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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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23.04.2006, 20:42 | #1 |
morgenlied
die Bahnhofsuhr
schlug Verrat als du abfuhrst die Stadt der Bilder ist eine Metapher: diese ist verloren in der Wüste schlug das Schwert des Waldtemplers der Glockenturm schlug Verrat auf die Stirn (kainsmal oder schibboleth bleib offen: aschenwind) dies sind keine worte |
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23.04.2006, 21:59 | #2 |
abgemeldet
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"Als du abfuhrst, schlug die Bahnhofsuhr Verrat."
Ein schöner Satz, werde ich mir merken! Der Rest ist mir zu anstrengend |
03.05.2006, 21:35 | #3 |
jaah wircklich schhöne Worte! Alle Zeilen, jeder Vers hat so schöne Wörter.. Alle sind gleich gut! Überall ein schönes Bild eingebaut. Hey, gefällt mir wirklich... Ja vielleicht ein w e n i g schwierig aber man will darüber nachdenken; es regt sehr dazu an!
Wie schon gesagt: Alle Zeilen sind so schön jede einzelne und das macht das GANZE GEDICHT so spitze! Nice Work oasis. |
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08.05.2006, 02:37 | #4 |
So, endlich komme ich auch mal zum Kommentieren der Kommentare
@ferdi: zu anstrengend? Schade, auch wenn ich mich frage, wie vitabel eine solche Einstellung in einem Lyrikforum ist, nicht als Angriff gemeint @oasis: I say thank ya. Mehr bleibt mir angesichts des Lobes ja kaum zu sagen. Grüße, Guardian |
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08.05.2006, 05:05 | #5 |
Hallo Guardian,
wie bei vielen Deiner Gedichte schwingt auch hier etwas Mystisches mit, das dem Leser trotzdem nichts Kryptisches auftischt... obwohl ich auch nicht behaupten kann, dass mir der Inhalt bereits alles von sich preisgab (s.u.). Mir gefällt das sehr gut! Ich habe lange überlegt, ob es mich wirklich stört/ stören muss... und ja: diese Wiederholung von "schlug Verrat" finde ich nicht so gelungen. Abgesehen von der Tatsache, dass diese 2 Worte in eben dieser Kombination bereits in der 1.Strophe stehen, fiel mir beim genaueren Hinsehen auf, dass durch sie in der 4.Strophe eine Aussage getroffen wird, die eigentlich laut der 5.Strophe (also laut des Klammerinhalts) offen gelassen wird - oder wird nur vorgetäuscht, als wäre es noch offen, ob "kainsmal oder schibboleth"? ...oder sehe ich da grad völlig falsche Zusammenhänge? Falls Du dem "aschenwind" wirklich alle Freiheiten lassen wolltest, fände ich es sprachlich schöner, sowie inhaltlich richtiger, in der 4.Strophe anstatt "schlug Verrat" "setzte Zeichen" o.ä. zu schreiben. Willst du allerdings dem "aschenwind" nur vortäuschen, dass das Ende quasi noch offen sei, würde ich trotzdem die Wortwiederholung vermeiden. Wie wäre es dann mit "zieht Wunden/Narben"? Oder möchtest Du durch die Wortwiederholung Strophe 1 und 4 so stark einander angleichen, dass der Leser merkt, dass ab der 4.Strophe genau die selbe Situation nochmals von vorne, nur auf einer ganz anderen Ebene (/aus der Sicht des lyr.Du?) geschildert wird? Wohingegen der Leser sonst vielleicht eher dazu neigt, alles in einen Topf zu werfen, d.h. innerhalb dieser einen Situation zwar schon verschiedene Ebenen zu sehen, aber diese auch nicht so strikt voneinander zu trennen? wie schon gesagt: es ist nicht so, dass ich an Dein Gedicht keine Fragen mehr hätte... Liebe Grüße! |
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09.05.2006, 11:38 | #6 |
Huhu hEXe,
Ja, die Wiederholung der Formel, das war so ein Punkt an dem ich lange gesessen bin, habe mich aber letztlich dafür entschieden. Es handelt sich bei den vier Strophen um vier voneinander grundsätzlich verschiedene Episoden, die Angleichung von 1 und 4 ist nötig, weil diese Episoden bis auf Details (Bahnhofsuhr/Glockenturm) gleich sind. Ich mag auch den Ansatz der verschiedenen Blickpunkte, das funktioniert auch. Was die Klammerstrophe angeht, so ist dies - denke ich - eine Frage, die trotz der negativen Gewichtung des Verrates noch offen bleibt. Verbannung (kainsmal) kann auch gleichzeitig Zugehörigkeit (schibboleth) bedeuten. Wichtig in dieser Strophe ist aber vor allem das "bleib offen" hinter das ich theoretisch auch ein Ausrufezeichen hätte setzen können, was mir aber als zu starkes Zeichen erschien (ich mag diese Dinger im Prinzip überhaupt nicht). Interessante Fragen, ich hoffe ich konnte in aller Knappheit ein wenig weiterhelfen Gruß, Guardian |
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09.05.2006, 13:05 | #7 |
Hallo Guardian,
auch dieses Gedicht finde ich sehr interessant. Die erste Strophe ist richtig gut, der Schlusssatz ebenso. In den restlichen Strophen stört mich immer etwas. In der 2. Strophe ist es das Wort "diese", es klingt irgendwie umständlich, "die" fänd ich besser. In der dritten Strophe stört mich die ganze Bildlichkeit, Bahnhofsuhr, Glockenturm und Stadt vermitteln ein ganz anderes Bild, die Wüste und der Waldtempler wirken dadurch in das Gedicht hinein gezwungen. Die Wiederholung in der 4.Strophe finde ich, wie U-hEXe, nicht so prickelnd. Das Wort "aschenwind", musste das sein? Es trübt den Flair, und gibt deinem außergewöhnlichem Gedicht etwas banales. |
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