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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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19.01.2024, 22:42 | #1 |
die Welt ohne dich
und im Himmel seh' ich dich,
höre wie du zu mir sprichst. Du runterschaust auf mich, und die Welt langsam bricht. Voller Kummer und Sorgen, wartend auf den nächsten Morgen. In der Hoffnung niemals aufzuwachen, die Welt ohne dich, die ist nicht zum aushalten. E. P. |
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22.01.2024, 07:54 | #2 |
abgemeldet
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Das LI sieht das lyrische Du im Himmel. Also beide befinden sich im Himmel. Oder sieht das Ich das Du am Himmel?
Dann folgt der vergebliche Versuch, drei weitere Reime auf "dich" zu finden. In der zweiten Zeile geht es ums Hören. In der dritten Zeile wird gehört, wie das Du runterschaut. Ergibt keinen Sinn. Warum zerbricht die Welt, wenn das Ich vom offensichtlich verstorbenen Du beobachtet und vollgetextet wird? Ergibt keinen Sinn. Die Metrik stimmt nicht: "und im Himmel seh' ich dich, höre wie du zu mir sprichst. WIE Du runterschaust auf mich, und die Welt langsam ZERbricht." Die zweite Strophe bricht mit dem Reimschema AAAA. Wechsel zu AABC, was kein Reimschema ist, außer man macht mehrere Strophen so. Die Zeilen werden immer länger und Metrik wurde total aufgegeben. Das Ich hat Kummer und Sorgen. Haben wir alle. Es wartet auf den nächsten Morgen. Gut, warum nicht, manchmal ist der Morgen klüger als der Abend. Nun kommt die Hoffnung, niemals aufzuwachen, aber das Ich schläft ja gar nicht, sondern wartet. Es leidet, warum wünscht es sich, nie aufzuwachen? Ergibt keinen Sinn. Am Ende ein Satz, der metrisch überhaupt nicht ins Gedicht passt, der aber den Inhalt zusammenfasst. Dieser Inhalt wirkt aber leider beliebig und sogar unsinnig. Ich verstehe die Intention, ein Gedicht über einen geliebten Menschen zu verfassen, der verstorben ist, aber ich kann vor lauter handwerklicher Mängel nicht wirklich mitfühlen. Darum empfehle ich, das Gedicht erst mal ohne Reime aufzuschreiben. Was soll eigentlich gesagt werden? LG |
22.01.2024, 10:17 | #3 |
Lieber Kofski!
Ich danke für Ihre Kritik. Ich werde mir dies zum Herzen nehmen und dran arbeiten. Danke! Mit freundlichen grüßen E. P. |
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22.01.2024, 10:39 | #4 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo E.P.,
solch ein Verlust ist nur schwer zu verkraften, das lyrische Ich versucht es, indem es darüber ein Gedicht schreibt. Die Form ist tatsächlich verbesserungswürdig, da du einige Grundregeln nicht beachtet hast. Betonte und unbetonte Silben immer an der gleichen Stelle in jedem Vers sind verantwortlich für Rhythmus und flüssig zu lesende Zeilen. Schau einmal hier: Hoch am Himmel seh' ich dich, höre wie du zu mir sprichst. tröstend runterschaust auf mich, der die heile Welt zerbricht. Voller Kummer, voller Sorgen, wartend auf den nächsten Morgen, hoff ich, niemals aufzuwachen, nie mehr wieder kann ich lachen. Mit etwas Übung bekommst du das auch hin. Liebe Grüße Nöck Übrigens wird sich in allen Foren immer geduzt. |
22.01.2024, 23:20 | #5 |
Vielen lieben Dank, Nöck.
Ich nehme mir das sehr zu Herzen! PS: ich mag deine Gedichte! |
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23.01.2024, 08:39 | #6 | |
Zitat:
ist es wirklich so einfach? Dann gäbe es doch nicht tausend Bücher über verschiedene Versmaße, denke ich. Kann man jedes Versmaß auf diese Regel runterbrechen? Als Tipp ist das allerdings sehr gut - so habe ich nämlich noch nie probiert, ein Gedicht zu schreiben. LG DieSilbermöwe |
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23.01.2024, 09:24 | #7 |
abgemeldet
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Man kann jedes Versmaß auf diese Weise runterbrechen. Zwei Zeilen, die sich reimen, haben meist dieselbe Anzahl Silben und diese Silben werden entweder auf der ersten (Ich der Herr der Welt) oder auf der zweiten (Du gehst ich schau dir nach) betont oder jede dritte wird betont (Zauberhaft dein wehend Haar).
Trochäus, Jambus, Daktylos. |
23.01.2024, 13:52 | #8 |
Es ging darum, dass sie in bspw. 2 Versen untereinander immer an der gleichen Stelle stehen sollen.
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23.01.2024, 16:46 | #9 | |
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Zitat:
A : und im Himmel seh' ich dich, //Trochäus, 8 Silben B : im strahlenden Gewand der Engelsschar //Dakt. 10 Silben A : höre wie du zu mir sprichst. //Trochäus, 8 Silben B : mit klagenden Fanfaren sonderbar //Dakt. 10 Silben Je nach Reimschema werden die Zeilen A, B, C, D anders behandelt (muss nicht sein aber kann) und alle A und alle B (etc) sind dabei immer gleich. So wie am Beispiel, die A-Zeilen sind anders als die B-Zeilen. |
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23.01.2024, 18:15 | #10 |
kofski, deine Art der Betonung solltest du eventuell noch einmal überdenken.
Ich sehe da Luft nach oben. Mit den Beispielen zum Trochäus bin ich einverstanden. Deine Daktylen sind zur ersten Hälfte eigentlich Jamben. Gewand betone ich auf der zweiten Silbe Fanfaren betone ich auf der zweiten Silbe. Mit dem Gleichbleibenden Versfuß pro Reimzeile trotz unterschiedlicher Metren bin ich mehr als Einverstanden. Lg Mono |
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23.01.2024, 18:28 | #11 |
abgemeldet
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Ja, kann man anders betonen, fiel mir nichts besseres ein, und eigentlich ist es ein Anapäst oder so, aber es geht ja mehr ums Prinzip, dass Zeilen, die sich reimen auch metrisch zusammenpassen. Vielleicht wäre ein Limmerick ein besseres Beispiel.
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23.01.2024, 18:44 | #12 | |
Zitat:
Ich habe ebenfalls schon einmal gesagt, das man Metren gerne Mischen darf, aber das Zeilen mit dem selben End-, oder Binnenreim, auch im gleichen Versmaß verfasst sein sollten. Mittlerweile merke ich das man mir nie konkret zugehört hat, oder ich vermutlich zu kompliziert geäußert habe. Das ist in Ordnung. |
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23.01.2024, 19:57 | #13 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Mit gutem Grund haben Dichter durch die Literaturepochen deshalb mit Verkürzungen gearbeitet (Weglassen der Partizipendung) oder versucht, andere Wörter zu finden. Diesen Weg muss ein Dichter aber selber finden, denn es hilft ihm nicht, mit völlig anderen Worten seine Strophen umzudichten. Auch wenn ich Nöck nicht zustimme, man brauche nur darauf zu achten, dass die betonten und unbetonten Silben in jedem Vers an der gleichen Stelle stehen (klappt nicht immer, denn oft kommt man ohne einen dazwischengebauten Daktylus nicht aus), ist er mit seinem Beispiel einer Lösung am nächsten gekommen, gleichauf mit dem ersten Lösungsvorschlag von kofski für die erste Strophe. |
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23.01.2024, 20:06 | #14 | |
Zitat:
Anapäst ist ein Anapäst xxX |
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23.01.2024, 20:11 | #15 | ||
Forumsleitung
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Zitat:
Zitat:
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23.01.2024, 22:18 | #16 |
gesperrt
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fern und losgelöst von reim, versmaß und all den dingen ist es für dich jetzt erst mal wichtig die bilder, die in deinem kopf, zu ordnen, um dann die passenden worte für das zu finden, das sich dort abspielt. erst dann, wenn das passt, solltest du dich um form und förmchen kümmern.
was du da oben schreibst, das macht überhaupt keinen sinn, selbst wenn du reimst wie ein weltmeister. fangen wir ganz von vorne an. 1. was willst du den lesern sagen? welche geschichte hast du im kopf? |
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leid, tod, vermissen |
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