du wieder, goldne Zeit, so froh und ungebunden! Vergebens spähe ich umher, ich finde deine Spur nicht mehr, o jerum, jerum, jerum, o quae mutatio rerum." in den Sinn. Pokale, duftende Speisen und Wein, Gesang in der Halle, da fehlen nur noch die Weiber, um die hedonistisch-frohe Vergangenheit nostalgisch zu bedauern. Vorbei der Jugend volle Pracht, Stille, wo einst Freunde feierten, leere Gläser und die wehmütige Erinnerung sind einzig geblieben. Das hast Du gut in Szene gesetzt. "trank- oder trunkleere Gläser" - beides halte ich für (mindestens) seltsam. Das Gegenstück wären "trankvolle" oder "trunkvolle" Gläser. "Herr Ober, bringen sie mir ein trunkvolles Glas!", das würde die Bedienung doch sehr verwirren. "die weinleeren" Gläser wären auch noch bemerkenswerte Opfer an den Jambus, aber wirklichkeitsnäher. "die längst geleerten Gläser..." wären mein Vorschlag. So, gelobt habe ich weiter oben genug, einen schönen Sonntag, Heinz |
02.10.2016, 11:41 | #13 |
Hallo Ihr Lieben,
ja das „trankleer“. Als Kind hat man mir beigebracht, mich mit „vielen Dank für Speis und Trank „ zu bedanken, wenn wir auswärts gegessen haben. Von daher habe ich das Wort Trank übernommen. Ich empfinde es als nicht falsch, werde aber noch einmal darüber nachdenken. „die längst geleerten Gläser“ könnte ich mir auch gut vorstellen. Danke euch! Liebe Grüße Gylon |
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02.10.2016, 12:32 | #14 |
R.I.P.
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Lieber Gylon -
"die längst leeren Gläser" paßt auch, vor allem von der Silbenzahl her.
Jaja, die Reihen lichten sich. Nochmals lieben Gruß von Thing |
02.10.2016, 13:35 | #15 |
Liebe Thing,
eigentlich zähle ich keine Silben, aber hier passt es. Wenn auch eher aus Zufall. Dir einen schönen und stimmungsvollen Tag. Liebe Grüße Gylon |
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02.10.2016, 18:23 | #16 |
das gedicht grefällt mir, lieber gylon.
lg g |
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02.10.2016, 19:26 | #17 |
Lieber gummibaum,
das freut mich sehr! Es gibt noch eine zweite Version die parallel entstanden ist. Reihe für Reihe In dieser Halle entstanden einst Schriften die Bänke mit Schreibern die waren gefüllt ein Ort wo mit vielen exotischen Stiften der Drang nach Texten wurde stetig gestillt Die Tage für Worte sind selten geworden es lichtet sich Reihe für Reihe am Tisch wo sind sie geblieben die schreibenden Horden die Arbeiten und Spaß so gerne vermischt In Fässern vertrocknet die wertvolle Tinte die Bögen mit Blättern vergilben im Schrank so sitz ich heut Abend allein in der Pinte genieße das Bier und manch anderen Trank Liebe Grüße und gute Besserung Gylon |
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02.10.2016, 19:51 | #18 |
R.I.P.
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Lieber Gylon -
Diese Variante ist auch gelungen, auch wenn sie an das Original nicht heranreicht.
Liebe Grüße von Thing |
02.10.2016, 19:54 | #19 |
Liebe Thing,
so sehe ich das auch. Ich habe hier lediglich den Überschuss an Ideen recycelt Dankeschön! Liebe Grüße Gylon |
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