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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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23.10.2013, 19:40 | #1 |
Feigling
Feigling |
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23.10.2013, 23:04 | #2 |
Ziemlich direkt. Und glasklar.
Find ich super. Nicht den Feigling. Den Text. LG Sonnenwind |
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24.10.2013, 00:10 | #3 |
gesperrt
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Hallo AD,
eine Zeile muss ich bemängeln: dann stieß ich sie mit dem Rauch aus das war kalt und böse. Und ich frage mich: Welche Farbe fiel denn nun? Jeronimo |
24.10.2013, 08:58 | #4 |
Klasse, A.D.,
knallhart, toller Titel! Gruß, simbaladung |
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17.05.2015, 09:47 | #5 |
Hallo Sonnenwind,
Hallo Jeronimo, Hallo simbaladung, vielen Dank für das Lob! Zur Erklärung (auch wenn nicht danach gefragt war): wir fickten die ganze Nacht ist der Wechsel vom Belanglosen, der Monotonie, hin zum Konkreten. Das LY-I ist ein Spielzeug des LY-D, hat sich "kaufen" lassen...für ein Leben im Luxus, aber ohne Liebe und Emotionalität - was ihm "eigentlich" sehr wichtig ist. Das LY-I ist ein Feigling, weil es sich nicht traut aus dieser Abhängigkeit auszubrechen. Eigenes Geld zu haben ist ihm eine Last, denn es nötigt ihn dazu damit etwas anzufangen - Wünsche zu erfüllen, die andere für das LY-I haben. Auf der andere Seite braucht das LY-I das Geld...um es im Spiel "verlieren" zu können. Nur im Gefühl der Besitzlosigkeit durch Verlust ... ist es dem LY-I möglich zu sich selbst zu finden. Dem LY-I ist es nicht möglich das LY-D zu verlieren ... weil es nie ein Teil von ihm war oder jemals sein wird. Dem LY-D ist das vollkommen gleich - es möchte möglichst oft und gut gefickt werden - ohne emotionalen Aufwand, ohne Fragen und vermeintliche Antworten. Gruß, A.D. |
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17.05.2015, 14:56 | #6 | |
Hallo A.D.,
ich bin sehr beeindruckt. Die Bedeutungsebenen, die du durch dein Gedicht ziehst, vermag ich selbst mit der Erklärung nur schwer zu erfassen. Dennoch haben es drei Kommentatoren offenbar zielgenau geschafft. Zitat:
Etwas "Konkretes" finde ich unmittelbar davor: "während sie im Pudding nach den Kirschen stocherte" Diesen Wechsel empfinde ich eher als hin zum Plakativen, Vulgären. In dem in mir erzeugten Bild schwingt bei dieser Wortwahl umgekehrt sehr viel Monotonie mit ("stumpfes Rein-Raus"). Konkret ist er hingegen nicht, denn jeder Leser stellt sich unter dem nachtlangen Ereignis vermutlich etwas anderes vor, nur die grobe Richtung ist vorgegeben. Der Wechsel rüttelt aber auf und stellt damit einen starken Bruch dar. Die generelle Intention ist somit gelungen. Der Satz steht, trotz der zeitlichen Verbindung mit den folgenden Versen ("dann", V7) thematisch für sich allein. Das LI befindet sich unmittelbar anschließend rauchend am Roulette-Tisch. Für mich bildet er den Kern des Gedichtes. Gerade die von mir hierbei gedachte Monotonie finde ich in diesem Zusammenhang elementar und durchdringend. Die eigene "Schuldigkeit" im letzten Vers hast du hilfreich erklärt. Das LI gibt als Liebesersatz und "Spesen" für die Seelenverfassung/Beziehung das Geld am Spieltisch aus. Die Farbe "Rot" steht hier symbolisch als Ersatz für die fehlende Liebe. Sehr gelungen finde ich die einleitende Beschreibung der Monotonie als "Grauschleier ihrer Gesellschaft" (V1). Ich danke dir herzlich für deine Erläuterung zu diesem Gedicht. Sie erhöht - in meinem Fall - das Interesse an einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Stoff ungemein. Das Gedicht habe ich sicher nicht zum letzten Mal gelesen. Die Fäden entwirren sich für mich nur langsam, aber nachhaltig. Herzliche Grüße, Stachel |
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17.05.2015, 22:53 | #7 | ||
Hallo Stachel,
zunächst mal herzlichen Dank, dass Du dich so intensiv und konstruktiv mit meinen Zeilen befasst! während sie im Pudding nach Kirchen stochert ist zwar, betrachtet man es isoliert, ein konkretes Bild - im Kontext jedoch, gerade weil es explizit erwähnt wird, eher Ausdruck der Belanglosigkeit, oder auch Beliebigkeit. Eine beiläufige Handlung, die durch jede andere ersetzt werden könnte. Das LY-I nimmt die Szene zur Kenntnis, ihm Glauben sie nicht zu be-werten . was das LY-I im Unterbewusstsein dennoch macht, indem es die Suche nach ... als "Stochern" bezeichnet, also als plumpe, unsensible Handlung - welche die Oberflächlichkeit des LY-D widerspiegelt. Das LYD sucht unter der Oberfläche (Pudding) und bleibt dabei oberflächlich... Zitat:
wird die subjektive Erfahrung zu einem ganz konkreten Bild, obwohl der Erzähler vielleicht alles andere als ein konkretes Bild vor Augen hat. Zitat:
Vielen Dank für den interessanten Gedankenaustausch! Gruß, A.D. |
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18.05.2015, 21:57 | #8 | ||
gesperrt
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Lieber Andi,
Ich bin erstaunt, wieviele Worte es braucht, ein so klares Gedicht zu "erklären". Allein die beiden Schlussverse lassen Raum: Zitat:
Zitat:
Liebe, die wir fühlen, ist immer unteilbar, in dem Sinne, dass sie kein anderer empfinden kann, auch wenn wir uns das noch so sehr wünschten, dass ein LD ebenso für uns empfände. Egal ob das LI nun den doppelten oder 36fachen Einsatz gewinnt: das LI hat gewonnen. Wenn allerdings Schwarz kommt, wäre es bei dieser dualistischen Sichtweise echt blöd. Das LI würde seine Liebesfähigkeit endgültig verlieren. Ich habe dieses Bild also ganz anders gesehen: Als Auflösung der Dualität. Der "Feigling" wird zum Held und setzt seine Berechnung und Oberflächlichkeit (die aus dem Gedicht deutlich hervorgeht) aufs Spiel und gewinnt dadurch in jedem Fall sein wahres Selbst zurück, das von Natur aus liebesfähig ist: "das war ich mir schuldig". Sehr gerne gelesen! Lieben Gruß shoshin - die Unbelehrbare |
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