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23.12.2018, 22:13 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Der Kampf mit dem Drachen, 1. Teil
eine "Umdichtung" der längsten Schillerballade
Was flitzen die Leute, sind sie hellen Wahnsinns Beute? Fressen sich in Häuser die Flammen, bricht alles jetzt etwa zusammen? Da kommt ein Jeep, zerrt hinter sich ein nicum draco, das sagt keinen Piep - zeigt der Menge seinen Po. Die Leute schaun und einer kichert: Ich hoffe sehr, das Vieh war allianzversichert! Bis vor paar Tagen hats im Lande Hessen alles, was da kreucht und fleucht gefressen. Gar mancher hats im Übermut versucht das Biest zu fangen, das Wagnis bald verflucht. Selbst die Ritter vom deutschen Orden sind gnadenlos verspeiset worden. Jetzt kommt ein Ritterfräulein von GE-wicht, es fürchtet Tod und Teufel nicht und hat, so wird uns heut berichtet, die Bestie einfach hingerichtet. Das wackre Mädchen sollte man, hör ich die Menge toben, mit lauten Worten höchlichst und verehrlich loben! Der König hat es bald vernommen und spricht: "Die Kleine soll mal zu mir kommen." Und vor die Majestät, den König, tritt die Jungfrau mit verhaltnem Schritt und hinterher, da drängen die jubelnden Leute, vom Kirchturm hört jeder das Glockengeläute. Das Ritterfräulein, die Wangen schamhaft gerötet, berichtet bescheiden, wie sie das Untier getötet: "Zu kämpfen, zu sterben war ich bereit - das Land hab ich vom Drachen befreit. jetzt kann ein jeder wieder sorglos wandern durch Auen, wo muntere Bächlein mäandern." Doch ernster wird des Königs Blick, er spricht: "Du hattest unverschämtes Glück! Als kühne Heldin hast du dich bewährt, und Mut ists, der ein edles Fräulein ehrt. Doch sprich! Was ist die erste Pflicht des Menschen, der im Namen Christi ficht, sich schmückt mit heilgem Kreuzes Zeichen?" Und alle rings umher erbleichen. Das edle Fräulein beugt das Knie und spricht: "Gehorsam, Majestät, ist aller Edlen erste Pflicht." "Und das Gebot", mein Kind, versetzt der König, "hast du frech verletzt! Den Kampf, den das Gesetz aus gutem Grund verbot, hast du gewagt, selbstherrlich, ohne Not!" "Mein König, lass zuerst von meiner Tat mich sprechen, bevor du‘s unternimmst, das Stäbchen über mir zu brechen. Nicht ohne nachzudenken ritt ich jüngst von hinnen, das Drachenvieh mit klug geschärften Sinnen mit meinem Schwerte tapfer zu bekriegen, um es zum Wohle aller zu besiegen. Zehn Ritter unsres heilgen Ordens erlagen schon des Drachens feigen Mordens. Du sprachst: Jetzt sind schon fast ein Dutzend tot und schon erfolgte dein gestrenges Drachenkampfverbot. Mein ganzes Sinnen, all mein Trachten befahlen mir auf das Verbot zu achten. In meinem Herzen aber nagte der Wunsch, das Aas zu killen und gegen deinen Willen ich dann den Kampf doch wagte." |
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