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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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07.04.2022, 11:22 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Zu einem Bild
Schaut nur und sagt mir, könnte ein männliches Wesen beim Anblick
solch eines Göttergeschenks die nötige Ruhe bewahren? Schaut doch wie wallendes Haar vergebens versucht, beide Schultern keusch zu verhüllen, lüstern knospende Brüste zu streicheln; gönnt euren Augen den Spaß, den Nabel zu finden, der niedlich schmückt des Goldenen Schnittes Zentrum inmitten des Leibes nahe des lockig verzierten Hügels der Venus, des Zieles all eurer Wünsche, tastet euch weiter zu Schenkeln, die schamhaft drängenden Händen mühsam die Pforte verschlossen noch halten. |
07.04.2022, 22:54 | #2 |
Mein Kompliment, ein wahres Meisterwerk zu dem immerwährenden Thema: "Und ewig lockt das Weib".
Die Technik, also Metrik und Versmaß, ist mir aber ein einziges Rätsel. Lieben Gruß Georg |
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07.04.2022, 23:30 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
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Lieber Georg,
manchmal juckt es mich in den Fingern und ich versuche mich an Hexametern (Hexa - kommt von sechs, also muss es pro Vers im Deutschen sechs Hebungen geben; der Hexameter begibbt immer mit einer betonten Silbe und muss zwingend vor dem Ende des Verses einen Daktylus haben. Schaut nur und sagt mir, könnte ein männliches Wesen beim Anblick Xxx Xx Xxx Xxx Xxx Xx solch eines Göttergeschenks die nötige Ruhe bewahren? XxxXxxXxXxxXxxXx Schaut doch wie wallendes Haar vergebens versucht, beide Schultern XxxXxxXxXxxXxxXx keusch zu verhüllen, lüstern knospende Brüste zu streicheln; XxxXxXxXxxXxxXx Hexameterspezialisten (ich weiß nicht, ob es hier im Forum welche gibt) wären sicher in der Lage, mir evtl. Fehler anzukreiden. Dass man sich hier ein Bild vorstellen muss, liegt daran, dass ich zu doof bin, ein Bild hierzu einzustellen. Stell Dir also bitte vor, es stünde ein gutproportioniertes weibliches Wesen mit langen Haaren, die nur halbwegs die Schultern bedecken, vor Dir - mit geschlossenen Oberschenkeln. Der "Goldene Schnitt" ist ein anderes Problem, aber sicher kennst Du das Gemälde, auf dem ein Mann mit ausgestreckten Armen in einem Kreis steht. Der Goldene Scnhitt, die "göttliche Probortion, geht nicht durch die Mitte des Körpers, sondern durch den Bauchnabel. (Kannst Du überprüfen, indem Du Deine Körpergröße mit 0,618 teilst. Das Resultat zeigt gibt dann an, wieviel Zentimeter es vom Fuß bis zum Bauchnabel sind. Ob es ein Meisterwerk ist, das können Dir Hexameterspezialsiten sagen. Homer hat zigtausende Verse in der Ilias und der Odyssee aneinander gereiht. Für Dein Kompliment sage ich ganz lieben Dank! Heinz |
08.04.2022, 18:30 | #4 |
Lieber Heinz,
was das besagte „Meisterwerk“ anbelangt, nur gut, dass Du kein Bild eingestellt hast, denn Deine Zeilen erwecken in meiner Fantasie das lebendige Bild eines gutproportioniertes weiblichen Wesens gegen das jedes reale Bild nur ein ernüchternder äußerst profaner Abklatsch sein könnte. Deswegen sagte ich ja auch "Meisterwerk" da es meiner Meinung nach eine große Kunst ist allein mit Worten im Gehirn des Lesers ein bestimmtes Bild zu erzeugen. Vorausgesetzt natürlich der Leser ist mit einem Gehirn sowie einem großen Vorstellungsvermögen gesegnet. Ob es nun auch ein „Meisterwerk“ in Sachen Hexameter ist, das kann ich natürlich nicht beurteilen. Na ja aus dem Bauch heraus schreiben macht man eben dann, wenn man das nötige Handwerkszeug gar nicht gelernt hat, aber trotzdem den Drang verspürt einen gewissen Sachverhalt, Eindrücke, Erlebnisse usw. mit einem Gedicht auszudrücken. Was ja auch völlig legitim ist, denn auch der Dilettantismus hat seine existenzielle Berechtigung. Gruß Georg PS.: Zitat: "Ein Dilettant ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt. Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann." Wikipedia Natürlich weiß ich, dass Du weißt was ein Dilettant ist, aber ich finde diese Definition sehr gut. Geändert von G.Neville (08.04.2022 um 21:20 Uhr) |
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08.04.2022, 20:03 | #5 |
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Grüß Dich, Georg
beinahe glaube ich, aus Deinen Worten zum Dilletantismus ein Zitat Goethes oder Schillers heraus zu lesen. Die beiden haben sich eingehend mit dem Thema beschäftigt und ich habe das Gefühl, als ginge Goethe etwas milder miot den Dilletanten um als sein Freund Schiller. Mit dem nicht eingestellten Bild hast Du völlig recht. Und wenn mein gedichtlein fantasieanregend wirkt, hat es das seinige getan. Ein schönes Wochenende! Heinz (Hei... nicht Ha...) |
08.04.2022, 21:24 | #6 |
Oh, ich hab doch glatt Hans geschrieben, gut dass Du mich darauf hingewiesen hast, habe es nun geändert.
Grüße Georg |
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08.04.2022, 21:51 | #7 |
Da fällt mir noch etwas ein, lieber Heinz
Du bist doch Goethe-Spezialist. Eines meiner Lieblingsgedichte von Goethe ist, ich weiß gar nicht mehr den Titel, wie peinlich, rezitiere deshalb jetzt aus dem Kopf: Wenn du dich selber machst zum Knecht bedauert dich niemand, es geht dir schlecht. Wenn du dich selber machst zum Herrn, sehn das die Leute auch nicht gern Und bleibst du redlich wie du bist, so sagen sie das nichts an dir ist. In Strophe 3, V1 steht das Adjektiv "redlich" Ich habe aber auch schon mal eine Version gesehen, da hieß es "endlich" Frage: Was ist jetzt korrekt? redlich oder endlich? Halt! Kommando zurück! Habe eben gegoogelt und da ich den Titel nicht mehr wusste, einfach die ersten beiden Zeilen eingegeben und flugs kam das Gesuchte: https://www.gutzitiert.de/zitat_auto...0nicht%20gern. Das Gedicht heißt "Keins von allen" und dort steht das Adjektiv redlich. Habe es aber auch schon öfter mit "endlich" gelesen und damit kann ich in diesem Zusammenhang überhaupt nichts anfangen. Geändert von G.Neville (08.04.2022 um 22:58 Uhr) |
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08.04.2022, 22:21 | #8 |
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Lieber Georg,
"Goethespezialist" ist die Übertreung des Jahres. Ich liebe Goethe, kann paar Gedichte von ihm rezitieren, stamme aus Jena, wo Goethe sich gerne aufhielt, lese immer mal wieder was von ihm, weil es bei der Anzahl seiner Werke fast unmöglich ist, sie alle zu kennen. Was mir bei der Wortwahl im dritten der angeführten Strophen auffällt, will ich Dir gern sagen: "Redlich" - das ist goethesker. "Mein" Professor, ich las gestern, dass er jetzt 93 Jahre auf dem Buckel hat, Heinz Rölleke, ist ein großer Goethekenner (und großer Spezialist für die Märchen der Brüder Grimm) ist mal nach Weimar gefahren (noch zu DDR-Zeiten), um einen einigen Buchstaben in einem Geicht Goethes zu überprüfen. Die Frage war: Heißt es Alles geben die Götter ihren Lieblingen ganz, alle Freuden, alle Leiden die unendlichen ganz. pder Alles gaben die Götter ... Bei so etwas kroiegen die Philologen feuchte Augen und Hände. Ich glaube, er hat sich auf "gaben" eingeschworen, in den diversen Gedichtbänden steht "geben". Liebe Grüße, Heinz |
08.04.2022, 23:45 | #9 |
Das Adjektiv "redlich" finde ich eindeutig besser. Obwohl man natürlich das Adjektiv "endlich" sinngemäß auch verwenden könnte.
Synonyme für "endlich" am Ende letzten Endes nach längerem Warten nach längerer Zeit schließlich zu guter Letzt |
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09.04.2022, 05:04 | #10 |
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Lieber Georg,
entschuldige bitte, das Ding heißt "Kleine Metriklehre", ich habe es Dir per PN geschickt. Bei Goethe würde ich bei "redlich" bleiben, es passt besser zum Inhalt als "endlich". Gruß, Heinz |
11.04.2022, 13:26 | #11 |
Hallo Heinz,
Metriklehre per PN? Ist aber nichts angekommen? Gruß Georg |
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11.04.2022, 16:14 | #12 |
Forumsleitung
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Es könnten beide Adjektive richtig sein, denn viele Dichter arbeiten ihre Texte nochmal nach, auch wenn sie bereits veröffentlicht sind. Mascha Kaléko tat das mit ihren Gedichten bei fast jeder Neuveröffentlichung. Aber "redlich" klingt für mich auch gewählter als "endlich", und es ergibt Sinn, wenn man es als Ersatzwort für "moderat" oder "bescheiden" nimmt, was vom Rhythmus her nicht gepasst hätte.
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11.04.2022, 22:31 | #13 |
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"Kleine Metriklehre" unter diesem Titel unter meinen Gedichten zu finden.
Heinz |
11.04.2022, 22:55 | #14 |
Vielen Dank,
hab zwar nichts gefunden (Stecknadel im Heuhaufen!), aber ich habe auch so genug Lehrmaterial. Gruß, Georg |
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11.04.2022, 23:15 | #15 |
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weil Du es bist, kopiere ich es hier nochmal rein.
(Oben rechts gibt es ein Feld "Forum durchsuchen", Titel ins leere Feld eingeben und auf "los" drücken, schon hast Du das folgende Gedichtlein: Kleine Metriklehre Dem Zügel des Rosses vergleich ich das Metrum, die Sprache zunächst dem lebendigen Fohlen, das ohne Kandare und sonstigem Zaumzeug die Freiheit genießt und die höhere Schule des Reitens erst später erlernt. „Hoppla hopp, mein Pferdchen lauf Galopp!“, so klingen erste Kinderreime, „aber brich dir nicht die Beine!“ Springt das Pony taktvoll weiter, freut sich jeder Reiter: Der Trochäus ist gelungen, Pferdchen, du bist gut gesprungen! Das höchste Glück für Menschenkinder findet sich auf Pferdes Rücken, doch manchmal purzelt jäh ein Reiterlein vom Pony runter und humpelt, schmerzverzerrt die Miene, Richtung Stall davon. Den Jambus hat es zwar entdeckt, doch lieber wär es doch geritten. Den geübteren Reitern gelingts im gestreckten Galopp die gefährlichsten Hürden mit Schwung und gekonntem Geschick im rasantesten Tempo zu nehmen. Der Zuschauer staunt: Die geschwinden und schwierigen Päste mit Vornamen A (na), sie gelangen dem Reiter mit einiger Mühe und Glück. Am Abend, die Pferde warn längst schon im Stall, erklang in der Scheune die Fiedel und auch die Schalmei, Die Reiter erwählten zum Tanze und Tandaradei ihr Mädchen und tanzten den Walzer und allüberall vernahm man die Stimmen Verliebter: Im Dakty, da lässt mit Lus es sich wundervoll tanzen und lieben. xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xXx xX XxXxXxXxXxXx XxXxXxXxXxXxXx XxXxXxXxXxXxXx XxXxXxXxXxXxXxXx xXxXxXxXxXxXxXxXx xXxXxXxXxXxXxXx xXxXxXxXxXxXxX xXxXxXxXxXxXxXxXx xxXxxXxxXxxXxxX xxXxxXxxXxxXxxX xxXxxXxxXxxXxxX xxXxxXxxXxxXxxXx xxXxxXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxXx Liebe Grüße, Heinz |
12.04.2022, 13:41 | #16 |
Hallo Heinz,
das ist ganz lieb von Dir. Vielen Dank! Gruß, Georg |
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