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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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04.10.2006, 15:35 | #1 |
Krieg
Auf einer Galeere
sitzen neunzig Speere, sie wollen in den Kriege ziehn', um dort ihrem Land zu dien' Auf einer Galeere sitzen große Heere, sie wollen in den Süden ziehn', um vor ihrer Pflicht zu fliehn' Auf einer Galeere sitzt der blanke Krieg, starrt in die weite Leere und feiert seinen Sieg |
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04.10.2006, 16:53 | #2 | |
RE: Krieg
Zitat:
ich hab mal ein wenig kritisiert... (natürlich davon ausgehend, dass es kein spaßgedicht war... ansonsten nehme ich natürlich alles zurück.. aber poste es dann mal lieber in "fein und bunt garniert" ... aber dann würde ja die schlussstrophe nicht passen) die reime klingen erzwungen... logik stimmt auch nicht ganz... tja, soviel von mir ) engelsgruß, lichtel |
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04.10.2006, 20:30 | #3 |
hey...weiß auch nich... anfangs sollte es eigentlich mehr ein Spaßgedicht werden...aber durch die letzte Sttrophe wurde es dann doch irgendwie komisch...naja bin mir selber noch nich so sicherw as ich davon halten soll...aber ich verstehe deine Kritik
danke lg alasa |
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04.10.2006, 21:24 | #4 |
na dann ist ja gut...
du hättest es ja erstmal in die schreibwerkstatt posten können ) engelsgruß, lichtel |
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06.10.2006, 22:50 | #5 |
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X x x X x x [altern.: x X x x X x]
X x X x X x x X x x x X x X X x X x X x X X x x X x x [altern.: x X x x X x] X x X x X x x X x x x X x X X x X x X x X X x x X x x [altern.: x X x x X x] X x X x X X x x X x X x x X x X x X Ich finde das Gedicht mehr als gut und ich erlaube mir mal diese vorliegende Notation. Statt dem Daktylus im 1.Vers einer jeden Strophe könnte auch der Zweiheber mit senkendem Auftakt x X x x X x gesprochen werden, wenn also EI und LEE in der Hebung. Der 3.Vers in der 1.Strophe, "in den Kriege", fordert überfordernd durch falsche Deklination seinen Bezug zu "Galeere" und "Speere". Hier sei "in die Kriege" oder besser doch "in den Krieg" besser gestellt, die Versteigerung in Bezugnahme verletzt die Metrik zutiefst. Und damit das "zieh'n" zum "dien'" rhythmischen Klanges sei, müsse geschrieben werden: AUF einer GAleere [X x x X x x] SITzen NEUNzig SPEEre, [X x X x X x] SIE wollen IN den krieg ZIEHN', [X x x X x x X] DORT wohl IHRem LAND dien'. [X x X x X x] Durch Hinzufügung des Adverbs "wohl" wird ein spitzfindiger Witz kenntlich gemacht, der dem Zeilenklange wohltuend wie angegossen ist. Das Gedicht sollte durch einen rhythmischen Daktylus klingen, zumal "GAleere" klingt wie »gar leere«, was wohl auch im Sinne der Dichterin vorschwebend ward. Dies würde auch erklären, warum nur neunzig Speere. Warum nicht hundert oder siebzig? Nun. Weil 10 Packen weniger 9 Packen gleich? Eben. Das ist der sprühende Witz der jungen und überaus talentierten Dichterin Alasa! Zur Kritik, wie denn nun Speere sitzen, ob die nicht abbrechen, halte ich für genehme oder lauwarme Kritik, die aber schnell erkaltet. Der Sinn besteht in der Verkürzung durch Gebrauch einer Metapher, die erlaubt ist! "Speere" hat seinen folgenden Bezug 2.Strophe auf "Heere", und die Verkürzung von Speerkämpfer (o.ä.) auf Speere ist durchaus erlaubt, da zwar Speere auf das Kämpfen geeicht, aber auch brechen können. Auch dies war wohl der Dichterin Alasa vorschwebend. Zur möglichen Kritik an mich, warum 1.+3.Vers daktylisch, 2.+4.Vers hingegen trochäisch notiert, sei auf den disharmonischen Sinn der Dichterin zum Krieg hingewiesen, da der Noten Gefälle, sprich Senkungen, sich gegen den Krieg aussprechen. Die Dichterin Alasa findet ihren Weg durch ihr Gedicht, weitere Textanalysen meinerseits solten erfolgen, um 2.und 3.Strophe zu ergründen. Ich würde zu einem späteren Zeitpunkt gerne noch weiter auf das Gedicht eingehen, um weitere Sachverhalte zu entdecken. Danke für dein Gedicht, Alasa! Grüße, Marcus. |
06.10.2006, 23:02 | #6 | |
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RE: Krieg
Zitat:
natürlich ist es ein Spassgedicht, denn: das target fehlt und die gezielte Trägerwelle, die auf das target gerichtet ist fehlt auch - weil ja kein target da ist. Als Spassgedicht ist es so lala, lustig ist es schon, sich vorzustellen, wie jeder Speer beim hinsetzen abbricht, aber das wars dann auch schon. Wie auf einer (relativ kleinen) Galeere, grosse Heere sitzen können - na ja. Grosse Galeeren gibts nur im Kino. Darkskin |
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07.10.2006, 11:43 | #7 |
@dadamarcus...also ich hab mir deinen Beitrag mehrmals durchgelesen um alles zu verstehen...aber ich danke dir für deine analyse und ich würde mich freuen wenn du noch weiter auf das Gedicht eingehst...
mir ist auch klar, dass es vom Versmaß an einigen Stellen nicht korrekt geschrieben ist...naja ich dichte halt noch nicht lange selber...(ist erst mein drittes Gedicht) Zu den Speeren...es war genauso in meinem Sinne wie du es geschrieben hast..."Speere" diente lediglich als eine Verkürzung für Speerkämpfer oder ähnliches.Ob Speere jetzt beim hinsetzen abbrechen oder nicht, halte ich für ziemlich unrelevant. vielen Dank dadamarcus |
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07.10.2006, 12:00 | #8 |
Auf einer Galeere
sitzen neunzig Speere, sie wollen in den Kriege ziehn', um dort ihrem Land zu dien' <- Paarreim/1.2.Zeile Auf einer Galeere sitzen große Heere, sie wollen in den Süden ziehn', um vor ihrer Pflicht zu fliehn' <- Paarreim/1.2.Zeile dien' auf fiehn' - also strophenübergreifend. Zeigt die Verbindung der beiden Strophen. Aber wieso? Ich finde, die Strophen gehören nicht zusammen abgesehen von Z1, die aber auch in S3 zu finden ist. Hmm... Auf einer Galeere sitzt der blanke Krieg, starrt in die weite Leere und feiert seinen Sieg <- Plötzlich ein Kreuzreim Hm. Hmmm. Mich stört das doppelte "zieh'n" und dass am Ende plötzlich ein Kreuzreim steht... Ja... Ich finde die Reime erzwungen. Die Idee ist nicht schlecht, wenn sie mich auch nicht umhaut, aber ich finde, man hätte es besser umsetzen können. lg, Sha |
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07.10.2006, 18:15 | #9 |
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@ Shadow, Darkskin u.a.
Shadow,
Du gehst deine Analyse zu einseitig an, reflektierst nur auf die Reimarten. Du reflektierst nicht auf die Handlung, die gegeben ist. Alasa gibt der Handlung durchaus ein Ziel, nur wird das Ziel in der Handlung von Darkskin weder erkennbar noch verstanden. Dabei steht das Ziel offen ausgeschrieben in der 2.Strophe. "Die gezielte Trägerwelle" fehlt deshalb, weil die Information durch den Geheimdienst, der Süden hätte Atomwaffen, sich als Fehlinformation erweist. Hu Haha Hu Haha [Refrain] Um zu verstehen, warum in den Strophen 1 und 2 ein Paarreim gebildet ist, in dritter Strophe aber ein Kreuzreim, werde ich den Text mal ausführlicher analysieren. Schauen wir auf die drei Strophen und entdecken die Gemeinsamkeiten. Der 1.Vers einer jeden Strophe beginnt mit selben Worten und ist somit Künden einer Handlung in erstem Sinne. Die Handlung wird durch den 2.Vers jeder Strophe gegeben, somit der 1.Vers der Auftakt zur Handlung ist. Aus den neunzig Speeren werden große Heere, weil im Krieg sich Kräfte zur Zerstörung sammeln, um irgendwo im Süden Atomwaffen zu vernichten, die aber aufgrund der Fehlinformation durch Darkskin nicht gegeben sind. Das ist schlimm, da zur Kriegsführung immer auch ein Ziel gegeben werden muss, und wenn eins fehlt, so dichtet man dem Ziele an. Das ist der Sinn zur Kriegsführung, und wenn Polen oder Südpol nicht den Krieg beginnt, beginnt man mit Andichtung. Nun sind wir aber in die Diffamie der Möchtegern-Interpreten ausgerutscht, und wollen doch lieber am Texte uns erzeigen, dem Gedichte deutenswerte Inhalte aufzuweisen. Zum einen ist gegeben das Verb der Handlung, das Sitzen. Das Sitzen ist eine Tätigkeit vor dem Dienen, dem Ziehen und dem Fliehen. Diese drei Verben verbinden den Witz der Handlung, und in der 3.Strophe wird die Handlung um das Starren und Feiern erweitert. Doch soweit sind wir noch nicht. Die Handlung ist kohärent, und in 2.Strophe ist dem Krieg ein Ziel gegeben. In der 3.Strophe vernichtet der Sinn des Krieges sich selbst, da das zu Erzielende in Wirklichkeit nicht dort vermutet, wo die Sinngebung zur Kriegserklärung vorgegeben ward. Da das Ziel also nicht in Sichtweite dort, wo die Galeere hin angereist, bleibt dem sitzenden Heer nur das Starren vor dem Feiern, da das Feiern zum endlichen Sinn des Kriegs erkiesen. In der 2. Strophe letztem Verse wird ein weiterer Sinn der Handlung gegeben. „um vor ihrer Pflicht zu fliehn'“. Warum zieh’n die Heere in den Süden, wo sie doch ihre Pflicht in eigenem Lande besser dienten? Hier klingt der Pazifismus durch. Jene Anklage, in fremde Länder einzuzieh’n, wo sie doch ihrem Lande besser dienten: immerzu auf eig’nem Boden. Denn wenn die Rechtsstaatlichkeit in eigenem Lande angegriffen durch kriegsheulende Idioten, könnten Heere die Grundrechte einer Völkergemeinschaft ehern dienen. Die Handlung einer Reise in den Süden erzählen die Strophen 1 und 2. Die 3.Strophe erzählt das Angekommensein, wo kein Ziel zur Kriegsführung gegeben scheint. In der Galeere sitzt aber der blanke Krieg aus diesem Grunde, sich auf den Krieg umsonst vorbereitet zu haben. Der blanke Krieg ersetzt sich selbst durch das Starren in die weite Leere, und weil es in der Weite kein Ziel gibt, starrt das Heer in die eigene Galeere, um zu feiern das Geschmück derselben. Jetzt erkennten wir auch den Sinn der Paarreime, die nur in der Handlung der Anreise gegeben sind; das Sammeln der Kräfte von neunzig Speeren zum großen Heere. Jedoch die 3.Strophe vom Ende der Handlung kündet und die Enttäuschung, nichts bekriegt zu haben, logischerweise die Spannung der Paarreime zum Kreuzreim umbaut. Und darin liegt die Kunst im Gedicht von Alasa: in der Handlung. Abschließend möchte ich nochmal kurz auf die neunzig Speere reflektieren. Warum nicht die vollen Hundert, warum nur ein Zehntel weniger? Den Zehnten geben für „Gott und Vaterland“. Daran könnt’ es liegen, zu ziehen gegen den Süden rechtschaffend mit Bibel und dem Kreuzreim. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und verbleibe Mit freundlichen Grüßen an Alasa. [Applaus!] |
07.10.2006, 18:35 | #10 |
interessantes gedicht=)
ich finde es als spaßgedicht zwar irgendwie nicht soooo lustig... aber als ernstes gedicht finde ich dass die letzte strophe inem nochmal auf die augen bindet...dass der krieg gewinnt...egal ob man verliert oder nicht...denn er hat menschen fliehen lassen, hat familien auseunadergerissen,...und land zerstört... liebe grüße, lorelai |
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07.10.2006, 18:39 | #11 |
Wow, also dem hab ich nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
dadamarcus trifft mit seiner Erklärung für Paar- und Kreuzreim genau meine Absicht...auch dem Rest der Interpretation stimme ich weitestgehend zu! Vielen Dank, dass du dir soviel Zeit genommen hast und auch die Handlung erkannt hast. lg Alasa |
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07.10.2006, 18:52 | #12 | |
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Zitat:
genau das ist doch das lustige: Der Krieg gewinnt und die Menschen sterben. Sie beklagen das und vergessen ganz, dass sie sowieso eines Tages sterben müssen. Das nennt man Ironie des Schicksals. Du rettest heute einen vor dem Ertrinken (oder dem Krieg) und morgen rennt er vor einen Lastwagen (oder was auch mmer). Das ist doch extrem lustig, oder? Darkskin |
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07.10.2006, 18:59 | #13 | ||
naja...liebe corazon...ich finde es nicht besonders lustig...
denn es gibt tatsächlich menschen,die den krieg als etwas herrliches bezeichnen... natürlich muss jeder mensch einmal sterben- aber es ist etwas anderes wenn man sich selbst das leben nimmt... Zitat:
Zitat:
liebe grüße, lorelai |
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07.10.2006, 22:00 | #14 |
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Ach liebe Lorelai,
du hast meine Mischung aus Sarkasmus und Zynismus und Ironie so wörtlich genommen Ich finde auch Krieg extrem schlimm und jedes Opfer ist eins zuviel und jedes Leid ist eins zuviel... Aber über so ein ernstes trauriges Thema ein Gedicht mit "sitzenden" Speeren usw. zu machen..., das ist für mich einfach pubertär und nicht ernstzunehmen. Deshalb, um eine schlimmere Einordnung zu vermeiden, habe ich es als "lustig" kategorisiert. Darkskin |
08.10.2006, 18:04 | #15 | |
Zitat:
lg Alasa |
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08.10.2006, 18:11 | #16 | |
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Zitat:
den Begriff pubertär habe ich auf das Gedicht bezogen. Er hat mit dem Alter nichts zu tun. Es gibt ernsthafte Gedichte von 11jährigen und pubertäre Gedichte von 50jährigen. Im übrigen habe ich erst jetzt meine spätpubertäre Phase erreicht und kann das Clearasil langsam absetzen. Viele Grüsse Darkskin |
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