Gerne schau ich in die Wolken…

[Ottilie]

Gerne schau ich in die Wolken,
will nur nicht mehr Menschen folgen.

Liege oft und lang auf Wiesen,
träum von Zwergen, Elfen, Riesen.

Höre gern die Tauben gurren,
meinen alten Kater schnurren.

Sehe stumm den Regen fallen,
halte mich meist fern von allen.

Kommt jemand des Wegs gegangen,
fehlt zum Gruß mir das Verlangen.

Trotzdem grüß ich nett und nicke.
Meide dabei fremde Blicke.

Sitz allein dann lang am Wasser.
Bin ein netter Menschenhasser.

[Cornelius]

Guten Abend Ottilie,

schöne, ebenso innige wie grimmige Zeilen. Muss ich mir Gedanken machen, wenn ich mich dem LI in deinem Gedicht zumindest um ein paar Ecken entfernt verwandt fühle?

Gruß
Cornelius

[DieSilbermöwe]

Hallo Ottilie,

das Gedicht beschreibt so etwas wie einen Eremiten in der Light-Version.
Locker flockig gedichtet, bleibt einem trotzdem im Sinn. Gefällt mir.

LG DieSilbermöwe

[kofski]

Sehr schön. Spricht mich an.
"Sitze allein dann lang am Wasser" holpert ein bisschen. Wie wäre es mit "Ganz allein sitz' ich am Wasser"?

[Ottilie]

Hallo Cornelius, nein, musst Dir keine Gedanken machen... So ein bisschen Menschenhass ist durchaus gesund, ich glaube, wir tragen davon alle etwas in uns... Sich zeitweise zurückzuziehen ist wichtig, ich hab natürlich im Text, wie immer, übertrieben...

Hallo Silbermöwe,

der Gedanke kam mir, als kürzlich, hochwasserbedingt, das Wasser im Keller stieg... Hab eine ganze Weile geschaut und über den menschgemachten Anteil der Malesche nachgedacht...

Lieber Kofski, Du hast natürlich recht, die letzte Zeile holpert - mir ist ein "e" dazwischengerutscht, habs grade entfernt: Die Menschheit ist doch zu großen Dingen fähig

Viele Grüße Ottilie

[MaxMuehsal]

Hat was, insbesondere eine Pointe die mich schmunzeln läßt.

[Ottilie]

Freut mich!