Der Dorn

[Venena]

Der Frühling scheint
sein zartes Licht.
Der Frühling scheint
doch nicht für mich.
Die Kraft sie sprießt
in jedem Korn.
Die Kraft sie sprießt,
ich bin der Dorn.
Der trocken, zäh und hart,
den Winter überdauert hat.
Der spröde, rau und trocken
den Frühling nun empfängt.
Der Saft der überall einschießt,
den Dorn doch trotzdem trocken ließ,
die Wärme die das Leben weckt,
die Kraft im Dorn - sie liegt versteckt.
Ein Schnitt, ein Riss -
Ein Trieb entspringt, der endlich neue Kräfte bringt.

[Ilka-Maria]

Zitat von Venena

Der Saft der überall einschießt,
den Dorn doch trotzdem trocken ließ,
die Wärme die das Leben weckt,
die Kraft im Dorn - sie liegt versteckt.
Ein Schnitt, ein Riss -
Ein Trieb entspringt, der endlich neue Kräfte bringt.

Ist das so?

Das Gedicht ist flott im Ton, es strebt voran und ins Leben.

Aber stimmt das?

Ich bin von den Geheimnissen der Flora unbeleckt. Meine Kenntnsse über die Pflanzenwelt sind mehr als mager. Meine Welt war immer die Fauna. Da kannte ich mich bestens aus. Ich konnte Zeitgenonossen von Schnabeltieren und Koimodowaranen erzählen, weshalb ich Märchenerzählerin genannt und als blemblem abgewunken wurde.

Stimmt es, dass man einen Dorn ritzen muss, damit Neues entspringt?

Wie gesagt: Mit Pflanzen kenne ich mich nicht aus.

[Venena]

Liebe Ilka,
der Rose haucht erst ein beherzter Schnitt im Frühjahr zur Forsithienblüte wahrhaft neues Leben ein. Beschneidet man sie nicht so verholzt sie und treibt keine neuen jungen Triebe. Soweit mein Wissen aus der Botanik. Verblümt natürlich umschrieben und als Metapher für ein mir inneres Gefühl geschrieben. Die Fauna liebe ich auch sehr, doch liegen mir die bildhaften Vergleiche mit der Fauna als alte Kräuterhexe oft näher.
Liebe Grüße und viele frische Triebe für das aufstrebende Jahr.
Venena

[Ilka-Maria]

... du meinst mit der Flora lägen sie dir näher ...

Alles klar.

[Venena]

Na klar, Flora natürlich 😅