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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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06.09.2012, 17:23 | #1 |
Spätsommerwind
Spätsommerwind
Sag nichts, verbrauchte Worte schweigen, wenn sie zu oft gesprochen. Im Feuer des Gerichts, wenn sich die Himmel neigen, der Erde Achse ist gebrochen und alles wird vergehn- wird man sehn. Die Schwalbe ist verschwunden, es dauert meine Seele, sie hat mein Herz beglückt. War Labsal für die Wunden in Stunden, die ich stehle, für Last, die mich erdrückt. Nun ist sie fortgeflogen, mit ihrem Volk gezogen. Die wogenden Felder leer, mein Gestern ist gestorben und plötzlich ward es Licht. Der Sterne ungezähltes Heer hab ich bei Nacht erworben, die Sonne im Gesicht. Der Garten glänzt in mattem Grün, im Beet Spätsommerblumen blühn. 08 |
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06.09.2012, 17:28 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Desperado -
was haben eigentlich die Zahlen unter Deinen Gedichten zu bedeuten? Monate, Jahre? Dein Gedicht gefällt mir außerordentlich gut, es ist für mich eine Kaskade von Stimmungen und Gefühlen. Auch die Enjambements finde ich sehr gelungen. Die leichte Wehmut, die durch jeden Vers schimmert, macht das Gedicht doppelt eindrucksvoll. Lediglich Sterne und Sonne zugleich leuchten mir nicht ganz ein, aber Du wirst Dir etwas dabei gedacht haben. Eine Metapher? Die Lektüre war ein Genuß für Thing |
06.09.2012, 17:44 | #3 |
Hallo, Desperado,
ungewohnt kurz diesmal, dein Spätsommerwind und nicht so düster und anklagend wie so viele deiner Texte. Diese nur leise Wehmut und das Licht, das das LI sich erwerben konnte, gefallen mir auch sehr gut. Die Wende zum Positiven, zur Hoffnung, unterstreichst du noch durch das Grün und die Spätsommerblumen. Sehr schön. lg simbaladung |
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06.09.2012, 17:48 | #4 |
Danke Thing, das freut mich.
Es sind Jahreszahlen, da ich die letzten zwei Jahre mit meinem "Federhut" beschäftigt war und davor mit diversen Aufzeichnungen, fallen meine Gedichte in den Zeitraum vor 09. Eine Metapher? Das wenn ich noch wüsste. Gedacht hab ich mir sicher was dabei, vielleicht ist's sogar nur die Redewendung bezüglich der noch frischen Sommerbräune im Gesicht. Danke Simbaladung, Ja, doch, gegen Ende wird's offen, hat Weite, Zukunft und erfasst Leben. Abendlichen Gruß Desperado |
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06.09.2012, 21:05 | #5 |
abgemeldet
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Spätsommerwind
@Desperado
Spätsommer, Sternenhimmel bei gleichzeitigem Sonnenschein - die Poesie machts möglich. Wenn hier auch so einiges noch nicht ganz perfekt ist, es ist ein schönes Gedicht, sehr emotional, mir wird ganz warm ums Herz. Man spürt, dass der Autor sich wohl fühlt in dieser Landschaft, in dieser Situation, man geht mit. Und das ist sehr viel, was ein Gedicht bewirken kann. Nitribitto |
06.09.2012, 22:49 | #6 |
R.I.P.
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07.09.2012, 06:05 | #7 |
Die goldenen Ähren wogen nicht mehr...
Danke, Nitribitto, das hast Du sehr schön gesagt. Und auch gleich die Intention des einen oder anderen meiner Gedichte zum Ausdruck gebracht: Zu berühren und sich drin wiederfinden zu können, auf jeweils eigene Weise. Ein perfektes Gedicht hab ich nie geschrieben, dazu fehlt mir schlicht das Talent. Könnt' ich's, wüsste ich, womit ich mein Brot verdiene, zumindest würd ich es versuchen. So bleib ich eben der arme Poet von Spitzweg, der mir die Tage irgendwo untergekommen ist- und sich ja offensichtlich wohl fühlt in seiner Haut und Bruchbude. Guten Morgen! Desperado |
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