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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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12.01.2013, 10:36 | #1 |
Gast
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Freunde finden
Freunde finden
©Hans Hartmut Karg 2013 Was ist an einem Netzwerk denn sozial, Wenn Unbekannte Freunde werden sollen Und Positivanmerkungen nur noch banal Die Dauernähe suggerieren wollen? Den Freund fürs Leben finden, Das ist in Wirklichkeit sehr schwer, Denn wenn die Filterkräfte schwinden Bräuchtest Du einen Freund nur umso mehr. Immer soll er zu Dir und den Deinen stehen, Selbst wenn er kritischer Dich sieht. Er soll niemals von Dir fortgehen, Bleiben, wo man Dich nun plötzlich mied. Suche die Freunde Dir sorgfältig aus, Denn davon gibt es wirklich nicht recht viele, Die bei Dir sind mit einem Blütenstrauß, Bepackt mit vielen, lebensfrohen Zielen. Such´ Dir die Freunde unter allen Stillen, Die nicht nur sind mit Mund und SMS präsent. Frage sie ab nach Menschenbild und Willen, Damit Du nicht in unerwünschte Fallen rennst. Wähle Dir jene, die sich offen geben, Suche nicht unbedingt bei den Verwandten. Suche auch nicht die Himmelsstreber, Nicht die Eiferer und nicht die Wortgewandten. Freunde zu finden ist gar nicht so leicht, Wenn ein Rivale blendet mit dem Neid die Seelen. Prüfe Dein Herz, ob Hingabe Dir immer reicht, Um dauerhaft zum Freunde ihn zu wählen. * |
12.01.2013, 11:20 | #2 | |
R.I.P.
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Zitat:
Warum nicht die, die nach dem Himmel streben und wortgewandt sind? Ich habe in Lyrikforen seit 2007 neun persönliche Freunde kennengelernt, von denen sich lediglich zwei als unaufrichtig erwiesen. Die anderen sieben kenne ich persönlich sehr gut, wir besuchen uns und stehen auch telefonisch in regem Gedankenaustausch. (Alle anderen Freunde und Bekannte stammen naturgemäß aus meiner Region). Ohne Internet hätte ich sie nicht kennengelernt und wäre dieser Bereicherung nicht teilhaftig geworden. Lieben Gruß von Thing |
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12.01.2013, 12:36 | #3 |
Forumsleitung
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Hmmm, merkwürdige Ratschläge, Hans Hartmut. Dein Gedicht macht mich nachdenklich. Ich bin noch nie in meinem Leben auf die Idee gekommen, Freunde zu suchen. Die Menschen sind immer auf mich zugekommen, und es waren fast immer solche, die mich zuerst nicht mochten oder einordnen konnten. Das hatte sie neugierig gemacht, und nachdem sie mich besser einschätzen konnten, haben alle Freundschaften gehalten.
Für mich hat Freundschaft nichts mit Suche zu tun, sondern mit Zufall: Sie ergibt sich einfach. Dennoch bin ich immer wieder überrascht, über wieviele Themen Du Dir Gedanken machst. Ich lese Deine Gedichte gern, weil sie etwas zu sagen haben. LG Ilka |
12.01.2013, 12:38 | #4 |
R.I.P.
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13.01.2013, 13:13 | #5 |
Gast
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Re: Freunde finden
Liebe Ilka-Maria, lieber Thing,
manchen Menschen fällt es leicht, Freundschaften zu knüpfen. Sie müssen gar nicht erst danach suchen. Andere haben es da schwerer, sie müssen suchen, besonders wenn sie eher introvertiert als extravertiert sind. Was nun die Qualität echter Freundschaft anbelangt: Nicht jeder, der auf einen zukommt und sich offen zeigt, ist automatisch schon ein Freund. Und: Nicht jeder Himmelsstreber ist ein Himmselsstürmer, nicht jeder Wortgewandte geistreich. Mir kam es in meinem Gedicht darauf an, die persönliche Filterleistung anzumahnen. bzw. auf sie hinzuweisen, ohne die wirkliche und tiefe Freundschaft kaum möglich wird. Herzliche Grüße R. R. Karg |
13.01.2013, 13:19 | #6 |
Forumsleitung
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13.01.2013, 13:21 | #7 |
R.I.P.
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Das ist Dir auch gelungen, lieber Dr. Karg -
und glaube mir, obwohl es unwahrscheinlich klingt: auf mich (introvertiert) traten mehr jetzige Freunde zu, als es umgekehrt der Fall war. Schönen Sonntag wünscht Thing |
13.01.2013, 14:32 | #8 |
Gast
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Re: Freunde finden
Liebe Ilka-Maria, lieber Thing,
es ist wunderbar, wenn Euch Freundschaften wie von selbstverständlich zugeflogen sind. In meinem langen Lehrerleben (über 40 Jahre) konnte ich jedoch immer wieder beobachten, wie schwer es manchen Menschen fiel, Freunde zu finden - selbst wenn man dabei Geburtsthilfe geleistet hat. Ich möchte auch ein wenig an Schillers ODE AN DIE FREUDE, zweite Strophe, erinnern... Einen schönen, schöpferischen Sonntag wünscht R. R. Karg |
13.01.2013, 14:44 | #9 |
Forumsleitung
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25.01.2013, 10:50 | #10 |
Gast
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Re: Freunde finden
Liebe Ilka-Maria,
danke für Deine Antworten! Ich wollte nur noch einmal darauf hinweisen, dass es Menschen gibt, denen es leichter fällt, sofort und immer wieder Freundschaften zu schließen und dass es andere gibt, die sich damit schwer tun. Herzliche Grüße R. R. Karg |
29.01.2013, 14:13 | #11 |
Freunde finden
Da schaut ihr einer ins Gesicht,
Er lächelt, quell der freundlichkeit, Und so berührt,nimmt sie sich zeit: Sein blick, ein gutenweggedicht. Der hält sie fest. Sie fragt sich dumm, Was will der Fremde für mich sein? Lädt er mit diesem freundlichschein Zu mehr? Dann freut es mich-Warum? "Ich lade sie zum kaffeeflirt, Mit süßer sahne, nebenan?" Ganz offenbar gefällt der mann, Wenn er sich nur nicht gänzlich irrt... Sie sagt gleich zu, und lacht und lacht, Und fühlt sich von ihm amüsiert, Sie meint er sei so ungeniert, Was hat sein lächeln ihr gebracht? Geändert von otto (29.01.2013 um 16:42 Uhr) |
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29.01.2013, 17:09 | #12 |
Gast
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Re: Freunde finden
Lieber otto,
schönes zweites Gedicht zu meinem Gedicht. Allerdings handelt es sich dabei um einen anderen Zugang. Herzliche Grüße R. R. Karg |
29.01.2013, 18:23 | #13 | |
R.I.P.
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Zitat:
Freundschaften entstehen nicht von selbst. Man muß sozusagen daran arbeiten (und das immer wieder, wenn man sie am Leben erhalten will). Zumindest geht es mir so. |
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29.01.2013, 19:24 | #14 |
Freunde finden
Liebe ..., ja was seid ihr denn zueinander, bin ich für euch?
Das Wort Freundschaft wird unterschiedlich interpretiert. Da gibt es z.B. die " lebenslange Freundschaft", das hört sich für mich an wie ein Gefängnis auf Gedeih oder Verderb. In einer Liedzeile heißt es auch " "Wahre Freundschaft soll ( oder darf nicht? wanken". Oder: "ab heute sind wir Freunde". Ich gehe davon aus, dass keine Beziehung zwischen Menschen statisch gelebt werden kann. Jede Beziehung erfordert die Arbeit der Beteiligten, der Pflege, ich sage mal, wie die der Gartenpflege. Ja, das scheint es mir zu bezeichnen. Wenn alles gedeihen soll im Garten der Freundschaft, dann bedarf es der Pflege zweier Gärtner. Und dann und wann auch der Ausmistung, neuer Blickwinkel, der Kreativität. Ein potenzieller Feind der Freundschaft scheint mir die Gewöhnung ( noch gefährlicher in der Liebe). Hiernach kann sie ins Gleichgültige abgleiten, Eine Beziehung bedarf kreativer Aktionen. Aber auch da gilt der Grundsatz: Soviel Distanz wie nötig, soviel Nähe wie möglich. Ich erinnere den Satz: "Dies war möglicherweise der Beginn einer Freundschaft"... oder so ähnlich ( Casablanca). Also allgemein und besonders, wie beginnt etwas zwischen den Menschen?Das Grundlegende ist die Erkenntnis, dass Menschen aufeinander angewiesen scheinen. Damit ergibt sich die Qual der Wahl. Wer mit wem, wozu und wie, wielange? Warum sollten wir es uns nicht gut mit einander gehen lassen? Aber bitte sehr nicht mit dem ideologischen Anruf: Freundschaft! Mein kleines ( satirisch gemeintes ) Kommentargedicht geht davon aus, dass auch immer eine Portion Skepsis mindestens bei der ersten Begegnung mitschwingen kann. Es ist das Phasenmodell für die Ausbildung von Vertrauen, das ja schließlich möglichst lange halten soll. Und dazu bedarf es vertrauensstärkender Erfahrungen miteinander, eben auch mit dem Aufeinanderzugehen: Gewährt sei mir die Bitte, zu sein in eurem Bunde der ... ( Kraniche des Ibikus; ich vergesse so schnell Zitate, puh!)). Herzlich otto in der 1. vertrauensbilden Phase in poetry.de Geändert von otto (29.01.2013 um 19:26 Uhr) Grund: Fehlerberichtigung |
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29.01.2013, 19:32 | #15 |
R.I.P.
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Lieber otto,
eine kleine Korrektur: "Die Bürgschaft" ist es. (Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde der Dritte). Das, was Du beschreibst (mit dem Gärtnern) hatte ich mit meinem kleinen Beitrag auch sagen wollen. Ich selbst habe über Lyrikforen (auch Poetry) einige persönliche, sehr "strapazierfähige" und bereichernde Freundschaften geschlossen. Und pflege sie. |
29.01.2013, 21:18 | #16 |
Freunde finden
Natürlich, liebe Thing... wie konnte ich nur; danke.
Auch meinen verstorbenen Freund lernte ich im Internet kennen. Gruß in den Mittwoch, otto. PS: An welchem Ort lebst Du? Ich in Berlin. |
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29.01.2013, 21:19 | #17 |
R.I.P.
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In einem kleinen saarpfälzischen Nest.
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15.02.2013, 10:29 | #18 |
Gast
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Re: Freunde finden
Lieber otto,
danke für den langen, ergänzenden Diskussionsbeitrag! Tatsächlich muss Freundschaft über Jahre reifen, sie ist nicht von vorn herein als solche angelegt - und auch nicht etwa als Prädestination vorhanden. Freunde finden wiederum kann man überall. Und es gibt Menschen, die einen ganzen Strauß von Freundschaften pflegen und sehr gut damit zurecht kommen. Aber: Freundschaft als hohes Gut mit Vertrauen und mit Verlässlichkeit auch in Notsituationen, das ist schon etwas ganz Besonderes.... Herzliche Grüße R. R. Karg |
15.02.2013, 10:35 | #19 |
R.I.P.
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D a s ist nicht die Prämisse (in meinen Augen).
Ich habe innert weniger Tage Freundschaften geschlossen, die ein halbes Jahrhundert hielten. Leider sind viele Freunde derweil tot, aber das Gedächtnis und das Herz sind gute Urnengräber. LG! Thing |
15.02.2013, 11:29 | #20 |
Gast
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Re: Freunde finden
Lieber Thing,
Deine Darstellung bestätigt ja gerade meine Prämisse. Solche Freundschaften halten ein halbes Jahrhundert, w e i l sie gereift sind. Dass dies nicht bei j e d e r Freundschaft der Fall sein muss, ist klar. Herzliche Grüße R. R. Karg |
15.02.2013, 12:34 | #21 |
R.I.P.
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Lieber DrKarg -
wer vom "Himmel" gesegnet ist, findet in seinem Schoß eine bereits reife Frucht. Aber, wahrlich, diese Früchte sind selten! LG Thing |
16.02.2013, 10:16 | #22 |
Gast
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Re: Freunde finden
Lieber Thing,
deshalb handelt es sich ja um ein so hohes Gut bei Freundschaft und nicht einfach um oberflächliche Kontaktnahme. Da ich selbst sehr viel Zeit mit einem Teil meiner 15 Enkelkinder verbringe, habe ich auch keine Zeit für Facebook oder für Internetfreundschaften. BITTE UM VERSTÄNDNIS! Das hat nichts damit zu tun, dass ich Freundschaften ablehne. Es handelt sich bei mir lediglich um eine reine Zeitfrage, die ich so lösen möchte, dass meine übernächste Generation nicht zu kurz kommt. Herzliche Grüße R. R. Karg |
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