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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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02.02.2015, 22:47 | #1 |
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Der Zug zu mir und der Zug von hier
Stehe da so am Bahnhof,
und höre es leise: "1, 2, 3, los!". Spiele mit dem Gedanken und meine Beine nun schwanken. Schon lange habe ich gewartet, dass dieses Spiel endlich startet. Mein Oberkörper wie erstarrt, doch die Füße in voller Fahrt. Nehme nun nichts mehr wahr und doch sehe ich alles ganz klar. Das Ziel ist fest vor Augen, spüre die Gleise mich ansaugen. Höre und sehe ihn noch rattern, dann liegt über mir Schatten. Ein Schlag, ein stumpfer Schrei, ich hörte über ein Licht, es so schön sei. Und nun ich höre die Sirene, wie ich über mir schwebe. Es zieht mich weit hinaus, dieses Licht ist ein Schmauß! |
02.02.2015, 23:00 | #2 |
Vor den Zug werfen...bedenkliches Thema.
"Ein Licht, es so schön sei" finde ich, passt nicht so ganz. Dann lieber einen anderen Satz nehmen, so klingt es sehr bemüht. Grüße, Versard |
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02.02.2015, 23:11 | #3 |
Ich kann mir vorstellen das manche dein Gedicht befremdlich finden werden aber ich sehe das nicht so. Ich bin der Meinung das Lyrik ein Mittel ist um auch Tabuthemen zu behandeln und das man etwas beschreibt heißt ja noch lange nicht, das man es in Erwägung zieht so zu handeln. Ich finde das auch Themen wie Selbstmord in der Lyrik thematisiert werden weil es zur geistigen Reinigung beitragen kann. Sozusagen als Ventil um dunkle Gedanken abzulassen. Meinen Respekt, dass du den Mut aufbringst, dich zu einem Thema zuzuwenden.
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02.02.2015, 23:32 | #4 |
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@Issevi
Danke. Freut mich, dass du so denkst, ich bin nämlich auch derselben Meinung und gebe dir Recht.
Dankeschön LG |
02.02.2015, 23:34 | #5 |
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@Versard
Danke für deine Antwort.
Naja ich finde schon, denn dieses beschriebene Licht ist ja beim Thema Tod bzw Sterben sehr vertreten, daher wollte ich es hier mitreinbringen. LG |
04.02.2015, 10:16 | #6 |
@ MEW
Todessehnsucht ist wohl für jeden ab und an einmal präsent, und auch die Auseinandersetzung mit dem, was einen im Jenseits erwarten mag... Ich finde es toll, dass Du Dich mit so viel unterschiedlichen Themen bereits beschäftigst. Bei diesem Gedicht würde ich Dir vorschlagen, Dich stellenweise etwas mehr an der natürlichen Satzstellung zu orientieren ( ich denke, das ist auch das, was Versard meinte, mit der Stelle, die er monierte) Hier ein kleiner Vorschlag ( wie immer nicht perfekt, sondern nur zur Untermalung dessen, was ich meine: etwas natürlicherer Satzbau statt Inversionen et cetera) [...] Ein dumpfer Schlag, ein schriller Schrei, dann nur noch Licht - es setzt mich frei... Hör noch Sirenen die Luft zerreißen als ich schon schweb im hellen Gleißen jenes Lichts - es ist so wunderschön, es zieht mich hoch, das Paradies zu sehn. Rhythmisch ist es absolut nicht ausgefeilt, was ich dir hier eben notiert habe, dafür fehlt es mir gerade leider an Zeit... ich denke nur, wenn du die beiden Versionen (deine und meinen Vorschlag) nebeneinander liest, fällt dir auf, dass mein Satzbau eher der gesprochenen Sprache entspricht, während Du Sätze z.T. stark umgestellt hast (kann man allerdings auch machen!) Soll nur eine Anregung sein! Liebe Grüße und weiterhin frohes Schaffen!!!! Anouk |
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04.02.2015, 16:14 | #7 |
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Hallo Anouk,
Wie immer vielen Dank für deine Antwort. Auch nicht schlecht, deine Version. Nur ich hatte am Anfang den normalen Satzbau, wie man eben spricht, mit dem verbunden, welchen ich im Gedicht auch benutzt habe. Klingt komisch, ja Ich habe eben beide 'Stile' oder wie mans nennen mag in ein Gedicht gepackt. Dann hab ich mich aber doch umentschieden und alles so bearbeitet, dass es jetzt das ist, was es ist. Meine Frage: Wieso findest du diesen Stil eher nicht so passend? Ich habe nämlich schon oft genug auch Gedichte gelesen, die auch so formuliert sind. LG |
04.02.2015, 18:53 | #8 |
Liebe MeineEigeneWelt
ein gewagtes Thema das du uns anbietest! Inversionen sind immer so ein Thema. Die einen mögen sie als Stilmittel, die anderen lehnen sie kategorisch ab. Ich benutze sie sparsam und nur dann wenn ich das Gefühl habe das sie vorteilhaft für den Text sind. Ich habe den Text einmal umgeschrieben wie ich es formulieren würde. Nicht perfekt, aber als Anregung brauchbar, hoffe ich zumindest Liebe Grüße Gylon Ich Stehe am Bahnhof, und beschwöre mich leise: "1, 2, 3, los du Feige!". Kämpfe mit dem Gedanken, meine Beine schwanken. Ich habe lange gewartet, bis ich den Mut fand zu starten. Mein Oberkörper erstarrt, doch die Füße in voller Fahrt. Nichts nehme ich mehr wahr doch sehe ich alles ganz klar. Das Ziel feste vor Augen, spüre die Gleise an mir saugen. In meinen Ohren brüllt das Rattern, bevor über mir der kalte Schatten. Nur ein dumpfer Schlag, kein Schrei, ich warte auf das Licht, so soll es wohl sein. Später höre ich die Sirene, während ich kurz über mir schwebe. Es zieht mich weit hinaus, dann geht mein Lebenslicht aus! |
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04.02.2015, 20:30 | #9 |
@ Gylon
auch toll, Deine Version. Die lässt sich sehr gut und klar lesen. Ich finde es toll, dass das ganze etwas aktiver gestaltet ist. Mit "nur Mut, du Feige" bzw dass die "Gleise" saugen , das Ziel fest vor Augen. @ MEW Das mit den Inversionen sehe ich so wie Gylon. Als ich hier vor ein paar Monaten aufschlug (Herbst 2014) schrieb ich meine ersten wirklichen "Gedichte" (als Kind habe ich "gereimt", aber das war nicht wirklich ein Abstecher in die Lyrik). Ich hatte vom "Handwerk" überhaupt keine Ahnung. Wusste nichts von Metrik usw. Ich machte alles instinktiv. Manches gefiel, manches nicht. Ich las mir das eine oder andere in puncto Theorie an, lernte von Ilka-Maria, von AndereDimension, von Charis, Urluberlu und schließlich Farrell und Gummibaum. Es war immer die Kritik, die mich ein wenig weiterbrachte und vor allen Dingen das Lesen der Gedichte anderer. dabei kristallisiert sich für einen selbst peu à peu heraus, was einem selbst gefällt, was einem liegt. Ein sehr guter Tip, den mir Ilka und AnDi gaben war, schlicht zu bleiben. Klar in den Strukturen und klar in den Formulierungen. Sicher, ich löse mich dann und wann von diesem guten Rat, wenn mir gerade nach Kitsch ist Man muss ja auch herumexperimentieren dürfen um bisweilen sich selbst (neu) zu entdecken. im Großen und Ganzen jedoch habe ich festgestellt, dass das Klare a) weit weniger einfach ist, als gedacht b) sich besser lesen lässt c) Aussagen sehr (!) viel besser transferiert d) mir selbst im Großen und Ganzen am besten gefällt. Alles, was sich nicht am natürlichen Sprachverlauf (Satzbau) orientiert, wirkt schnell "aufgesetzt". Sicher, es gibt viele solcher Gedichte. Es gibt auch sicher viele Leute, die die mögen. Nur, man muss sich immer bewusst sein, dass dies stark geschmacksabhängig ist. Wenn eine Inversion des Reimes Wegen (und nicht der besonderen Betonung eines bestimmten Satzelementes/Satzgliedes wegen) "konstruiert" wird, so merkt der Leser das sofort. Falls Du magst, knöpf dir doch mal eins Deiner Gedichte (beispielsweise dieses) mit und ohne natürlichen Satzbau vor und überprüfe die unterschiedliche Wirkung. Du bist der Autor. Du entscheidest selbstverständlich, was Dir besser gefällt. Aber versuch mal, es in beiden Versionen zu schreiben um wirklich in der konkreten Gegenüberstellung den Unterschied zu sehen. lG Anouk |
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04.02.2015, 22:26 | #10 |
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@Gylon
Klar brauchbar, was für eine Frage. Mir gefällt deine Version wirklich super, es kommt auch wirklich iwie etwas anders rüber als bei meiner.
Ich danke dir für deine Antwort und wünsche liebe Grüße |
04.02.2015, 22:36 | #11 |
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@Anouk
Eine wirklich gute Antwort und sehr hilfreich von dir. Dankeschön
Ich kann echt gut nachvollziehen, wie es dir am Anfang ergangen ist, hier alles zu lernen und Fuß zu fassen. Hin und wieder denk ich mir schon auch, ich bin ja direkt blöd, bin in einem Gedichte forum und verstehe so manche Wörter nicht, die in Antworten anderer stehen Ich hoffe, das wird alles noch! Du hast natürlich Recht, nur die Kritik bringt weiter, sonst meint man ja immer, dass man alles kann und lernt logischerweise nicht dazu. Also okay, ich verstehe jetzt das Ganze mit Inversionen. Vielen Dank dafür. Das ist gar keine schlechte Idee, es einfach nochmal zu überarbeiten und zu vergleichen, werde es demnächst angehen wenn ich wieder Zeit habe Wünsche liebe Grüße 🌻 |
05.02.2015, 00:04 | #12 |
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na ja MEW...eine lyrik, die ich auf grund deiner jugend - hm juvenilität - mal nicht hart kritisiere. aber vergiss diese schwere thematik. die ist noch nichts für dich. sowas schreibt man erst wenn der kopf durch die ubahn vom torso getrennt ist. denn: es werden in der brd und den usa köpfe wieder angenäht.
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28.07.2016, 14:19 | #13 |
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Nightskymirrorlike!
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29.07.2016, 12:30 | #14 | |
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Zitat:
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31.07.2016, 20:00 | #15 | ||
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Zitat:
Zitat:
NEIN! LG |
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31.07.2016, 20:01 | #16 |
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Danke Poesieger fürs Rausstöbern
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31.07.2016, 20:16 | #17 |
R.I.P.
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Liebe Lara -
auch ich finde Gylons Fassung absolut besser, Deine Inversionen sind z. T. ungenießbar. Wichtig ist, daß das Bild authentisch ist - wenn auch in der Vorstellung. Es hätte absolut so kommen können, stimmts? Mutig, sich so an die Forenöffentlichkeit zu wenden, auch dafür gebührt Dir ein Lob. Lieben Gruß von Romulus Thing |
01.08.2016, 22:59 | #18 | |
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Liebes Thingi,
wenn man bedenkt, wann das Gedicht entstanden ist, dann kann ich über die furchtbare Metrik und die vielen Inversionen, die durch das Reimschema erzwungen wurden, hinweg sehen. Da war ich doch noch nicht lange dabei, hatte noch wenig Ahnung. Vielleicht überarbeite ich das Ganze mal, wenn ich wieder mal fähig bin, was zu schreiben. Ich hasse diese unproduktiven Phasen! Danke Dir! Zitat:
Lieben Gruß! |
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