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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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21.02.2007, 22:08 | #1 |
Mondlicht
Mondnacht, Sternennacht
Kometen verglühen Die Welt getaucht in mystischen Zauber Die Stille der Endlosigkeit Im Rauschen des Meeres Zeitlose Ruhe Mondlicht auf den Wellen Bleich, silbrig glänzend Eine Brise salziger Luft Atme durch, ganz tief Das Licht der Sterne, ganz oben Millionen von Jahren alt Das Fenster zwischen den Zeiten Verschmelzung mt der Unendlichkeit Eins mit dem Universum Der Schöpfung, dem Anfang und Ende Vergänglichkeit und Ewigkeit Bilden den geschlossenen Kreis |
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23.02.2007, 05:27 | #2 |
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RE: Mondlicht
Lieber alexandro,
Bei einem Kommentar zu diesem Gedicht entstehen zwei Probleme. Eines habe ich. Eines hast du. Mein Problem ist, dass ich äusserst ungern vernichtende Kritiken schreibe über Texte von usern die mir positive Kommentare schreiben und die mir sympathisch sind. Aber du hast es ja nicht anders gewollt Dennoch werde ich - entgegen meiner Art - versuchen sehr behutsam zu sein Dein Problem ist, dass ich - was du nicht wissen konntest, du bist ja noch nicht so lange hier - als Astrophysikerin genau auf diese Art von Gedichten abfahre, wo halt nichts stimmt. Nun, jetzt wirst du es bemerken Zunächst mal das generelle. Dein Gedicht ist okay, es beschreibt schön eine Reihe von Sinnesempfindungen, Emotionen und philosophischen Gedanken. Leider beschreibt es das aber ausgerechnet in den abgegriffensten Metaphern, die man alle schon viel zu oft gelesen hat. Das Rauschen des Meeres, Mondlicht auf den Wellen, mystischer Zauber, salzige Luft usw. Da ist nun absolut kein neuer Begriff, kein neues Bild dabei Nun das spezielle: Kometen verglühen nicht. Meteoriten verglühen, wenn sie in die Erdatmosphäre eindringen durch die Reibungshitze. Kometen bestehen grösstenteils aus Eis, das teilweise verdampft, wenn sie in Sonnennähe kommen. Eis verglüht aber nicht. Sterne sind nicht Millionen, sondern Milliarden Jahre alt. Unsere Sonne etwa 4,6 Milliarden Jahre. Die heute durch die 3 Grad Kelvin Hintergrundstrahlung bestätigte Urknalltheorie harmoniert nicht mit deinem Bild eines geschlossenen Kreises. Man geht heute von einem pulsierenden Universum aus im Gegensatz zur steady state Theorie der fünfziger Jahre. Aber das ist ein weites Feld und auf alle Fälle nicht so simpel wie wie deine Schöpfungsdarstellung. Tja, das war`s, was ich zu deinem Gedicht zu sagen hab, ich hoffe du verkraftest es und trägst mir nichts nach, denn ich hab nur ganz ehrlich gesagt, was ich denke. Liebste Grüsse (trotz alledem) http://home.vrweb.de/corazon/images/s11.jpg |
23.02.2007, 11:31 | #3 |
Vielen Dank für Deine Anmerkungen!
Sie haben mir wirklich sehr geholfen den Text besser einzuschätzen und schließe mich ihnen grundsätzlich an. Das mit den abgegriffenen Metaphern stimmt, betrachte ich mir so die Lyrik der Gegenwart. (Dinosaurier lässt grüßen ) Ich habe bei dem Text auch kein überzeugtes Gefühl und bin daher dankbar für Deine Einschätzung. Die naturwissenschaftlich begründeten Einwänden von Dir würde ich in der Relevanz meiner Prioritätsskala eher geringer betrachten, aber sie sind selbstverständlich begründet und haben ihre Berechtigung. Generell habe ich das intuitive Gefühl, dass irgendwas an dem Text nicht funktioniert und ich glaube auch das es nicht viel bringen würde ihn zu überarbeiten. Da es ein älterer Text ist habe ich das immer mal wieder über die Zeit hinweg versucht, aber es hat nicht den entscheidenden "Klick" gemacht. Vielleicht auch weil ich mir grundsätzlich mit Lyrik schwer tu (aber es gibt auch schlimmeres, als ein mittelmäßiger Hobby-Dichter zu sein ). Ich lese sie zwar gerne (wenn sie gut ist) habe aber selber nicht so den rechten Zugang dazu. Daher bin ich Dir dankbar für Deine objektive Beurteilung zu diesem Text. Gerne nehme ich Deine Kritik so wie sie ist an und möchte auch nicht den Eindruck der Rechtfertigung erwecken, denn das was Du schreibst ist so (ich finde es schrecklich, wenn Autoren anfangen ihre Texte zu bründen: denn dann hat der Text in seiner Wirkung auf den Leser versagt - der Text muss immer für sich selber sprechen). Vielen Dank für Deine Offenheit und Ehrlichkeit. Viele liebe Grüße Alexandro |
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27.02.2007, 16:24 | #4 | |
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Zitat:
Einwände von mir solltest du niemals in der Relevanz deiner Prioritätsskala eher gering betrachten, das muss ich ja schon als Affront empfinden Ich freue mich, dass dir meine Kritik was gebracht hat und nicht völlig vergeblich war. Und wenn es auch nur ein paar Gedanken waren. Je öfter ich das Gedicht lese, um so sympathischer wird es übrigens. Darkskin |
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