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12.04.2014, 15:52 | #1 |
Forumsleitung
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Nicht für diese Welt
Er hatte von der Menschheit die Schnauze voll genug,
schrieb einen Abschiedsbrief und warf sich vor den Zug, ihm war das Leben höllisch, brutal und hundsgemein, verschlagen und verlogen und nichts als falscher Schein. Als ich ihn kennenlernte, war er von Striemen rot, er war so klein und weinte und wünschte sich den Tod, sein Vater schlug tagtäglich das Fell ihm windelweich, der Ledergürtel biss ihn bei jedem Hieb ins Fleisch, die Mutter war zu feige, sie bot ihm keinen Schutz, erhob vielmehr den Vorwurf, er sei zu gar nichts nutz, und weder Arzt noch Lehrer empfanden eine Pflicht, ein Kind sei Elternsache, so lag’s in ihrer Sicht. Sein Vater war zu ehrbar, ein viel zu hohes Tier: Vor seiner Macht, da kreuchet zu Kreuz auf allen Vier! Die Zeit durchpflügte Straßen, wir wurden beide groß und suchten in der Stadt für uns ein neues Los, wir fanden eine Bleibe für ein perfektes Nest und glaubten an die Liebe, naiv und felsenfest. Ich küsste seine Narben, als könnt‘ ich Wunder tun, und bot ihm meinen Schoß, in Frieden drin zu ruhn. Ich sah nicht diese Hölle, die brennend an ihm fraß, er konnte nicht vergessen, was ich so leicht vergaß. An einem jungen Morgen, da war er plötzlich fort, ganz ohne Gruß und Küssen und ohne Liebeswort. Er hatte von der Menschheit die Schnauze voll genug, schrieb ‘mir ‘nen Abschiedsbrief und warf sich vor den Zug, ihm war das Leben höllisch, brutal und hundsgemein, verschlagen und verlogen und nichts als falscher Schein. Doch dieser letzte Brief ist mein und mein Versprechen ewig sein. 12. April 1214 by Ilka-Maria |
12.04.2014, 15:57 | #2 |
Dabei seit: 04/2014
Alter: 30
Beiträge: 1
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Wirklich Gut
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12.04.2014, 16:02 | #3 |
Forumsleitung
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12.04.2014, 16:21 | #4 |
abgemeldet
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Liebe Ilika,
Du hast über ein schweres Schicksal geschrieben. Die schönen Momente, des Kindes in ihm sind unter seinen Eltern untergegangen. Mir kommen diese Gefühle bekannt vor, die habe ich aber schon lange hinter mir gelassen und einen Weg in ein normals Leben gefunden. Der letzte Vers ist für mich im ersten Moment schwer nachvollziehbar, bis auf die tröstliche Feststellung, das das LI ihm Frieden und Liebe bieten konnte. Zwei mal war ich mit dem Selbstmord eines Menschen konfrontiert, der mir Nahe stand. Ich war fassungslos und habe nur gedacht warum hast Du mir das angetan? Er hat aus meiner Sicht sein Leid an andere weiter geben wollen, in dem er sich entzieht. Leider trifft es gefühlt immer die am nächsten Stehenden. Verziehen habe ich, aber so richtig Verständnis kann ich für die Tat nicht aufbringen. Vor allem hat er viele Unschuldige mit hinein gezogen, die ihn geliebt haben. Verzeihen unter anderem schon deshalb um den Gedanken los zu lassen und wieder nach vorne zu sehen. Aber vielleicht ist es auch das, was zum Abschluss gemeint ist. LG Täubchen P.S: Der letzte Vers ist..... Ich meinte mit dem letzen Vers nicht den Abschluss, sondern den 4ten Vers, die akzeptierte Tatsache, das er meint, das die Welt ein schrecklicher Ort ist. |
13.04.2014, 07:01 | #5 |
R.I.P.
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Hallo, Ilka-Maria -
wie ich sehe, bist Du in allen Sätteln gerecht.
Ich habe - gedanklich - Deinen Text neben andre Rap-Teste gestellt und ich muß schon sagen: Welch ein Unterschied zu den meisten! Noch ein Beweis dafür, daß es auch gut geht. Über den Inhalt haben wir un a.a.O. ausgetauscht. Sonntagsgruß von Thing |
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