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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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06.03.2013, 04:53 | #1 |
Das Weltverlies
Verdammt und zugenäht ist die Geschichte,
schon seit der Schule kam sie zu weit her. Die Zeitangaben hielt man für Gerüchte ... Personenwandel, dort, hinter dem Lichte - im Grunde ruht der Wissensschatz im Meer. Wer Funde wünscht, der suche im Gedichte des Volkes letzter Schneide: Wort, Gewehr, bevor man sie enthauptete und mehr ... Gedarbt, verschottet gingen sie zunichte - was blieb von tausend Jahren, bittesehr? Nur Schwindelige, völlig Durchgemischte. Uralte Spuren, die man neu verwischte ... Jahrtausendwenden, bis zur Wiederkehr von Führer, Gott und seinem Weltgerichte: Ihm platzt sein dickes Ei aus dem Gebär und Städte, Länder, Flüsse stelln sich quer. Ja, bald zerspringt des Eies dicke Schale, hinein füllt sich lieb ein Wellenschaum ... Darin wolln des Lebens einzig Originale vergehen, wo man selbig nur mehr kaum. Gleichwie Kraft den Weg verlassen wird, ergo bleibt, wohl denn, ihr bloßer Schein, ein leeres Bild ... worin alleine, verwirrt man seinen Schatten jage tagaus, tagein. Es frisst die Seele von gequälter Hülle. Zur finalen Asche. Kälteschau alsobald. Indessen man durchtauche seine Fülle, sich selbst, das Verlies - zugegen Halt. by ElaS. |
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06.03.2013, 11:18 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, Rebird -
das mußte ich mehrmals lesen (auch laut), um dahinterzukommen. Ich stolpere (metrisch) immer noch an einigen Stellen, aber das stört mich kaum. Weißt Du, was? Das ist ein großartiges Gedicht! Etwas völlig Neues und sehr Tiefgründiges hast Du uns da hingeworfen. Ich empfinde es als geworfen, nicht als gefeilt oder ziseliert. Überwältigt: Thing |
06.03.2013, 11:53 | #3 |
abgemeldet
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Das Weltverlies
Weißte, Rebird, du hast so recht: Am besten ist es wohl, man lässt den ganzen Kram mit der Geschichte und liest nur seine Comics. Noch besser wäre es wohl, man würde gar nicht erst geboren werden, dann hätte man auch nicht die Qual der Wahl: Womit bilde ich mich denn jetzt? Schon ziemlicher Zimt, das mit dem Leben und so. Alles Schitt.
Gruß, Nitribitto |
06.03.2013, 15:21 | #4 |
Recht originell, im romolusschen Sinne.
Allerdings finde ich Anklänge an Benn. LG Sonnenwind |
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06.03.2013, 15:41 | #5 |
Die Oktette sind klasse, die Quartette finde ich etwas konfus.
LG gummibaum |
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06.03.2013, 17:35 | #6 | ||||
hallöle ^^
@gummibaum - danke die quartette gab es schon etwas länger, habe sie mit dazugeschrieben, weil ich finde, dass sie irgendwie passen - auch wenn es mir dabei eigentlich um was ganz anderes ging^^ lg @Sonnenwind - originell, im sinne von - ones own acuteness of thoughts ≙ ordentliches chaos ≋ im romolusschen Sinne ? ahhh, verstehe^^ Zitat:
1938 - Ausschluß aus der Reichsschrifttumskammer und Schreibverbot. In der Folgezeit seiner "Inneren Emigration" hält Benn dem "Reich der Macht" das autonome "Reich des Geistes" entgegen. 1948 - In der Schweiz erscheint die Lyriksammlung "Statische Gedichte", die seinen späten Ruhm begründet. ja ... das scheint mir auch alles irgrendwie verdächtig ... ^^ № § † ‡ # ⸮ ÷ * ⁂ ~ ≃ ‽ danke fürs reinschauen und kommentieren. lg @Nitribitto - Zitat:
Zitat:
@Thing - weiß ich, was? ^^ Zitat:
an der metrik, die ja noch nie mein bester freund war, habe ich nochmal versucht was zu verbessern, einige stellen haben mir auch noch nicht so recht gut gefallen ... besten dank fürs reinschauen und kommentieren lg rebirdy textabänderung Verdammt und zugenäht ist die Geschichte, bewahrt nach alter Schule - gilt regionär. Die Zeitangabe stinkt, gleich der Gerüchte. Personenwandel - vor und hinterm Lichte - im Grund beruht der Wissensschatz im Meer. Wer Funde wünscht, der suche im Gedichte: Des Volkes letzte Schneide: Wort und Wehr, bevor man sie enthauptete und mehr ... Gedarbt, zerschottet gingen sie zunichte. Was blieb von tausend Jahren, bittesehr? Nur Schwindelige, völlig Durchgemischte. Uralte Spuren, die man neu verwischte ... Jahrtausendwenden, bis zur Wiederkehr von Führer, Gott und seinem Weltgerichte: Ihm platzt sein dickes Ei aus dem Gebär und Städte, Länder, Flüsse stehen quer. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~ Derweil zerspringt des Eies dicke Schale, hinein füllt sich lieb ein Wellenschaum - darin wolln des Lebens geistige Originale vergehen, wo man selbig nur mehr kaum. Und wie Kraft den Weg verlassen wird, es bleibt, wohl denn, ihr bloßer Schein, ein leeres Bild ... worin allein, verwirrt man seinen Schatten jage tagaus, tagein. Es frisst die Seele von gequälter Hülle, zur finalen Asche. Kälteschau alsobald. Indessen man durchtauche seine Fülle, sich selbst, das Verlies - zugegen Halt. |
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