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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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#1 |
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„Alleine in einer Halle sitzend denkt sie über ihr Leben nach.
Das Uhrwerk in ihrem Kopf arbeitet unermütlich,- rastlos,-haltlos. Gedanken werden geboren,-fein eingekleidet und tanzen so,- einem Märchen gleich,- vor ihrem Auge umher. Die leere Halle scheint aufmerksam,- sie beobachtet das Mädchen. Eben noch,-oder war es schon Stunden her?,-war diese Halle noch voller Leben. Kinder liefen lachend und hysterisch umher um ja nicht ihren Lehrkörper zu verpassen! Lehrkörper? Leerkörper. Nun ist diese Halle tot,-schlafend. Sie atmet noch,-ganz flach und ruhig… Bald schon wird wieder Leben in sie eindringen. Das Mädchen wird flüchten. Vor den Menschen. Dem Lärm. Der Zeit. Wird,-wie feine Menschlein es nun einmal machen,- auch dem ihr vorgeschriebenen Le[e]hrkörper folgen und stillschweigend an den Worten teilnehmen. Sie wird sich nicht konzentrieren können. Ein flüchtiger Blick aus dem Fenster. Schneller,-immer schneller dreht sich das Uhrwerk in ihrem Kopf,- sie blickt erneut und lebendiger als zuvor aus dem Fenster. Lächelnd und stillschweigend bedankt sie sich bei ihrer Spielgefährtin. Fantasie. Tochter des Windes und Königin über Zeit und Raum. Dort,-genau vor ihren Augen!,-baut sich ein Zirkuszelt auf dem Gelände dieser abartigen Institution auf. Einem Märchen gleich… Feuerspucker,-Seiltänzer und ein alter Mann mit einem tanzenden Bären winken ihr. Ihr Herz rast. Es pumpt und pumpt und pumpt. Unaufhaltsam. Roter Stoff schmiegt sich an das wunderschöne Zirkuszelt, dessen Spitze liebevoll die Wolken kitzelt. Ihre Pupillen weiten sich. „Nehmt mich mit! Bleibt bei mir!“,-schreit sie innerlich,- lauter als je ein gesprochenes Wort von ihr gewesen ist. Kurz schließt sie die Augen,-als wollte sie diesen Moment speichern und damit dieses unbeschreibliche Glücksgefühl. Sie will es aufheben,-einteilen,-für schlechte Tage. Für kalte Tage ohne tanzende Bären,-Teestunden oder andere schöne Stunden mit ihrer Spielgefährtin. Sie öffnet die Augen. Weg…alles weg… Menschen laufen über den Platz. „Seid ihr blind? Seid ihr taub? Warum wollt Ihr nicht sehen und hören was ich höre? Warum wollt Ihr wie Maschinen funktionieren?“ Immer und immer wieder wiederholt sie diese Worte innerlich. Sie ist nicht traurig. Nicht wütend. Sie weiß, dass es kein Abschied für immer war. . . Die Spiegelwelt ist Euch ein Graus,- so ist sie doch mein Zuhaus. . .“ |
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