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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 19.10.2022, 06:51   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Dorffest

Ein kleines Festzelt in unserem Dorf,
innen eine Theke und ein paar Bänke.
Das Bier wird von einem jungen Mann ausgeschenkt.
Er erinnert mich an meine Jugend und an
Werner, in den alle Mädchen verliebt waren.
Lang ist es her, über dreißig Jahre,
und die Bilder gleichen sich.
Auf einer Bank die blonde Schönheit des Dorfes,
in der gleichen Pose wie Sylvia damals,
und in ihrer Nähe die zahlreichen Verehrer.
Sylvia hatte es drauf, alle um sich zu scharen,
und keinem zu viel zu versprechen.
Ein paar Kinder laufen herum und spielen Fangen.
Dass es das noch gibt!
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Alt 19.10.2022, 07:20   #2
männlich Heinz
 
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???und wann kommt das Gedicht?
H.
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Alt 19.10.2022, 07:47   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
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Das ist ein ungereimtes Gedicht, lieber Heinz.
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Alt 19.10.2022, 09:10   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Das ist ein ungereimtes Gedicht, lieber Heinz.
Guten Morgen, Silbermöwe,

Zeilenumbrüche in einem Prosatext ergeben noch kein Gedicht, da muss schon etwas drinstecken, das aus dem Banalen hervorsticht und so formuliert ist, wie man es noch nie gelesen hat - was nicht bedeutet, dass es kompliziert sein muss, sondern ungewohnt, elegant, voll sprachlichen Zaubers, von Treffsicherheit des Ausdrucks, psychologischer Tiefe etc. Mein erster Eindruck - schon nach den ersten drei Zeilen - war übrigens, als hättest du versucht, Hera Klits Stil abzupfern; sollte dies wirklich die Inspiration gewesen sein, hast du jedoch nicht den gleichen Nerv getroffen.

Deinen Text hätte man in ein bis zwei Sätzen schreiben können, damit hätte man die gleiche Szenerie mit der gleichen Aussage abbilden können.

Sorry! Aber ein Aufblähen des Textes, der nicht viel Substantiellem aufzuweisen hat, ist zu wenig, um als Gedicht durchzugehen.

LG
Ilka
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Alt 19.10.2022, 12:16   #5
männlich MonoTon
 
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Zitat:
Mein erster Eindruck - schon nach den ersten drei Zeilen - war übrigens, als hättest du versucht, Hera Klits Stil abzupfern;
Hat die Person ein Patent auf Panoramabeschreibungen?
Bei einem ist es zu viel des Guten, beim anderen zu wenig.
In diesem Text fehlt das skandalöse Selbstdarstellen, aber ich würde Silbermöwe nicht dazu raten. Jeder kupfert ab, egal von wem, da man im Schreiben bekanntlich nichts neues erfindet. Außer die Rechtschreibreform vermutlich.

Zitat:
Deinen Text hätte man in ein bis zwei Sätzen schreiben können, damit hätte man die gleiche Szenerie mit der gleichen Aussage abbilden können.
da fallen mir spontan 3 Beispiele ein, die ich so aus dem Stehgreif einfach mal...

Ich sitz am Feiertag im Café
um mich wird es laut,
ich bin doch nicht alleine auf Erden
zahlen bitte.

Ich gehe Einkaufen
immer billig, immer das selbe
ich gehe wieder einkaufen
da hab ich alle durch
gleicher laden, anderes dorf
das ist mir hier zu billig

ja, balzt um mich
gebt mir attention
oh ein vogel
was wollen die vögel alle von mir?
ich ghoste die einfach
aber der da ist auch gut zu vögeln.
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Alt 19.10.2022, 12:46   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
... die ich so aus dem Stehgreif einfach mal...
Mein Lieblingswort!
Ich bin immer wieder fasziniert von diesem herumstehenden Raubvogel.

Spaß beiseite: Es ist das meiner Beobachtung nach am häufigsten falschgeschriebene Wort, was daran liegen könnte, dass niemand mehr weiß, was ein "Stegreif" ist. Heute sagen wir "Steigbügel" dazu. Es ist ist also jenes Hilfsmittel zum Aufsitzen, bestehend aus einem halbrunden Metallreif, der unten durch einen Steg geschlossen ist, in das der Reiter seinen Fuß setzen kann.

Deine Ausführungen zum Gedicht und zu meinem Kommentar kann ich nicht teilen.

Es existieren tatsächlich Rechte auf Patente und Exklusivrechte, wie jeder Erfinder und jeder Künstler weiß. Ein Dorffest, in dem ein kleines Bierzelt im Mittelpunkt steht, als "Panorama" zu bezeichnen, halte ich für ein Superlativ. Auch kann man darüber streiten, ob wirklich schon alles gesagt und geschrieben worden ist, auch wenn dies ohne jede Beweisführung immer wieder behauptet wird. Der Sprache Statik zu unterstellen, ist nämlich mehr als eine kühne Behauptung angesichts des ständigen Wandels, in dem sie sich befindet. Abgesehen davon, dass niemand den vorhandenen Sprachschatz vollständig beherrschen kann. Da ist also noch viel Luft nach oben.

Das stelle ich gerade wieder bei dem Roman fest, den ich gerade lese. Ich bin erst zur Hälfte durch, habe mir aber schon vier Seiten über Begriffe herausschreiben und im Lexikon nachschlagen müssen, die mir bisher fremd waren.
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Alt 19.10.2022, 13:31   #7
männlich MonoTon
 
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und ich dachte ich greife etwas aus dem stehen heraus
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Alt 19.10.2022, 13:41   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
und ich dachte ich greife etwas aus dem stehen heraus
Schön, dass du nicht sauer reagiert hast. Wie gesagt: Der Fehler kommt häufig vor. Nach deiner Vorstellung hätte es aber "Stehgriff"oder "Standgriff" heißen müssen, doch auch das ergäbe keinen rechten Sinn. Man macht vielmehr etwas, ohne dabei absitzen zu müssen, also ohne die Füße aus den Steigbügeln zu nehmen. Dies nur nebenbei, denn eigentlich hat es mit dem Thema dieses Fadens nichts zu tun. Ich erwähnte es nur, um - wenn es gutgeht - auch andere User auf dieses Missverständnis aufmerksam zu machen.
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Alt 19.10.2022, 15:45   #9
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
... da muss schon etwas drinstecken, das aus dem Banalen hervorsticht und so formuliert ist, wie man es noch nie gelesen hat - was nicht bedeutet, dass es kompliziert sein muss, sondern ungewohnt, elegant, voll sprachlichen Zaubers, von Treffsicherheit des Ausdrucks, psychologischer Tiefe etc.

Warum solche Superlative?

In erster Linie muss der Text eine Botschaft haben, der Autor spürbar etwas zu sagen gehabt haben und möglichst auf den Punkt gebracht haben, um einen Text über das Banale zu heben. Sprachlich sollte es natürlich ein wenig Eleganz haben - aber wichtiger wäre mir eigentlich, dass ich erkennen kann, dass jedes Wort bewusst gewählt und so gesetzt wurde, dass ich spüre: hier wird eine Aussage auf ein Podest gehoben und sprachlich zum Leuchten gebracht. Das wären für mich Kriterien, an denen ich ungereimte Gedichte messe.

Ich lese leider viel zu oft in Gedichten viel zu viel des "sprachlichen Zaubers" oder des "Ungewohnten" - das meist sehr verkrampft bemüht und zu gewollt rüberkommt und oft den eigentlichen Inhalt zur Nebensache verkommen lässt.

Es ist also wie überall auch hier eine Frage des rechten Maßes.

Ich mag den Text von Silbermöwe - auch, wenn ich ihn ebenfalls nicht als Gedicht im lyrischen Sinne wahrnehme. Aber letztlich ist egal, ob es lyrische Prosa, Kurzprosa oder wasauchimmer ist: das, was darin transportiert wird, kann mehr als man ev. auf den ersten Blick zu erkennen meint.

Da blickt ein inzwischen gereifter Mensch auf eine Szene, die sich so vor Jahrzehnten so ähnlich schon abgespielt und über diese hinweg nicht oder nur wenig verändert hat, und es findet eine Zusammenführung von vergangenen Wahrnehmungen auf dem Weg zur Erwachsenen mit Erkenntnissen der nun tatsächlich erwachsenen und daher lebens-weiseren Person statt. Und das finde ich sehr schön, weil völlig ohne moralischen oder betont besserwissernden Zeigefinger gemacht. Es entfaltet sich in und zwischen den scheinbar belanglosen Beobachtungen und Feststellungen - und das finde ich in seiner leisen, unaufdringlichen Art gelungen.

Und zum Schluss die Kinder, die - anstatt wie heute meistens zu sehen gelangweilt über Handydisplays wischen - Fangen spielen und sich an einem so alten wie schlichten Vergnügen erfreuen. Ein gelungener Kontrapost der Unbeschwertheit zu den Gedanken davor, der den Text zurück in die Gegenwart holt und somit die Gedankenreise rund macht.

Was die Kategorisierung von lyrischer Prosa, Kurzprosa und Co. angeht, kann man gut streiten. Ich habe einen schönen Text gelesen, der mir etwas geschenkt hat - und gut is...


LG,
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Alt 19.10.2022, 16:02   #10
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von fee-reloaded Beitrag anzeigen
Warum solche Superlative?

Welche Superlative meinst du? Die von dir hervorgehobenen Wörter in meinem Kommentar sind kein Superlative. "am ungewohntesten" und "vollstens des sprachlichsten Zaubers" wären nach den grammatischen Regeln Superlative gewesen, aber das habe ich nicht geschrieben. Ich habe einfache Grundbegriffe benutzt, um die Abgrenzung gehobener, aussagekräftiger Texte von banalen Texten abzugrenzen.

Zitat:
Zitat von fee-reloaded Beitrag anzeigen
In erster Linie muss der Text eine Botschaft haben, der Autor spürbar etwas zu sagen gehabt haben und möglichst auf den Punkt gebracht haben, um einen Text über das Banale zu heben. Sprachlich sollte es natürlich ein wenig Eleganz haben - aber wichtiger wäre mir eigentlich, dass ich erkennen kann, dass jedes Wort bewusst gewählt und so gesetzt wurde, dass ich spüre: hier wird eine Aussage auf ein Podest gehoben und sprachlich zum Leuchten gebracht. Das wären für mich Kriterien, an denen ich ungereimte Gedichte messe.
Dem ersten Satz stimme ich zu, bis auf die Aussage, ein Text müsse eine Botschaft enthalten. Nein, das muss er nicht,, wie er auch keine Wertungen enthalten muss. Ein bekannter Film-Produzent sagte einmal: "Wer eine Botschaft senden will, soll Western Union beauftragen; ich will eine Geschichte erzählen." Wer eine Botschaft in einen Text legen will, kann das natürlich tun; willkommen sein muss sie dem Leser jedoch nicht, auch wenn der Text an sich hervorragend ist.

"Über das Banale erheben" - das ist es ja gerade: Der hier in Rede stehende Text ist banal. Da leuchtet gar nichts.

Sorry, aber deine Ausführungen überzeugen mich nicht. Müssen sie auch nicht. Ich habe da meine eigene Philosophie. Letztendlich muss Silbermöwe entscheiden, aus welcher Kritik sie mehr Nutzen zieht.
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Alt 19.10.2022, 16:16   #11
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Ich habe auch nicht vor, jemanden zu überzeugen - wer bin ich denn? Ich stelle einfach meine - über etliche Jahre Beschäftigung mit Kunst in allen Erscheinungsformen herausgebildeten - Ansichten und Wertevorstellungen mit an die Seite.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen

Welche Superlative meinst du? Die von dir hervorgehobenen Wörter in meinem Kommentar sind kein Superlative. "am ungewohntesten" und "vollstens des sprachlichsten Zaubers" wären nach den grammatischen Regeln Superlative gewesen, aber das habe ich nicht geschrieben. Ich habe einfache Grundbegriffe benutzt, um die Abgrenzung gehobener, aussagekräftiger Texte von banalen Texten abzugrenzen.

Ich behaupte mal: wenn du gewollt hättest, liebe Ilka-Maria,

hättest du schon verstanden, was ich mit den Superlativen meine (auch, wenn sie natürlich streng grammatikalisch genommen keine sind). Diese Wortklaubereien auf Goldwaagen-Basis sind in erster Linie mühsam und lenken vom eigentlichen Dialog ab. Auf jeden Fall sind sie gutes Füllmaterial für Postings.


LG,
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Alt 19.10.2022, 16:39   #12
weiblich DieSilbermöwe
 
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Wow! Was war denn hier los? Vielen Dank für eure Beschäftigung mit dem Gedicht!

Liebe Ilka,

Zitat:
.Mein erster Eindruck - schon nach den ersten drei Zeilen - war übrigens, als hättest du versucht, Hera Klits Stil abzupfern; sollte dies wirklich die Inspiration gewesen sein, hast du jedoch nicht den gleichen Nerv getroffen.
Das könnte ich genau so umgekehrt behaupten. Schau mal hier, das schrieb ich lange, ehe Hera im Forum war:

https://www.poetry.de/showthread.php...iel+%C3%A4lter

Und das hier:

https://www.poetry.de/showthread.php?t=87776

Damals hast du irgendwo meine ungereimten Gedichte als „Schnipsel" bezeichnet. Du hattest also damals schon was zu meckern über meine ungereimten Gedichte.

Liebe fee,

vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken zu dem Text! (Darauf werde ich noch gesondert eingehen.)

Lieber MonoTon,

ich habe mich über deinen Kommentar halb totgelacht, aber nicht über den Stegreif.
Du hast ja so recht...

LG DieSilbermöwe
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Alt 19.10.2022, 17:10   #13
männlich Nöck
 
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Zitat:
Zitat von fee-reloadet
Ich lese leider viel zu oft in Gedichten viel zu viel des "sprachlichen Zaubers" oder des "Ungewohnten" - das meist sehr verkrampft bemüht und zu gewollt rüberkommt und oft den eigentlichen Inhalt zur Nebensache verkommen lässt.
Das habe ich in letzter Zeit auch bemerkt, liebe fee. Solchen Gedichten merke ich an, dass der Autor ganz bewusst nach ausgefallenen Begriffen gesucht hat, was auf mich dann ziemlich gekünstelt wirkt.

Dein Werk, liebe Silbermöwe, hat etwas, das es Wert ist, darüber nachzudenken. Da steht das LI nach vielen Jahren wieder in seiner alten Heimat, beobachtet das Geschehen und schon kommen alte Erinnerungen hoch. Und das Fangenspielen der Kinder bringt einen zurück in die Gegenwart.

LG
Nöck
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Alt 19.10.2022, 17:12   #14
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Das könnte ich genau so umgekehrt behaupten. Schau mal hier, das schrieb ich lange, ehe Hera im Forum war:

https://www.poetry.de/showthread.php...iel+%C3%A4lter

Und das hier:

https://www.poetry.de/showthread.php?t=87776
Das mag ja sein, ist aber nicht, was ich meinte, Silbermöwe. Das war damals ein anderer Stil, der weder dem deines "Dorffests", noch den Texten von Hera gleicht. Auch war das Thema wesentlich anders.

Mir geht es nicht um die freien Ryhthmen, sondern um die Ähnlichkeit des Aufbaus und um das Sujet, nämlich die Beschreibung einer lokalen Szenerie. Und da erinnerte mich dein Text sofort an Heras Stil.

Aber egal. Ich habe eine Meinung und versucht, sie zu begründen. Niemand muss sie teilen. Der eine Leser möchte eben seine Gefühle angeregt wissen und eine "Botschaft" erkennen, ich bin eher geneigt, mich in den Autor bzw. seine(n) Protagonisten hineinzudenken und auf mich wirken zu lassen, wie der Autor es umgesetzt hat, um dem Leser seine Figuren und sein Thema zugänglich und vor allem außergewöhnlich zu machen.

Dass ein paar Kinder vor einem Festzelt Fangen spielen, ist nun einmal nicht besonders spektakulär, auch nicht in unserer Zeit. Anders wäre es gewesen, wenn sie dabei ein Smartphone in der Hand gehabt und ständig draufgeschaut hätten.
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Alt 19.10.2022, 17:47   #15
weiblich DieSilbermöwe
 
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Liebe fee,

Zitat:
. Ich mag den Text von Silbermöwe - auch, wenn ich ihn ebenfalls nicht als Gedicht im lyrischen Sinne wahrnehme. Aber letztlich ist egal, ob es lyrische Prosa, Kurzprosa oder wasauchimmer ist: das, was darin transportiert wird, kann mehr als man ev. auf den ersten Blick zu erkennen meint.

Da blickt ein inzwischen gereifter Mensch auf eine Szene, die sich so vor Jahrzehnten so ähnlich schon abgespielt und über diese hinweg nicht oder nur wenig verändert hat, und es findet eine Zusammenführung von vergangenen Wahrnehmungen auf dem Weg zur Erwachsenen mit Erkenntnissen der nun tatsächlich erwachsenen und daher lebens-weiseren Person statt. Und das finde ich sehr schön, weil völlig ohne moralischen oder betont besserwissernden Zeigefinger gemacht. Es entfaltet sich in und zwischen den scheinbar belanglosen Beobachtungen und Feststellungen - und das finde ich in seiner leisen, unaufdringlichen Art gelungen.
Vielen lieben Dank .

Ich war vorletztes Wochenende wirklich auf einem Dorffest - in unserem kleinen Nest, das dem Dorf gleicht, wo meine Wiege stand. Mein Mann unterhielt sich mit einem Bekannten, ich besorgte Getränke, dabei fiel mir auf, dass der junge Mann an der Theke dem Werner aus meiner Jugend glich, und kurz darauf fiel mein Blick auf die blonde Schönheit. Alles wie in alten Zeiten, bei mir kam die Stimmung von damals auf - die Bilder glichen sich wirklich.

Wenn ich deinen Kommentar lese, denke ich, dass ich die Stimmung gut eingefangen habe. Mancher mag das banal finden, aber das stört mich nicht weiter.

LG DieSilbermöwe
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Alt 19.10.2022, 18:00   #16
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
. Da steht das LI nach vielen Jahren wieder in seiner alten Heimat, beobachtet das Geschehen und schon kommen alte Erinnerungen hoch. Und das Fangenspielen der Kinder bringt einen zurück in die Gegenwart.
Lieber Nöck,

genau das - den Sprung in die Gegenwart - hatte ich am Schluss beabsichtigt.

Vielen Dank auch an dich für deinen Kommentar!

LG DieSilbermöwe
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Alt 19.10.2022, 18:02   #17
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Dass ein paar Kinder vor einem Festzelt Fangen spielen, ist nun einmal nicht besonders spektakulär, auch nicht in unserer Zeit. Anders wäre es gewesen, wenn sie dabei ein Smartphone in der Hand gehabt und ständig draufgeschaut hätten. .
Wie unpoetisch ...
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Alt 19.10.2022, 18:11   #18
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Wie unpoetisch ...
Richtig, wenn man es in Prosa umsetzt, was zu deinem Text wunderbar gepasst hätte. Wie auch der Ausruf: "Dass es das noch gibt!"

Poesie macht sich nicht an Inhalten fest, sie kann von allem handeln; auf die lyrische Umsetzung kommt es an.

Aber damit genug von meiner Seite. Du hast eine Stimmung festgehalten und sie mit Lesern geteilt, denen der Text gefällt. Also alles gut.
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Alt 19.10.2022, 18:20   #19
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Wenn ich deinen Kommentar lese, denke ich, dass ich die Stimmung gut eingefangen habe. Mancher mag das banal finden, aber das stört mich nicht weiter.
Ja, das hast du, Silbermöwe.


Und wer nicht zwischen den Zeilen lesen will (oder kann), mag solche Texte sehr wahrscheinlich banal finden, weil er das andere "B" braucht, um sein Bild und seine Erwartung von Lyrik erfüllt zu sehen - das Brimborium.

Mir wird immer das kleine b lieber sein. Aber ich lese eben auch immer zwischen den Zeilen (weil ich gar nicht anders kann und weil ein guter Text immer mehr sein sollte als die Summe seiner einzelnen Teile - ein Gesetz, das übrigens in jeder Kunstgattung seine Gültigkeit hat) und versuche, hinzuspüren. Und oft werde ich dann belohnt - wie hier.


LG,
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Alt 19.10.2022, 18:45   #20
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von fee-reloaded Beitrag anzeigen
Und wer nicht zwischen den Zeilen lesen will (oder kann), mag solche Texte sehr wahrscheinlich banal finden, weil er das andere "B" braucht, um sein Bild und seine Erwartung von Lyrik erfüllt zu sehen - das Brimborium.
Oder die vielen "b", die leider zu oft zwischen den Zeilen stehen: billig, beliebig, belanglos, bedeutungsleer. ...

Liebe fee-reloaded, jeder darf seine Meinung haben, und wer anspruchslos ist und sich mit dem Profanen begnügt, kann das tun. Wenn dies bei der Fall ist, dann solltest du dazu stehen und Lesern mit anderer Meinung, die höhere Ansprüche haben, nicht hinten rum und durch die Brust ins Auge dafür angreifen und ihnen jeden Kunstverstand absprechen. Statt auf der persönlichen Ebene vom Leder zu ziehen solltest du Anstand bewahren und beim Text bleiben. Es könnte nämlich sein, dass auch andere Kritiker ein bisschen recht haben. Und sachlich sind solche Kommentare wie dein obiger wahrlich nicht.

Ich kann Silbermöwe gut leben lassen, dazu kenne ich sie lange genug, und sie mich auch. Ich weiß auch, dass sie mit meiner Meinung zu ihren Texten gut umgehen kann. Zwischen uns ist es nicht üblich, die persönliche Ebene zu bemühen und zu provozieren, wenn eine Meinung nicht wie gewünscht ausfällt. Schon gar nicht benötigt sie einen Anwalt, um ihre Position zu verteidigen, das schafft sie nämlich gut selbst.

Ich rate dir deshalb, beim Text zu bleiben oder dich bei deinem Versuch einer Vernichtungsaktion, die reichlich dumm ausgefallen ist, auf die Vernichtung der Meinungen zu konzentrieren, die dir nicht genehm sind, dann besteht eine Chance, dich ernst zu nehmen.
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Alt 19.10.2022, 19:18   #21
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Liebe Silbermöwe,
da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich! Ich habe deine Verwunderung über die Menge der Kommentare wahrgenommen und du stehst mit deiner Verwunderung nicht allein.
Ganz zu Anfang habe ich die Frage gestellt: "und wann kommt das Gedicht?"
Deine Antwort war, dein Produkt sei ein reimloses Gedicht. Wie konnte ich so blöd sein, das nicht zu bemerken.
Ich bleibe bei meiner anfänglichen, etwas verschlüsselten Meinung: Das ist kein Gedicht. In meinen Augen ist es bestenfalls die in dürren Worten notierte Beschreibung eines Dorffestes vergangener Zeiten und - o Wunder - die Feststellung, dass sich am Ablauf eines Dorffestes heutzutage nichts oder nicht viel geändert hat.
Ein Gedicht (deswegen traue ich mich selten, meine Werklein "Gedicht" zu nennen) ist oder soll in meinem Verständnis keine gereimte oder durch Zeilenumbrüche in der Form an ein Gedicht erinnernde Beschreibung sein. Dein ungereimter Text könnte auch in einem "Fließtext" einer Schülerzeitung oder einem Tagebuch stehen.
"Ein kleines Festzelt in unserem Dorf, innen eine Theke und ein paar Bänke.
Das Bier wird von einem jungen Mann ausgeschenkt. Er erinnert mich an meine Jugend und an Werner, in den alle Mädchen verliebt waren.
Lang ist es her, über dreißig Jahre, und die Bilder gleichen sich."

Wo ist die Musik, wo der Duft der Bratwürste auf dem Grill, wo die Stimmung?
Du kannst das besser, liebe Silbermöwe.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 19.10.2022, 20:22   #22
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Liebe fee-reloaded, jeder darf seine Meinung haben, und wer anspruchslos ist und sich mit dem Profanen begnügt, kann das tun. Wenn dies bei der Fall ist, dann solltest du dazu stehen und Lesern mit anderer Meinung, die höhere Ansprüche haben, nicht hinten rum und durch die Brust ins Auge dafür angreifen und ihnen jeden Kunstverstand absprechen. Statt auf der persönlichen Ebene vom Leder zu ziehen solltest du Anstand bewahren und beim Text bleiben. Es könnte nämlich sein, dass auch andere Kritiker ein bisschen recht haben. Und sachlich sind solche Kommentare wie dein obiger wahrlich nicht.....


Ich rate dir deshalb, beim Text zu bleiben oder dich bei deinem Versuch einer Vernichtungsaktion, die reichlich dumm ausgefallen ist, auf die Vernichtung der Meinungen zu konzentrieren, die dir nicht genehm sind, dann besteht eine Chance, dich ernst zu nehmen.

Eine Vernichtungsaktion wovon - anderer Meinungen als meiner? Da musste ich wirklich herzlich lachen.
Das ist doch etwas arg weit hergeholt, Ilka-Maria.

Wie zuvor auch, stelle ich meine Meinung neben die anderer hier im Faden. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe mich ausdrücklich an Silbermöwe gerichtet und auf ihren Post reagiert, wo sie diesen Aspekt nochmals angeschnitten hatte.

Und mit deiner reichlich überheblichen und dummen Unterstellung der Anspruchslosigkeit und Begnügung mit dem Profanen, während "andere" höhere Ansprüche haben, bist du um keine Laus besser als das, was du mir hier vorwirfst.

Hintenrum war nicht meine Absicht und ist nicht meine Art - es steht ja auch offen da und ich sehe jetzt nicht, warum ich dich persönlich in diesem Faden mit einem extra Post, in dem ich dann dieselbe Aussage nochmals treffen hätte müssen, ansprechen müsste oder sollte. Du kannst - und hast - es ja so auch gelesen und dich offensichtlich angesprochen gefühlt.

Hätte ich dich im übrigen gemeint, hätte ich dich auch deutlich angesprochen - da kannst du dir sicher sein. So, wie ich es sehe, suchst du doch auch gar keinen Dialog, der in irgendeiner Weise auf einen Austausch auf Augenhöhe hinauslaufen würde. Deine Meinungen und Ansichten sind so offensichtlich unumstößlich festgefahren und dein Gehabe dermaßen von oben herab. Warum also sollte ich da meine Energien an dich verschwenden?

Was du dir nimmst, kann ich nicht kontrollieren. Meine Meinung vertrete ich doch deutlich. Dein Vorwurf geht also ins Leere.

Und du kannst davon ausgehen, dass, wenn ich hier etwas zum Themenbereich Kunst ausführe, auch ich weitestgehend weiß, wovon ich rede. Auch andere - wie du so richtig selbst sagst - können mal ein bisschen recht haben, in dem, was sie hier schreiben.

Du hast sicherlich Recht und weißt besser Bescheid, wenn es um Grammatik, Rechtschreibung und Co. geht. Aber das war's dann auch schon. In all deinen anderen Ausführungen kann ich dich deines Gehabes wegen nicht wirklich ernst nehmen und finde, etwas Bescheidenheit täte auch dir ganz gut.

Erst recht, wo du als Forenleitung doch eine gewisse Verantwortung fürs Forenklima hast.
Mich als erwachsener Mensch mit Lebenserfahrung und Hochschulabschluss von jemandem hier, der sich selbst so offensichtlich zwanghaft überhöhen und immer das letzte Wort haben muss, als "dumm" bezeichnen lassen zu müssen und auch der Rest deines Ergusses hier, ist mir wirklich zu blöd.

Meinungen nebeneinander stehen lassen zu können - das gehört offensichtlich nicht zu deinen besonderen Fähigkeiten. Ich hätte damit kein Problem. Aber blöd von der Seite anquatschen lassen muss ich mich hier definitiv nicht.

Schade - ich hatte gedacht, dieses Forum könnte ein nettes Heim für mich und mein Hobby werden. Tja - das wird wohl nix. Kindergartengehabe und Sandkastenkriege sind nicht, was meinen "gehobenen Ansprüchen" vorschwebt.

Ich empfehle mich,
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Alt 19.10.2022, 21:23   #23
weiblich Ilka-Maria
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Lass es, fee-relaoded, du bist persönlich geworden, daran gibt es nichts zu deuten. Silbermöwes Text hast du damit keinen Dienst erwiesen. Wer die falsche Spur wählt und zu hoch aufdreht, kommt leicht aus der Kurve.

Lachen darfst du natürlich, bis dir das Zwerchfell platzt. Wen kümmert's?

Wenn du in Poetry keine Heimat mehr siehst, musst du auswandern. Wen kümmert's?

Hättest du hier eine Heimat finden wollen, hättest du gute Gedichte geschrieben und eingestellt. Das wäre eine Gewinn für die Leser gewesen. Aber ...
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Alt 19.10.2022, 22:35   #24
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Zitat:
...hättest du gute Gedichte geschrieben und eingestellt. Das wäre eine Gewinn für die Leser gewesen.
Wann war das nicht der Fall?

Das Erste wirkte wie ein Sonett nur ohne Terzette
Das Zweite ein Vers Libre mit Enjambements
Das Dritte eine Kyrielle inklusive Neologismen und einheitlichem Metrum und klarer Abgneigung gegenüber Elisionen.
Und zu Guterletzt ein Pantun
Und in allen Texten und Fremdwerken las man bisher hohe kritikfähige Textbezogene Auseinandersetzung und den Willen sich zu integrieren

Jemand anderes, dessen formfreien Texte ich nicht als Gewinn fürs Forum betrachte, werden gefeiert und bejubelt und geduldet, die Person kann nur Selbstportraitierende Prosa mit ficki ficki Inhalten.
Wir haben nicht umsonst eine +18 Rubrik...
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Alt 19.10.2022, 22:51   #25
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Lass es MontoTon. Das macht die verfahrende Diskussions nicht besser. Der Fehler war, sie auf die persönliche Ebene zu ziehen, und damit war jede sachliche Argumantation gestorben. Um den Text geht es längst nicht mehr, da kommst du um ein paar Treppenstufen zu spät.

Mir wäre lieb, auf Silbermöwes Text zurückzukommen und ihre Befürworter weiter zu lesen. Schade, wenn sie durch die Streiterei mundtot gemacht geworden wären.
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Alt 19.10.2022, 23:01   #26
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Zitat:
Zeilenumbrüche in einem Prosatext ergeben noch kein Gedicht, da muss schon etwas drinstecken, das aus dem Banalen hervorsticht und so formuliert ist, wie man es noch nie gelesen hat - was nicht bedeutet, dass es kompliziert sein muss, sondern ungewohnt, elegant, voll sprachlichen Zaubers, von Treffsicherheit des Ausdrucks, psychologischer Tiefe etc. Mein erster Eindruck - schon nach den ersten drei Zeilen - war übrigens, als hättest du versucht, Hera Klits Stil abzupfern; sollte dies wirklich die Inspiration gewesen sein, hast du jedoch nicht den gleichen Nerv getroffen.

Deinen Text hätte man in ein bis zwei Sätzen schreiben können, damit hätte man die gleiche Szenerie mit der gleichen Aussage abbilden können.

Sorry! Aber ein Aufblähen des Textes, der nicht viel Substantiellem aufzuweisen hat, ist zu wenig, um als Gedicht durchzugehen.
Dabei wurde hier doch schon klar gemacht, dass es nicht um den Text geht, sondern um Heras, da ihm jeglicher Inhalt abgesprochen wurde, inklusive stilistischem Plagiatsvorwurf.
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Alt 19.10.2022, 23:10   #27
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Geht's noch blöder?
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Alt 19.10.2022, 23:29   #28
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Zitat:
Geht's noch blöder?
Gutes Argument, ja Sicher, aber ich denke nicht, dass ich den kompletten Kommentar über dein, von mir geäußertes Lieblingswort zitieren sollte, das nichts mit dem Text von Silbermöwe zu tun hat, sondern in dem nur meine Blödheit abgehandelt wurde. Kommentar #6
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Alt 20.10.2022, 08:36   #29
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Um auf den Text zurück zu kommen, greife ich mir mal den Kommentar von Heinz heraus:

Zitat:
.Wo ist die Musik, wo der Duft der Bratwürste auf dem Grill, wo die Stimmung?
Lieber Heinz,

dort gab es weder Musik noch Bratwürste ; es ist ein sehr kleines Nest, im Vergleich dazu ist mein Heimatdorf eine Großstadt.

Aber im Prinzip hast du schon recht, ich hätte das einbauen können (es muss ja nicht mit dem wirklichen Ablauf übereinstimmen).

LG DieSilbermöwe
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Alt 20.10.2022, 10:10   #30
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
...dort gab es weder Musik noch Bratwürste ; es ist ein sehr kleines Nest, ...
Ich denke, Heinz hatte seine Frage nicht wörtlich gemeint, sondern es geht darum, Atmosphäre zu schaffen. Es hätte auch der Geruch von Popcorn, heißen Kastanien oder Pfannkuchen sein können. In der Schriftstellerei nennt man das "schreiben mit allen Sinnen".

Der Mensch hat bekanntlich sechs Sinnesorgane (auditive, visuelle, olfaktorische, gustatorische, haptische/taktile und die räumliche Wahrnehmung), und mit allen nehmen wir mehr wahr, als uns bewusst ist. Ein Autor macht sie sich bewusst und baut sie in seine Schauplätze ein.

Du siehst es völlig richtig, Silbermöwe: Ein Text muss nicht akkurat biografisch sein, Dichtung und Wahrheit dürfen immer gemischt werden.

Ich kann dir das Taschenbuch "Raum zum Schreiben" von Bonni Goldberg empfehlen. Sie ist Lyrikerin und Buchautorin und unterrichtet "Kreatives Schreiben". In ihrem Buch regt sie unter einer Fülle von Stichworten zum Nachdenken über Themen und zur Entwicklung von Ideen an, wobei natürlich alle Sinne des Menschen angesprochen werden.

LG
Ilka
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Alt 20.10.2022, 17:54   #31
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
. Der Mensch hat bekanntlich sechs Sinnesorgane (auditive, visuelle, olfaktorische, gustatorische, haptische/taktile und die räumliche Wahrnehmung), und mit allen nehmen wir mehr wahr, als uns bewusst ist. Ein Autor macht sie sich bewusst und baut sie in seine Schauplätze ein.
Kennst du das Buch „Stilübungen" von Raymond Queaneau? Dort wird immer über dieselbe Begebenheit immer wieder in einem anderen Stil berichtet, z. B. auch gustatotorisch, olifaktorisch und haptisch, das ist wirklich klasse.
Ich habe es vor ein paar Jahren entdeckt und meine mich zu erinnern, dass die Übersetzer mit einem Preis ausgezeichnet wurden.

Danke für deinen Buchtipp, aber ich habe schon jede Menge Bücher übers kreative Schreiben und wollte jetzt mal das über journalistisches Schreiben fertig lesen.
Vielleicht danach.

LG DieSilbermöwe
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Alt 20.10.2022, 20:28   #32
männlich Ex-petrucci
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Hallo Ilka,

ich empfehle Dir Christopher Muller mit seinen Stillleben und dem Umgang mit Banalität und wodurch und wie Banalität verortet wird.



Der heutige Erfolg der Lyrik ist geprägt - quasi - von Banalität.

Jedoch möchte ich keine Diskussion herbeirufen. Lediglich eine Empfehlung an dem Punkt aussprechen.
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Alt 21.10.2022, 07:11   #33
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Zitat:
.Mein erster Eindruck - schon nach den ersten drei Zeilen - war übrigens, als hättest du versucht, Hera Klits Stil abzupfern; sollte dies wirklich die Inspiration gewesen sein, hast du jedoch nicht den gleichen Nerv getroffen.
Zitat:
. Es existieren tatsächlich Rechte auf Patente und Exklusivrechte, wie jeder Erfinder und jeder Künstler weiß.
Hallo Ilka,

ich möchte hier bezüglich des „Abkupferns" noch ganz allgemein anmerken: Es ist nicht verboten, sich von einem anderen Gedicht inspirieren zu lassen. Mir fällt da ein Gedicht ein, das Heines „Sie saßen und tranken am Teetisch" gehörig auf die Schippe nimmt. Mal schauen, ob ich einen Link dazu finde, mir fällt im Moment der Autor nicht mehr ein. Es steht in dem Buch „Hell und schnell, 555 komische Gedichte aus 5 Jahrhunderten", herausgegeben von Robert Gernhardt und Klaus Cäsar Zehrer.

Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Hat die Person ein Patent auf Panoramabeschreibungen?
Bei einem ist es zu viel des Guten, beim anderen zu wenig.
In diesem Text fehlt das skandalöse Selbstdarstellen, aber ich würde Silbermöwe nicht dazu raten. Jeder kupfert ab, egal von wem, da man im Schreiben bekanntlich nichts neues erfindet. Außer die Rechtschreibreform vermutlich .
Herrlicher Kommentar, MonoTon.
In meinem Gedicht „fehlt" nicht nur die Selbstdarstellung. Ich habe auch keine berühmten Namen erwähnt und nicht über sie philosophiert. Obwohl ich weiß, dass dies die Leser immer beeindruckt.

LG DieSilbermöwe
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