Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Sprüche und Kurzgedanken

Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 24.04.2025, 11:00   #1
männlich RolandK
 
Benutzerbild von RolandK
 
Dabei seit: 01/2025
Ort: Wien 1050
Alter: 62
Beiträge: 87

Standard Depression

Dein Körper sagt:

Ich will nicht mehr, der sein,
der ich nicht bin.

Ich spiele, nicht mehr,
das Spiel, dass ich nicht gewinn.

Bitte keine Scharade mehr.
Stelle mir mein wahres ich wieder her.
RolandK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2025, 12:00   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 32.351

Hallo, Roland,

darin kann ich nicht die mehr oder weniger typischen Anzeichen für eine Depression erkennen. Eher sind das für mich die Anzeichen einer Überanpassung, was man bei Perfektionisten und Konfliktvermeidern findet. Bis - wie in deinen Zeilen -, die betroffene Person merkt, dass sie es trotz aller Bemühungen nicht jedem recht machen kann, sondern von ihr noch mehr Unterwerfung und Nachgiebigkeit erwartet wird. Oft wird sie "starkgeredet", indem sie quasi in diese Rolle, alles aushalten und verstehen zu können, hineingelobt wird.

Wohl ihr, wenn ihr das bewusst wird. Man kann nur guten Erfolg wünschen, aus diesem "Spiel" herauszukommem, das man so nicht bezeichnen sollte. Denn es handelt sich um die neurotische Verhaltensweise, alles zu vermeiden, dass Kritik einhandeln könnte, was, wie jeder mal erfahren hat, nicht funktioniert.

LG
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2025, 16:37   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 62
Beiträge: 7.103

Zitat:
Denn es handelt sich um die neurotische Verhaltensweise, alles zu vermeiden, dass Kritik einhandeln könnte, was, wie jeder mal erfahren hat, nicht funktioniert.
Hallo Ilka,

es funktioniert nicht, da hast du recht, weil:
a) entweder irgendwann doch etwas herausplatzt, trotz aller Vorsicht, oder
b) das Gegenüber nicht damit klarkommt und extra provoziert.

Nur: Wieso ist Konflikte vermeiden wollen und versuchen, Streit zu vermeiden, neurotisch? Man tut sich selbst ja am allerwenigsten einen Gefallen damit.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2025, 12:45   #4
männlich dunkler Traum
 
Benutzerbild von dunkler Traum
 
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 2.095

Standard hallo Roland

... ja, auch ich kann hier keine Depression erkennen, da bei dieser die Aufsichtsperson des Körpers betroffen ist, der Körper selbst nur nachrangig.

Es sei denn, du nutzt diesen Begriff umgangssprachlich, wie andere Menschen den Begriff Grippe für eine Erkältung verwenden.

dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2025, 17:26   #5
männlich RolandK
 
Benutzerbild von RolandK
 
Dabei seit: 01/2025
Ort: Wien 1050
Alter: 62
Beiträge: 87

Hallo an Alle,

danke für eure Kommentare.

Hat der Mind, den Körper wirklich unter Kontrolle? Wenn du depressiv bist fühlst du dich schlaff, kraftlos und antriebslos. Der Mind weiß oft gar nicht warum der Körper nicht mehr will. Oft ist es so, dass der Körper vor dem Geist weiß, dass etwas nicht in Ordnung ist (hat aber nichts mit einer Krankheit zu tun). Wenn jemand in der Firma eine Rolle spielt (z.B. er ist immer lustig drauf), dann kostet das Energie die dem Körper fehlt (ist jetzt keine wissenschaftliche These).

Anzeichen einer Depression
Neben der gedrückten Stimmung zählen ein dauerhaftes, tiefes Erschöpfungsgefühl und das völlige Fehlen von Freude und Interesse an der Welt zu den Hauptsymptomen.
Fast immer bestehen hartnäckige Schlafstörungen und ein verminderter Appetit, der oft mit Gewichtsverlust einhergeht.

Wenn der Körper nicht will, kann der Geist sich auf den Kopf stellen. Er muss sich unterordnen.

Servus an Alle
Roland (ich denke mal es wird hoffentlich weiter diskutiert)
RolandK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2025, 18:11   #6
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 32.351

Zitat:
Zitat von RolandK Beitrag anzeigen
Anzeichen einer Depression
Neben der gedrückten Stimmung zählen ein dauerhaftes, tiefes Erschöpfungsgefühl und das völlige Fehlen von Freude und Interesse an der Welt zu den Hauptsymptomen.
Fast immer bestehen hartnäckige Schlafstörungen und ein verminderter Appetit, der oft mit Gewichtsverlust einhergeht.
Gut und schön. Aber das alles drückt dein Gedicht nicht aus, Roland. Was du darin erzählst, ist ein aufmüpfiger Geist, der jeden Zwang von sich werfen und nicht mehr mitspielen will. Das ist alles andere als der Zustand einer Depression. Dein Protagonist hat seine Situation erkannt, die Schnauze restlos voll und bricht aus. Fazit: Falsche Überschrift. Passend: "Raus aus den Beziehungsfallen." Oder: "Nie wieder jedermanns Depp."

Depression wird oft mit deprimierter Stimmung verwechselt, die dann entsteht, wenn der Mensch enttäuscht ist. Aber Deprimiertheit ist - im Gegensatz zur Depression - ein gesunder Mechanismus, in die Puschen zu kommen und an den Ursachen der Verstimmung etwas zu ändern. Psychisch gesunden Menschen gelingt das auch. Glücklich sind sie dabei meistens nicht, aber wenn sie durch sind, erfahren sie, dass es richtig war, die Reißleine gezogen zu haben.

Das ist der Unterschied zu Menschen, die unter handfesten Depressionen leiden. Sie finden die Reißleine nicht und stürzen ab, so ihnen therapeutisch und medikamentös nicht geholfen werden kann.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2025, 17:13   #7
männlich Manni M.
 
Dabei seit: 09/2022
Ort: Mittelrhein
Alter: 47
Beiträge: 120

Ich zitiere: "Hallo, Roland,

darin kann ich nicht die mehr oder weniger typischen Anzeichen für eine Depression erkennen. Eher sind das für mich die Anzeichen einer Überanpassung, was man bei Perfektionisten und Konfliktvermeidern findet. Bis - wie in deinen Zeilen -, die betroffene Person merkt, dass sie es trotz aller Bemühungen nicht jedem recht machen kann, sondern von ihr noch mehr Unterwerfung und Nachgiebigkeit erwartet wird. Oft wird sie "starkgeredet", indem sie quasi in diese Rolle, alles aushalten und verstehen zu können, hineingelobt wird.

Wohl ihr, wenn ihr das bewusst wird. Man kann nur guten Erfolg wünschen, aus diesem "Spiel" herauszukommem, das man so nicht bezeichnen sollte. Denn es handelt sich um die neurotische Verhaltensweise, alles zu vermeiden, dass Kritik einhandeln könnte, was, wie jeder mal erfahren hat, nicht funktioniert.

LG
Ilka""



*sorry, wusste gerade nicht mehr wie man Funktion technisch anwendet.




Das ist ein super Beispiel für eine glasklare Aussage: Ich kann das nicht erkennen, weil: Ich hab da was anderes gehört! Jegliche weiteren Begründungen für den Angesprochenen (Hallo, Roland,) sind vollkommen obsolet, da sie lediglich schriftsprachlich konstruierte Rückschlüsse zu dieser einen Behauptung sind:
(darin kann ich nicht die mehr oder weniger typischen Anzeichen für eine Depression erkennen.)
Besondere Auffälligkeiten: „mehr oder weniger typischen“ - Aussage: unlogisch
: „kann ich“ - Aussage: Persönlicher Bezug

(Eher sind das für mich die Anzeichen einer Überanpassung,)
Besondere Auffälligkeiten: „Eher“ - Aussage: Vermutung
„für mich“ - Aussage: Persönlicher Bezug
„die Anzeichen“ - Aussage: Nicht eindeutig
„einer Überanpassung“ - Aussage: Vermutung zusammengesetzt aus vagen Behauptungen und persönlichem Empfinden.

(was man bei Perfektionisten und Konfliktvermeidern findet.)
Besondere Auffälligkeiten: „man“ - Aussage: Allgemein (Wer ist „man“?“
„Perfektionisten und Konfliktvermeidern“ Aussage: Diese Aussage ist zu undefiniert, um die Aussage: „Diese Aussage ist zu undefiniert“ in einem – dem Kommentar entsprechendem – Umfang zu kommentieren.

Mein persönliches Fazit aus dieser Unterhaltung: sehr fragwürdig!
Begründung: Fragwürdige Reaktion auf ein Gedicht.

Irritationsbegründungen:

1: Ist das eine sachliche Antwort auf ein sachliches Gedicht?
Falls: Unlogisch, da persönliches Empfinden in Antwort mitgeteilt wird.

2: Ist das eine persönliche Antwort auf ein sachliches Gedicht?
Falls: Netter Gedanke. Sehr freundlich.

3: Ist das eine persönliche Antwort auf ein persönliches Gedicht?
Falls: Unlogisch, da sachliche Behauptungen in Antwort enthalten sind.

4: Ist das eine sachliche Antwort auf ein persönliches Gedicht?
Falls: Unlogisch und mit fataler Aussage versehen – denn: Reaktion kann falsch verstanden werden, da sie eine sachlich begründete Antwort formuliert, welche sich aus oben dargestellten ‚Irrwegen‘ zusammensetzt. Falsche Ableitungen könnten sich daraus für den Angesprochenen ergeben.

Und das war nur ein kleiner Teil des Antwortkommentars.

Persönliche Meinung: Solche Aussagen sind okay, wenn es sich um Kinkerlitzschen handelt. Aber bei einem so gewaltigen Empfinden, dass , aus welchen Gründen auch immer „Depression“ genannt wird (die Verwendung des Begriffes spielt in diesem Zusammenhang nicht nur überhaupt keine Rolle, es könnte sogar die Wahrscheinlichkeit bestehen, dass der Nutzer keine eindeutige Diagnostik besitzt.)

Persönliches Fazit: Wenn man so sehr – wie du ja behauptest, liebe Ilka, – an Sprache interessiert ist, dann sollte man auch darauf achten, was man sagt!

(Persönliches Statement aus aktuellem Anlass: Bitte – das ist NICHTS Persönliches, Ilka. Meine Dankbarkeit gilt dir nach wie vor, gar keine Frage. Ich wollte das an der Stelle aber mal gerade machen, um dir zu zeigen, dass ich mich aus einem persönlichen Empfinden (Angst? Verzweiflung?) an dich gewandt hatte. Mehr brauchst du – und schon gar nicht andere – auch nicht zu erfahren. Danke dir und mach`s gut)
Manni M. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2025, 19:03   #8
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 32.351

Zitat:
Zitat von Manni M. Beitrag anzeigen
Bitte – das ist NICHTS Persönliches, Ilka. Meine Dankbarkeit gilt dir nach wie vor, gar keine Frage.
Ich nehme nichts persönlich, Manni, und ich wüsste auch nicht, wofür du mir dankbar sein solltest. Was dein Vorwurf der "unlogischen" Aussage in deinem Kommentar betrifft, so frage ich dich, welche der vielen Erscheinungsformen von Depressionen als einwandfrei logisch gelten sollten. Meiner Erfahrung nach äußern sie sich bei den Betroffenen sehr unterschiedlich und sind für manche in den Griff zu bekommen, für andere wiederum gar nicht. Bei allem, was die menschliche Psyche angeht, bin ich in meinen Aussagen deshalb zurückhaltend, denn mit absoluten Statements kann man ziemlich schief liegen. Das habe ich nicht nur aus meinem über eineinhalb Jahre langen Lehrgang in Praktischer Psychologie begriffen, sondern auch im privaten Umfeld beobachten können. Und da gibt es einige Härtefälle, was nicht nur Depressionen, sondernd auch Psychosen wie paranoide Schizophrenie inklusive Wahnvorstellungen angeht. Von daher war ich gezwungen - und bin es noch -, mich mit solchen Themen zu befassen. Gleichwohl ist mit Vorsicht zu urteilen, ehe man einem Menschen eine schwere Depression oder gar eine neurotische Störung zuschreibt, geschweige denn eine Psychose.

Trotz deiner Einwände muss ich bei meinem Urteil über das Gedicht bleiben: Mit einer Depression haben die darin aufgeführten "Stimmungen" nichts zu tun.

Für alle, die es interessiert, füge ich aus meinem Lehrgangsheft über psychische Störungen die Seiten als Anhang bei, die über die verschiedenen Formen und Erscheinungsbilder von Depressionen berichten.

Beste Grüße
Ilka
Angehängte Dateien
Dateityp: pdf Seiten aus PSY05_0000A12.pdf (137,8 KB, 2x aufgerufen)
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2025, 20:07   #9
männlich Manni M.
 
Dabei seit: 09/2022
Ort: Mittelrhein
Alter: 47
Beiträge: 120

Wunderbar. Das ist genau, was ich meine. Ich unternehme lediglich den Versuch, anhand eines geschriebenen Satzes von dir aufzuzeigen,wie unogich sich allein das Satzgefüge darstellt - in Bezug auf dessen Aussage -. Mehr nicht. Und ich bekomme als Antwort ein Rechtfertigungsversuch, der sich allein auf deine ganzen Lebensumstände bezieht, private Erfahrungen, privates Lebensumfeld, mir völlig unbekannte Bekannte, usw. Und dann kannst du es dir nicht nehmen lassen, ein ganzes Buch oder was weiß ich, was du da angeheftet hast, hinzuzufügen.
Ilka, das war absolut nicht notwendig: Alle deine Gedanken, Gefühle, Vorstellungen, Erfahrungen, Lebensweisheiten; Lebensumstände, liegen allesamt in deinen Sätzen. Ich brauche keine ganzen Bücher von irgendwem zu lesen, damit ich verstehe, worauf du hinauswillst. Das ist echt zum kaputtlachen.
(Und PS: Die Dankbarkeit und das Persönliche in Klammern bezog ich auf die Emails und das Buch)

Ich bin raus. Wenn du mir antworte möchtest, gerne, aber ich werde das wohl nicht oder irgendwann erst mitbekommen.
Manni M. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2025, 20:28   #10
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 32.351

Zitat:
Zitat von Manni M. Beitrag anzeigen
(Die Dankbarkeit und das Persönliche in Klammern bezog ich auf die Emails und das Buch)
Daran kann ich mich nicht erinnern.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Depression

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.

1997 © poetry.de