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02.03.2019, 23:57 | #1 |
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Auf dem Hain
Drüben auf dem Hain, dort stehe ich und warte,
so lange schon, dass ich mich nicht mehr entsinnen kann, worauf. Das Haupt ist nicht gesenkt, es blickt mit Eiseskälte einem schneetreibenden Unwetter gleich, bleich und schwerfällig den Gipfel eines Berges hinauf, den ich nicht sehen, nicht ahnen kann; nur spür ich - tiefer noch als in mir Selbst - dass er mir als ein alter Weiser entgegenblickt. Nie ist es helle, wohl auch nicht ganz finster, doch trübe ist es am schattigen Ginster, daraus trete ich hervor, meinen Stab treu zur Hand, des Wortes bin ich mächtig, der Rede gewandt, wenngleich der Kuss der Musen nicht an jene Pforte reicht, die ersehnte Ohmacht über meine versiegelten Lippen zu bringen. So stehe ich wartend auf dem Hain, blühend und jauchzend das Herz, glühend vor Sehnsucht und Schmerz, verlassen vom Werden und Sein. Ach, mein vertrauter Hain, der du mir Nebel auf meinen Pfad legest, damit ich nicht wandle in der Unwissenheit, meine Tröster zu verraten. Altgeweihter, der du mir gnädigerweise Ruhe gespendetin Stunden der Not, mir zugewendet hast du dich, als mich die Harpyen des Teufels jagten, sie plagten mich in Welt und Traum und auch in meines Innern Raum. Schweigende Rosenknopsen bewachsen den Damm, Frost befällt deine Ufer in Bälde. Flieh! Dich in die Wälder rettend, das Unheil breche herein; doch lasse mir den Nebel auf dem Hain, auf dass ich zumindest nicht schauen muss, auf wann du, müder Geist, die Augen schließest. |
03.03.2019, 10:49 | #2 |
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269
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Liebe KittyCate105,
würde der Text nicht besser unter „Fantasy, Magie und Religion“ aufgehoben sein? Liebe Grüße Gylon |
03.03.2019, 19:02 | #3 |
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Lieber Gylon,
es ist ja zeilenweise trotzdem ein Gedicht und spielt in der realen Welt, daher war ich mir nicht sicher, welcher Kategorie es angehört. Doch es wurde ja scheinbar schon verschoben... |
03.03.2019, 23:31 | #4 |
Hey Kitty Cate
Den Text muss ich noch einige Male lesen. Habe aber jetzt schon das Gefühl, dass es sich lohnt.
Schön wieder von dir zu lesen. Liebe Grüße Blade |
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Lesezeichen für Auf dem Hain |
Stichworte |
einsamkeit, nebel, tod |
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