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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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12.01.2019, 16:59 | #1 |
Gott
Du erschufst den Himmel und die Erde,
bist der gute Hirte, die Menschen deine Herde. Du lässt viele Wunder geschehen, so können Blinde Augen sehen und lahme Beine wieder gehen. Wir preisen deinen heiligen Namen, Mit einem Lied oder Gebet und lassen dich ein, in unser Herz, In Zeiten von Trauer und Schmerz, schickst du einen Engel, der uns zur Seite steht. Du bist wie ein Vater, der seine Kinder liebt, ich bin froh, dass es dich gibt. © by Robert Gottschalk |
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12.01.2019, 17:24 | #2 |
Lieber Robert,
Dein Gedicht bekennt sich auf sehr kindliche Weise zu Gott und beschreibt, wie ein lyrisches Ich Gott sieht. Ich bin selber gläubig (auch ich bin sehr froh, dass es IHN gibt) und respektiere nicht nur, ich achte den Glauben des lyrischen Ich. Wenn ich mich jetzt also kritisch zu Wort melde, will ich mir nicht anmaßen darüber zu urteilen, was einer zu glauben hat. Aber ein Nachdenken darüber möchte ich anregen, ob man so, wie in dem Gedicht geschehen, heute noch über Gott dichten kann? Spätestens seit dem Holocaust weiß jeder, dass Gott den Mördern nicht in die Arme gefallen ist und ihnen auch heute nicht in den Arm fällt. Seine "Schutzengel", die Du im Gedicht erwähnst, machen da also scheinbar gar nichts. Das Theodizeeproblem ist sicherlich nicht lösbar, aber Gott so schlicht als liebend und gut zu bedichten, obwohl die Realität des Weltgeschehens etwas scheinbar ganz anderes beschreibt, ob das noch funktioniert, das wage ich zu bezweifeln. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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13.01.2019, 01:31 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Lieber Robert Go,
ich lese Dein Gedicht und gebe der AltenLyrikerin in vielen Aussagen, die sie macht, recht. Ein kindlich-naives Gottesverständnis präsentierst Du uns und merkst mangels Distanz und Kritik nicht, wie sehr Du einem Gott mit bereits vorgedachten Eigenschaften zusammen bastelst. Ganz selbstverständlich setzt Du voraus, dass er ein guter Hirte der von ihm erschaffenen Menschheit ist. Wer sagt Dir, dass Gott ein männliches Wesen ist? Verstärkend der Vers: "Du bist wie ein Vater, der seine Kinder liebt." Diese Gottvorstellung ist von Menschen, vornehmlich Männern geschaffen worden. In diesem Fall von den Schreibern des Alten Testaments, die nach langen Zeiten der Vielgötterei eine monotheistische Religion schufen. Der Gott, den viele Menschen als Anhänger des Christentums (aber auch des Islam) verehren, ist nach den Vorstellungen von Männern erfunden worden. Was Du diesem Gott an Eigenschaften zuschreibst (Erschaffer der Erde und des Himmels, guter Hirte, Wundertäter, Auftraggeber von Engeln, Beistand in der Not, liebender Vater), ist kindliches Wunschdenken. Zur gleichen Zeit, in der die Erde und der Himmel existieren, gehen weit weg von uns ganze Galaxien unter (und dieses Schicksal steht unserer Galaxie noch bevor), der gute Hirte lässt ungerührt Millionen von Menschen hinschlachten, vergewaltigen, vergasen, die Wunder, das wussten unsere geistigen Vorfahren schon, sind des Glaubens liebstes Kind, auf Beistand von Engeln warten zigmillionen Menschen und verhungern dabei, der liebende Vater - na ja, dazu habe ich etwas in meinen lästerlichen Gedanken geschrieben. Zur Form des Gedichts will ich nichts sagen, nur so viel: Es bedürfte einiger Mühe, dem Gedicht eine angemessene Form zu verleihen. Liebe Grüße, Heinz |
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