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Alt 30.08.2023, 07:01   #1
männlich dr.Frankenstein
 
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Standard Voll der krasse Checker Bedeutung

Alter, check mal, warum wollen Menschen oder so, dass alle sie abfeiern? Wann wird das voll der Stress?

Boah, das Ding, immer krasser von allen gefeiert zu werden, kann uns mega reinhauen: Wir werden voll manipulierbar, angreifbar und weich wie'n Fladen. Ey, wo kommt überhaupt dieser krasse Hunger danach her, voll wichtig zu sein, Mann? Was kannst du machen, um dich nicht mehr so krass von der Sache abhängig zu machen, dass alle dich voll wichtig finden müssen?

Diggi, kennst du das, wenn Eltern ihr Kind voll sweet knuddeln und so? Da kriegste doch auch voll das Feeling von "aww" und wünschst dir irgendwie selber so'n Lovebombing. Einfach ohne Grund mega wichtig zu sein und sich immer top relevant zu fühlen, oder? Geht's dir auch so, Digger? Liebe und so'n Kram, das brauchen wir halt in uns drin. Kein Witz, deshalb sind wir da so krass heiß drauf.

Wenn dich jemand liebt, dich also für voll wichtig hält, fühlt sich das teilweise echt nice an. Weil dann ballern unsere Happy-Hormone ab, und wenn die Queen nicht gerade Drama schiebt, kann der Body relaxen (außer wenn Leute frisch verliebt sind, dann drehen die ja durch). Alles ist im Lot, du musst grad nicht fighten oder so. Eines unserer größten Basic-Needs nach Bedeutung ist gedeckt. Aber ey, es gibt auch 'nen Haken.

Yo, wenn wird das Bedürfnis nach Liebe und so'n Zeug eigentlich voll zum Problem, wa?
Klar, Lovebombing und so, das tut gut und ist voll angenehm. Aber wenn unsere Gier danach, bei allen auf'm Zettel zu sein und von jedem gefeiert zu werden, übertrieben wird, dann sind wir echt down. Schon früh in unserem Life merken wir meistens:

Dass wir nicht immer die Liebe und Aufmerksamkeit bekommen, wenn wir die Checkung dafür haben wollen.

Dass die Leute, von denen wir die Liebe und Aufmerksamkeit haben wollen, uns die voll nicht geben.

Dass die Liebe und Aufmerksamkeit irgendwie an Bedingungen hängt.
Dass die Liebe und Aufmerksamkeit nicht so rüberkommt, wie wir das abchecken würden.

Check das, Diggi: Wir machen uns voll fertig, wenn wir abchecken, dass andere uns abfeiern und für mega wichtig halten müssen. Wir kriegen voll Panik davor, unbedeutend zu sein, und geben Gas wie die Irren, was ja auch nice ist.

Jetzt denkste sicher: Was ist verkehrt daran, wenn alle uns voll mögen und lieben? Um das zu checken, check mal diese easy Überlegung: Merkste den Unterschied, wenn du sagst: "Alter, ich will, dass meine Freundin mir jeden Tag 3000 Mal bei WhatsApp ballert" oder: "Meine Freundin muss krass 100 Emojis in die Nachricht hauen und alles abfeiern, was ich droppe, sonst liebt sie mich nicht"? Wahrscheinlich merkste schon. Siehste, was ich meine?

Digga, der Drang, von anderen abgefeiert und geliebt zu werden, ist erstmal an sich nicht krass verkehrt. Der ist voll easy zu peilen und Mensch sein halt – so wie der Bock auf Naschzeug. Aber der Käse wird fett, wenn aus dem Drang 'ne Forderung wird, von jedem da draußen ständig gefeiert und geliebt werden zu müssen.

Immer, wenn ich von jemand anderem was erwarte, werd ich mega abhängig von dem Shit. Ich häng dann von den Leuts ab, um mein Verlangen zu sniffen, und bin down oder hilflos, wenn die mir den Stuff, also das geforderte Like, nicht verchecken.

Und dann kommt noch dazu, dass niemand von allen Leuten gleichzeitig krass gefeiert werden wird. Keinem ist das je voll geglückt, Mann. Die Enttäuschung ist also quasi vorprogrammiert.

Yo, check mal dieses krass übertriebene Beispiel von den Leuten, die wie Stalker alles auf Lovebombing und Bedeutung setzen. Die Stalker schnallen das ja nicht ganz und machen voll auf sich aufmerksam, aber meistens fucken die nicht nur ihr eigenes Life ab, sondern auch das der Person, die sie anbeten. Alles wegen dem krassen Verlangen, von der Person als wichtig wahrgenommen zu werden.

Wenn ich jetzt aber abchecke, dass ich von allen Leuten abgefeiert werden muss und mega wichtig sein muss, dann wird das echt 3 Mal krasser als bei den Stalkern, Alter. Ich müsste mich voll auf den Durchschnitt der Menschen einstellen und so 'n Standard-Shit leben oder vor jedem, den ich treffe, eine andere Maske aufsetzen. Dann hab ich null Ahnung, wer ich überhaupt bin.

Ich hör dich, Mann: Um Liebe und Props abzusahnen, verdrängen wir voll unsere eigenen Wünsche, machen uns für andere platt und passen uns immer an. Aber digga, wenn wir abchecken, dass alle uns feiern und lieben müssen, dann endet das immer im Absturz.
Andere Leute werden nicht immer Bock haben, uns zu lieben, und schon gar nicht so, wie wir das abziehen wollen.

Echt krass, Diggi, als Babys und Kleinkinder sind wir voll auf Liebe und Aufmerksamkeit angewiesen. Wir sind einfach hilflos und brauchen nicht nur ne Windel und die Tittis, sondern auch Streicheleinheiten, Anerkennung und das Gefühl, dass sich jemand um uns kümmert. Nur so können wir richtig abgehen und körperlich, emotional und mental gesund wachsen.

Aber ey, die meisten Eltern haben keinen Bock drauf, ihren Kids so viel Liebe und Zuneigung zu geben wie so 'ne Gebärmutter das draufhat. Vor allem nicht immer genau dann, wenn wir die Show wollen. Deshalb haben wir schon früh im Kopf, dass wir nicht cool oder liebenswert sind, wenn wir nicht genau dies und das machen. Wenn dieses Mindset sich dann in unserer Kindheit und Jugend festsetzt, stehen wir als Erwachsene voll da und suchen immer krasser nach etwas, das diese innere Lücke füllt, mit irgendwas, das halt Bedeutung bringt.

Geändert von dr.Frankenstein (30.08.2023 um 09:11 Uhr)
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Alt 30.08.2023, 23:32   #2
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Arrr, hör mir zu, du Landratte!
Das ist echt wild: Erwachsene lachen total wenig im Vergleich zu Kids. Ein Erwachsener haut am Tag so ungefähr 15 Mal 'nen Lacher raus, während die Kiddos locker 400 Mal abfeiern. Werden wir also mit dem Alter zu laufenden Griesgram-Robos?

Ein erwachsener Knochen bricht sich vielleicht mal so 15 Mal am Tag 'nen Lachmuskel, während die Mini-Piraten locker 400 Mal den Anker lichten!

Ey, es gibt praktisch nichts mehr, was die Gelehrten nicht schon durchgekaut und entzaubert haben. Wir checken den ganzen Tag die Gesichtszüge der anderen ab. Besonders das Grinsen hat so 'nen besonderen Platz, das ist so 'n weltweites Kommunikations-Tool.

Um zu lachen, spannen wir mega viele Muskeln an. Bei 'nem fetten Lachanfall, wo sogar der Bauch, die Rippen und die Zwerchfell-Muskeln am Start sind, kann das Ding sogar bis zu 135 Muskeln sein. Und, check das: Lachen ist nicht immer aus Freude. Es kann zwar ausdrücken, was bei uns abgeht, aber ich kann es auch nutzen, um mich in andere reinzufühlen. Wenn ich die Muskeln nachmache, werden die gleichen Gesichts-Muskeln angespannt und Teile im Hirn gehen los, was 'nen ähnlichen Vibe auslöst. Gefühlscrossover-Level krass.

Emotionen sind wie permanent in unserem Game. Wut, Angst, Hass, Liebe, Freude, Eifersucht, Mitleid, Trauer – die ganzen Gefühle rocken unser Leben immer weiter. Die können uns steuern, bewusst oder nicht, und uns zu krassesten Moves befähigen. Nur dank Gefühlen können wir uns überhaupt an die geilen oder abgefuckten Momente in unserem Leben erinnern. Unsere Memories wären gelöscht, wenn wir nicht Emotionen dranpappen würden. Nüscht könnte Gedanken und Dingen in unserem Life 'ne Seele geben.

Gefühle lenken uns wie die Windrose den Kurs, bewusst oder wie der verflixte Geisterschatten, und sie können uns zu den größten Heldentaten antreiben wie der Wind die Segel.

Unsere Erinnerungen wären trotzdem wie 'n versenktes Wrack im Dunkel der See.
Nichts könnte mehr den Gedanken und Dingen unseres Lebens so viel Seele einhauchen wie der Klang der Wellen und das Flüstern des Windes. Was wäre das für 'ne verfluchte Schiffsreise ohne Emotionen?

Mann, check das mal: Lachen ist für unser Vibes dasselbe wie Pommes für den Hunger. Lachen ist wie Schoko-Eis für die Seele. Wenn wir voll abfeiern, geht in unserem Körper voll der Film ab: Da werden Endorphine rausgelassen, als wär' 'ne Party am Start. Die machen den Stressfreak Adrenalin voll chillig und ruhig. Die Veränderungen in unseren Hormonen sind so crazy, dass die sogar helfen können, wenn dich was ankackt. Kein Witz, deshalb gibt's dieses Ding, das Lachtherapie heißt, so'n Mix aus Stretching, Atmen und 'nem Lach-Workout. Und das Beste: Lachen pusht den Sauerstoff im Brain und macht uns voll auf Empfang, wenn's um Konzentration geht.
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