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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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25.08.2017, 12:52 | #1 |
Alte Liebe
Der Himmel hing so voller Geigen,
nur zu spielen uns ein Wunschkonzert, Melodien tanzten Reigen, das Leben gab sich unbeschwert. Seitdem ist Zeit ins Land gegangen. Sie, die einzig durch Verändrung lebt, hat die Geigen uns verhangen, Stille durch den Äther schwebt. Doch in süßen Augenblicken, wenn Küsse lassen Lippen schweigen, schwelgen wir in Walzerschritten zu Melodien unsrer eignen Geigen. |
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25.08.2017, 19:49 | #2 |
Liebe miau,
Das Bild der Geigen gefällt mir gut, wie sich die Klangfarben im Laufe des Lebens verändern und dennoch sich die Sehnsucht durch trägt - das beschreibt das Auf und Ab des Lebens sehr sinnlich. Hier nun ein paar winzige Ideen von mir, nur, wenn du möchtest.... Liebe Grüße anna Alte Liebe Der Himmel hing so voller Geigen, er spielte uns ein Wunschkonzert, die Melodien tanzten Reigen, das Leben gab sich unbeschwert. Seitdem ist Zeit ins Land gegangen, die einzig durch Verändrung lebt. Sie hat die Geigen uns verhangen, als Stille durch den Äther schwebt. Doch in den süßen Augenblicken, wenn durch die Küsse Lippen schweigen, da schwelgen wir in Walzerschritten zu Melodien unsrer eignen Geigen. |
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27.08.2017, 02:17 | #3 |
Liebe anna amalia,
ich bin immer sehr dankbar, wenn sich jemand die Mühe macht, mir etwas Handfestes zu meinen gereimten Zeilen zu sagen. Daher sind mir nicht nur klitzekleine Vor- und Ratschläge lieb, sondern auch riesengroße. Deine Gedichtvariante ist eindeutig die bessere. Du verbindest die Zeilen besser als ich. Lieben Dank für deine Mühe. Herzlich miau |
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27.08.2017, 10:27 | #4 |
Liebe miau,
das freut mich sehr, zumal ich mir bei Änderungen an Gedichten vorkomme wie ein Fischer in einem fremden Hoheitsgebiet, das er eigentlich nicht betreten sollte. Herzlichst anna |
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30.08.2017, 10:46 | #5 | |
Hi Miau!
Deine Sprache ist lyrisch angenehm und wohlsortiert, aber leider achtest du beim Dichten nicht auf den Rhythmus. Nehmen wir dieses Gedicht: Du mischst betonte und unbetonte Auftakte, die Zeilen sind unterschiedlich lang (4 oder 5 Heber, und die Kadenzen (Zeilenenden) folgen in Str. 3 auch einem anderen Takt - indes, letzteres ist weniger störend als die beiden ersten Punkte: Zitat:
ubbu - ubbb - bubu Die Auftakte im Gedicht zu wechseln, ist sehr kompliziert, meist kommt es nicht gut rüber, denn gerade hier kristallisiert sich der dem Werk zugrunde liegende Takt aus. Man sollte innerhalb eines Poems unbedingt bei einer Sorte bleiben! Hebungsschema (Heber sind die betonten Silben in einer Zeile. Wenn man schon innerhalb eines Gedichtes wechselt, sollte es unbedingt streng rhythmisch im Gleichmaß geschehen): 4544 - 4544 - 4445 Auch hier folgen deine Verse keinem inhärenten Rhythmus, richten sich eher ganz nach der Sprachmelodie deines Textes. Kadenzenschema (Die Zeilenenden stören wie gesagt nicht so sehr den Takt, aber einem geschulten Ohr fällt es doch auf, wenn sich da was ändert. m=männliche Kadenz, dh. die letzte Silbe der Zeile ist betont, w=weibliche K., dh, die letzte Silbe ist unbetont): wmwm - wmwm - wwww Hier bricht die letzte Str. den Takt des Wechsels, indem sie durchgehend weiblich kadenziert. Aber das kann man so lassen, es verdichtet das Werk klanglich sogar zur Conclusio hin. Ich versuche hier mal eine in allen Punkten (außer Kadenzen) korrigierte Version. Lies und vergleiche, was dir "lyrischer" erscheint. Entscheide selbst, was du präferierst und gegebenenfalls übernehmen willst: Der Himmel hing so voller Geigen, zu spielen uns ein Wunschkonzert, die Melodien tanzten Reigen, das Leben gab sich unbeschwert. Seitdem ist Zeit ins Land gegangen, die einzig durch Verändrung lebt und hat die Geigen uns verhangen im Äther, der in Stille schwebt. Jedoch in süßen Augenblicken, wenn küssend unsre Lippen schweigen, entrücken wir in Walzerschritten zu Melodien innrer Geigen. Natürlich könnte man es anders, noch runder machen, aber dies soll ja nur veranschaulichen, wie man das Monierte mit dem Baukastensystem Sprache beheben kann, ohne inhaltlich einzugreifen. Hier sind nun alle Auftakte unbetont und alle Zeilen vierhebig. Dies kann man als Leser flüssig vortragen/lesen, ohne irgendwo zu stolpern und neu ansetzen zu müssen, um das Unerwartete zu integrieren. Gleichmaß ist das Geheimnis der klassischen Lyrik, selbst Abweichungen sollten einem bestimmten Schema folgen, gleichmäßig wechselnd oder gespiegelt. Dafür die richtigen Worte zu finden, sodass es sich im Sprachfluss ganz natürlich und ungezwungen anhört - das ist die wahre Kunst beim Gedichteschreiben nach alter Art. Sprachlich hast du zweifelsohne das Potential, nur auf die handwerklichen Details müsstest du noch achten. Sehr gern gelesen und dran rumgefummelt (Ich hoffe, du nimmst es mir nicht krumm - ich kann zuweilen recht schulmeisternd wirken, aber ich will mich nicht selbst erhöhen! Es es geht mir immer nur um die Güte der Poesie)! LG, eKy |
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30.08.2017, 11:00 | #6 |
Vielen Dank!!!!!
Ich melde mich noch bei dir, Kykal. Herzlich miau |
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Lesezeichen für Alte Liebe |
Stichworte |
liebe, melodien, wunschkonzert |
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