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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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19.04.2006, 10:16 | #1 |
Mein Weg
Auf meinem Weg ins ewige Eis
traf ich auf einige Dutzend Priester, die in kleinen, kreisförmigen Grüppchen zusammenstanden und sich gegenseitig anpissten Ich sah einige Dutzend Nonnen, die nackt und geschüttelt von ekstatischen Zuckungen, um die brennenden Leiber der letzten Kinder Christi tanzten Ich sah Myriaden von Adams, die ganze Welten von Apfelbaumwäldern leerpflückten An den Waldrändern warteten unzählige Über-Evas, deren Geschlechtsteile sich durchaus als Saftpressen verwenden ließen Vom höchsten Gipfel des ausgetrockneten Landes sah ich die Arche Noah auf einem Meer aus Speichel und Geifer dahintreiben Sie war beladen mit sämtlichen Krankheiten, die je die Menschheit geißelten Ich setzte meinen Weg fort und eine große, lang anhaltende Dürre folgte mir, während die Dornenbüsche brannten Dann fuhr Gott, begleitet von Lichterscheinungen und unheilvollem Getöse, in seiner ganzen Pracht aus seinem Himmelreich herab und zerschellte auf dem felsigen Erdboden wie ein mit Gedärmen gefüllter Ballon Es lebe der Herr auf dass er uns ewig mit seiner göttlichen Masse beflecken möge |
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19.04.2006, 10:30 | #2 |
Wow, aufwühlend.
Sehr flüssige Metrik und starke Worte. Ein gutes Stück Poesie in meinen Adamsaugen. |
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19.04.2006, 10:44 | #3 |
Es bedankt sich für die lobenden Worte
der ungebetene Gast |
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19.04.2006, 11:21 | #4 |
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Aufwühlend? Na ja
Das erste Adjektiv, das mir einfällt, ist palavrig die in kleinen, kreisförmigen Grüppchen zusammenstanden --> die in kleinen Kreisen standen die nackt und geschüttelt von ekstatischen Zuckungen, --> die nackt und zuckend Das würde auch sagen, was zu sagen ist, denke ich... Also, Frage an den Autor: Was hoffst du durch das mehr an Worten zu erreichen? |
19.04.2006, 12:23 | #5 |
Äh...?
Mehr Worte vielleicht? Oder... Ich verstehe die Frage nicht so ganz |
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19.04.2006, 12:29 | #6 |
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Ich find es ganz okay, finde jedoch ohne das der Inhalt verändert wird das man das Gedicht um einige Wörter kürzen könnte Ansonsten ist es eher ein erzählendes Gedicht, hmpf.
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19.04.2006, 12:39 | #7 |
Mich hat beim Lesen kein Wort gestört. Keines zuviel.
Stören würde es, wenn etwas doppelt gesagt würde oder unnötig (!) wiederholt. Aber hier ist doch alles fein plaziert und vor allem wie schon gleich erwähnt - sehr flüssig. Warum mit Worten geizen? Das macht sicher hier und da den Reiz einiger Werke aus, muss aber deswegen nicht bei anderen als Negativpunkt angewendet werden! Warum sollte man Worte wie ekstatisch weglassen? Woher diese Unlust an Wortvielfalt? |
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19.04.2006, 12:53 | #8 |
Hallo ihr Lieben, (gibt ein ausnahmsweise sehr gut gelaunter Gast von sich),
wenn ich etwas auf gar keinen Fall tun werde, dann ist das, mein Gedicht zu beschneiden, im Gegenteil, mir fallen da ein paar Stellen auf, die nach einer genaueren Beschreibung schreien. Hallo Angel (heute schon was gefangen? ), ein erzählendes Gedicht ist in erster Linie ein... Gedicht. Aber mich beruhigt, dass Du es als solches erkannt hast. Danke! In froher Erwartung zahlreicher Kritiken u.g. |
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19.04.2006, 13:06 | #9 |
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Naja mein Nick ist nicht das Deutsche hahaha deine ironie wieder
natürlich ist es flüssig, habe ich gar nicht bestritten , finde es ja auch echt gut, jeder hat nun mal seinen eigenen Stil Und ich meinte solche Worte wie "Auf" ect. Naja ist ja auch egal, da es ein erzählendes Gedicht zu sein scheint und auch die Absicht so war, finde ich es in der Art auch toll gemacht |
19.04.2006, 22:58 | #10 |
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Mein Punkt war:
Wenn man mit wenigen Worten dasselbe sagen kann wie mit vielen Worten, dann ist die Fassung mit den wenigen Worten die bessere. Frage 1 an den Autor: Stimmst du dem zu? Wenn ja: Frage 2 an den Autor: Was ist dann deiner Meinung nach die Mehraussage von "die nackt und geschüttelt von ekstatischen Zuckungen" gegenüber der kürzeren Version "die nackt und zuckend"? Würde ich halt gern wissen |
20.04.2006, 00:47 | #11 |
ich schließe mich Mortis an (und erspar mir an dieser Stelle die sinngemäße Wiederholung seiner Worte)
einzig die "saftpressen" mag ich nicht. @ferdi: ich vertrete meistens auch die wenigen, treffenden Worte, allerdings kann auch nicht verdichtete Sprache ihren Reiz haben, solange der Autor mit ihr umzugehen weiß - also nicht nur ein Füllwort an das andere reiht. Und t.u.g. hat einen Wald voll Wortgewandtheit gepflanzt, aus dem Du jetzt Kleinholz machen möchtest. meine Frage an Dich: warum? was dem "die nackt und zuckend" eindeutig fehlt, ist das "geschüttelt von ekstatischen"! Ganz ehrlich: unter zuckenden Nonnen könnte ich mir nicht viel vorstellen, unter ekstatischen Zuckungen allerdings weitaus mehr und zusammen mit den Nonnen, die von diesen geschüttelt werden, ist das Bild komplett! ...meine Meinung! Liebe Grüße an Euch alle und (rein präventiv): seid nett zueinander! |
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20.04.2006, 09:46 | #12 |
Einen wunderschönen guten Morgen U-hexe,
schön, dass Du das sagst, was ich nicht zu sagen vermochte ohne hochtrabend zu wirken. @ferdi: Nein, ich bin absolut nicht der Meinung, dass eine weniger wortreiche Fassung prinzipiell die bessere ist, obwohl es natürlich auch Texte gibt, die gerade durch ihre Wortkargheit bestechen. Schöne Grüße, u.g. |
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20.04.2006, 10:51 | #13 |
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"Nein, ich bin absolut nicht der Meinung, dass eine weniger wortreiche Fassung prinzipiell die bessere ist,..."
Danach hatte ich nicht gefragt. Meine Frage war nicht: Ist eine weniger wortreiche Fassung prinzipiell besser als eine wortreichere? sondern: Ist eine weniger wortreiche Fassung bei gleichem Inhalt besser als eine wortreichere? "Bei gleichem Inhalt", nicht "prinzipiell". Aber gut, lassen wir es dabei. Ich nehme einfach mal an, dass du beim Gedichteschreiben genauso aufmerksam bist wie beim Fragenlesen und kann mir dann die Antwort auf meine Fragen eigentlich selber geben |
20.04.2006, 10:59 | #14 |
8o
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20.04.2006, 11:06 | #15 |
Hallo Pferdi ,
höre ich da versteckte Ironie heraus? Deine Frage verstand ich folgendermaßen: "Ist eine weniger wortreiche Fassung bei gleichem Inhalt prinzipiell besser als eine ausgeschmückte?" Und auch das muss ich verneinen. Beim Schreiben wie beim Lesen versuche ich stets, die nötige Aufmerksamkeit an den Tag zu legen. Ich werde Dir aber gerne weiterhin Antworten auf all Deine Fragen geben, soweit ich dazu in der Lage bin. Also scheue Dich nicht, mich auch weiterhin mit Fragen zu löchern, seien sie noch so konfus gestellt . |
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20.04.2006, 11:39 | #16 |
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Och nö, lieber nicht... im allgemeinen bin ich in der Lage, hoffnungslose Unterfangen als solche zu erkennen
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