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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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05.10.2011, 19:48 | #1 |
Ein Ausgedinge
Dort am Hange steht schon ewig lange
unterm Holze halb verborgen jenes Haus, zerfallend, scheinbar bange hingedrückt von greisen Sorgen wie vom ganzen Weltenall. Ausgebleichte Balken, die in Mauern halb noch drängend, halb schon hängend dunkle Fensterhöhlen überkauern, so, als ob sie ihre Öffnung zwängend offenhielten wider den Verfall, wirken wie die silbergrauen Brauen hochbetagter, nie befragter Weiser, die aus leergeblickten Augen schauen in ein Land, das um sie immer leiser atmet in des Tages Widerhall, wenn zum Abend hin die langen Schatten wie ein Omen an den blanken Steinen aufwärts kriechen zu den matten Bohlen, die ein letztes Sonnenscheinen wärmend widerspiegeln überall. |
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06.10.2011, 10:46 | #2 |
Hallo Erich Kykal
" Ein Ausgedinge" ist ein origineller Titel, da weiß man im ersten Moment gar nicht was einen erwartet. Ich bin positiv überrascht und es wäre schade, wenn dieses wunderbar gereimte Gedicht hier untergeht. Das ist eines der Gedichte, wo man immer wieder neue Details entdeckt - und die man aus mehreren Perspektiven lesen kann. hingedrückt von greisen Sorgen wie vom ganzen Weltenall. finde ich z.B. super, ebenso wie .... aufwärts kriechen zu den matten Bohlen, Ein mehr als nur gelungenes Gedicht. Viele Grüße, A.D. |
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06.10.2011, 16:11 | #3 |
Hi, AD!
Viel länger hätte es nicht werden können - die Reime auf "-all" sind begrenzt! Ausgedinge bezeichnet einen Nebenbau für Altbauern, auch "Auszugshäusel" oder "Altenteil" genannt, wo Besagte ihren Lebensabend nach Hofübernahme des Sohnes verleben, meist eine kleine Kate in unmittelbarer Umgebung zum eigentlichen Hof. Als verkappter Romantiker hab ich's mit allen Arten von Ruinen - das morbide Fluidum des Ver- und Zerfalls menschlicher Bauten, die Rückeroberung durch Zeit und Natur ziehen mich magisch an! Burgen, einsame Höfe, ganze Stadtteile...diese Ahnung von Endlichkeit, dies memento mori und dieses Mahnen an Demut und Bescheidenheit, all das bewegt etwas tief in mir. So habe ich einige dieser Gedichte mehr auf Lager, wie sich erahnen lässt! Danke für Beifall und Gedanken! LG, eKy |
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15.03.2017, 19:28 | #4 |
R.I.P.
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Lieber Erich Kykal -
ich hab mal ein wenig gestöbert und bin auf diese Perle der Dichtkunst gestoßen.
Ich weiß, daß Du hier nicht mehr liest, aber ich lasse es mir nicht nehmen, Dir so spät noch meine Bewunderung darzubringen. Liebe Grüße von Thing (einst ROMulus) |
01.09.2017, 13:25 | #5 |
Hi Thing!
Vielen Dank für deine (Leser-)Treue und das Exhumieren manch alter Texte, auch wenn das einem User wie Heinz gegen den Strich zu gehen schien, wie ich mittlerweile nachgelesen habe. Er sagt zwar gern und häufig, er hätte nichts gegen mich, aber soviel kleingeistig wirkende "I-Dipferl-Reiterei" wie in seinen Beschwerdekommis (bezeichnend, dass Ilka-Maria mehrere dieser Fäden schließen musste, damit er Ruhe gab) über die Neukommentierung meiner alten Werke veranlasste mich doch - Schande über mich! - zur Hoffnung, die silberne Glückskatze auf seinem Avatarbild möge ihre - hoffentlich massive - Pranke endlich herabfallen lassen! LG, eKy |
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01.09.2017, 17:34 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Erich,
die silberne Glückskatze auf meinem Avatarbild ist ein armenischer Bär, das nur am Rande. Das Exhumieren alter Texte - was sollte ich dagegen haben? Die Ursachen meiner diesbezüglichen Einwände sind Dir wahrscheinlich durch längere Abwesenheit in diesem Forum verborgen geblieben. Die "Exhumierungen" kamen mir wie eine abgesprochene Kampagne vor und ließen ja auch alsbald wieder nach. Was sollte ich gegen Dich haben? Ich erinnere mich schwach eines Gedichtes von Dir, bei dem ich gewagt hatte, den Inhalt zu kritisieren. Deine Reaktion war damals die einer beleidigten Diva und seitdem halte ich mich mit Kommentaren zu Deinen Gedichten fern. Lass es dabei bleiben: Ich gehe Dir und Du mir aus dem Weg und "Frieden sei ihr erst Geläute". Heinz |
01.09.2017, 20:10 | #7 |
Hi Heinz!
Du hast dich wohl dein ganzes Leben lang nie verändert, weil du anscheinend davon ausgehst, dass dies bei anderen ebenfalls so ein müsste. Aber was weiß schon eine Diva ... Dass dein Bär als solcher schwer erkennbar ist, liegt an der mangelnden Bildschärfe. Ist ja kein Wunder, du hast hier ja nicht selbst fotografiert, und außer dir kann wohl keiner was so richtig richtig machen, nicht wahr? Ganz ehrlich: Wer anhand eines einzigen nicht optimal gewürdigten Kommis (noch dazu schwach erinnert) auf ewig Meinung zementiert, hat in meinem näheren Bekanntenkreis ohnehin nichts verloren, Mr. Perfekt! Also gehe hin in Frieden! (Bären-Winkewinke!) PS: Das bedeutet, dass du dich künftig in meinen Fäden über NICHTS und NIEMANDEN mehr auslässt, egal wie oft du eine "Kampagne" witterst und egal für wie "berechtigt" du deine kleinhäuslerischen Einwürfe hältst - gleiches Recht für BEIDE, nicht wahr? Wir verstehen uns. |
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01.09.2017, 20:36 | #8 |
Forumsleitung
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Obwohl es nicht mein bevorzugter Stil ist - ich liebe es knapp und nüchtern -, bewundere ich dennoch den Bilderrreichtum deiner Sprache. Klasse Gedicht, in jeder Hinsicht.
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01.09.2017, 20:44 | #9 |
Hi Ilka! (Hast du was dagegen, wenn ich deinen Nick so abkürze?)
Es ist eins von den ganz alten, so um 2008 herum entstanden, plus oder minus ein Jahr, wenn ich mich recht entsinne. Andere alte Werke von mir wurden ja leider von dir geschlossen aufgrund von Heinz' Einwendungen und Verschwörungstheorien, weshalb sie niemand mehr kommentieren kann, auch ich nicht. Also habe ich mich hier bei Thing dafür bedankt, dass er/sie mich hier nie vergessen hat. Und da (wie oben ersichtlich) das Problem mit Heinz mittlerweile geklärt ist, wollte ich dich ersuchen, diese alten Fäden wieder zu öffnen. Vielen Dank für das positive Echo. Ab und zu schreibe ich auch - na sagen wir mal - "nüchternere" Gedichte! LG, eKy |
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01.09.2017, 20:59 | #10 |
Forumsleitung
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02.09.2017, 00:35 | #11 |
Hi Ilka!
Vielen Dank! Und hier: https://www.poetry.de/showthread.php?t=29265 Vielen Dank. Sollte ich noch etwas finden, melde ich mich per PN. LG, eKy |
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08.09.2017, 16:20 | #12 |
Hi eKy,
das ist einfach grandios und so bildstark Ich bin begeistert! Was soll ich noch sagen? Am besten nichts. Gruß, Tiger |
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08.09.2017, 16:44 | #13 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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"Andere alte Werke von mir wurden ja leider von dir geschlossen aufgrund von Heinz' Einwendungen und Verschwörungstheorien, weshalb sie niemand mehr kommentieren kann, auch ich nicht."
Weder gab es von mir "Einwendungen" noch "Verschwörungstheorien". Erzähl also nicht solche Lächerlichkeiten. Heinz |
08.09.2017, 19:51 | #14 |
Was immer du meinst ...
Künftig werde ich dir nicht mehr antworten, da du auf meiner Ignorierliste stehst. |
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08.09.2017, 22:51 | #15 |
gesperrt
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Erich, lass dich von dem alten Deppen nicht provozieren. Wenn du Heinz näher kennst, wirst du bemerken, dass er eigentlich ganz in Ordnung ist.
Das stimmt eigentlich so nicht was ich sage, aber man gewöhnt sich an ihn. So nun dein Gedicht. Da du Österreicher bist und ich Wiener, verbindet uns der gemeinsame Hass auf Wien. Dein Gedicht gut beobachtet und hat keine tiefere Metaphorik. Kannst du mir das Reimschema aufzeichnen? Nicht dass ich etwas lernen will, iwo. Nur vielleicht wollen ja andere etwas lernen. Schönen Gruß Gem |
08.09.2017, 23:42 | #16 |
Hi Gemini!
Das Schema der ersten vier Zeilen ist ganz normal ABAB. Alle fünften Zeilen reimen sich strophenübergreifend. Das war's auch schon. LG, eKy |
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