Tagebuch eines Afro Amerikaners (früher)
Eines Abends kamen 10 junge weiße Männer in unser Dorf. Ich wollte grade mit meiner Familie essen, als sie das gesamte Dorf zusammenriefen. Unser Dorf war sehr klein und bestand aus genau 80 Personen. Die Weißen Menschen verkündeten uns das, wenn wir mit ihnen gehen sie uns essen und trinken, sowie einen Unterschlupf geben würden. Der älteste unseres Dorfes tritt hervor und schrie die Männer an, denn er wusste was sie vorhaben. Mit überzeugender Stimme erzählte er uns wie vor einigen Jahren Schonmal von den Weißen Amerikanern verschleppt wurde. Die Weißen Männer guckten sich verdutzt an und fingen an zu Lachen, doch wir glaubten dem ältesten. Wir dachten sie würden wieder abhauen, doch sie pfiffen nur und ein paar Sekunden später ertönte lautes Gepöbel von anstürmenden Amerikanern. Alle bis zum Halse bewaffnet. Kinder und Frauen wurden als erstes festgenommen. Ich höre noch die schreie in meinem Kopf, als die völlig entsetzten Frauen und Kinder hysterisch schrien. In diesem Moment konnte ich an nichts mehr denken. Mein Kopf war leer. Ich hatte viele schlimme Dinge gesehen, und mir schonmal vorgestellt wie es wäre, wenn genau das passiert. Aber das übertrief meine schlimmsten Vorstellungen. Einem nach dem anderen wurde Ketten angelegt, mir eingeschlossen. Wenn jemand Widerstand leistete, wurde er geschlagen und bedroht. Ein Mann blieb aber zurück. Es war mein Vater. Dieser Mann der sich mein Vater schimpfte, hat das ganze Dorf verraten. Vergessen hat er uns. Geblendet von den Gütern die er bekam. Ich wollte gar nicht wissen für welchen Hungerlohn er dies tat. Nach einiger Zeit war es mir sowieso gleich. Angekettet und in langer Leine gelegt wurden wir die Küste entlang zu einem mir unbekannten Ziel gebracht. Die ganze Zeit über musste ich daran denken wieso man so etwas tat. Mich hat man nicht so erzogen. War das alles eine Lüge? Hat mich das Leben eingeholt? Da mein Kopf leer war weiß ich nur noch, dass wir nach einiger Zeit des Wanderns durch ein Dorf gingen, In dem die Wärter rast hielten. Uns gaben sie nichts und wenn wir danach fragten wurden wir wieder geschlagen. Eine Frau der Gruppe fragte immer wieder. So lange das ich dachte sie verlor den Verstand. Ohne Gnade wurde sie niedergestochen. Leicht erholt und wieder auf dem Weg sah ich ein großes Schiff. Männer und Frauen beluden es mit leichten Gütern, denn das Hauptgut waren wir. Ich fühlte mich inzwischen so wertlos das ich mich als Gut und Eigentum der Amerikaner fühlte. Nacheinander führte man uns unter Qualen auf das große Schiff, in den Unterraum. Dort mussten wir anfangen zu rudern und wenn wer zu langsam wurde, dann wurde er mitgenommen und kam ein paar Minuten später total misshandelt ans Paddel zurück. Speisen gab es alle zwei Tage, genau so wie Wasser. Oben auf dem Deck hörte ich immer nur das laute Feiern der Sklaventreiber.
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