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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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16.02.2015, 21:56 | #1 |
Luft
Sie umwirbt dich engelsgleich,
wagst du wohl den Griff nach ihr flieht sie in ihr Engelsreich und bewegt sich fort von dir. Ihr Verlangen gilt dem Hauchen. Siehst du die Kamine rauchen? Sieht du Dampfeswolken stehen? Bald wird sie der Wind verwehen. |
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16.02.2015, 23:31 | #2 |
Hallo Litteralia,
du bist sehr aktiv, und deine Texte sind immer lesenswert. Auch dies gefällt mir. Besonders "Ihr Verlangen gilt dem Hauchen". LG gummibaum |
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17.02.2015, 00:09 | #3 |
Lieber gummibaum,
ich danke dir für dein Lob. Ich freue mich sehr darüber. Liebe Grüße L. |
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17.02.2015, 00:12 | #4 |
gesperrt
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Hallo Litteria,
ich mag auch alles von Dir. Es ist immer überlegt und hat Tiefe und Niveau. Auch diese Zeilen sind wieder sehr schön. Jeronimo |
17.02.2015, 01:10 | #5 |
abgemeldet
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mir sind da zuviele engel...denn: gibts die?
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17.02.2015, 01:10 | #6 |
Forumsleitung
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Diesmal kann ich ausnahmsweise das Lob meiner Vorredner nicht teilen. Zwar ist an der Rhythmik dieser reimlosen Verse nichts auszusetzen, am Inhalt dafür umso mehr.
Wieso und um was sollte Luft werben? Was am Verhalten der Luft ist engelsgleich? Was soll ein Griff nach der Luft erreichen, außer ins Leere zu greifen? Wieso bewegt sich Luft fort, wo es doch so etwas wie Luftwiderstand gibt? Wieso sollte Luft ein Verlangen nach etwas haben? Und wieso explizit ein Verlangen nach dem Hauchen? Luft ist ein Element, das für die Lebensformen dieser Erde lebensnotwendig ist. Außer dass wir sie atmen, können wir sie uns technisch zunutze machen. Sie verfügt aber über keine werbewirksamen, religionsmythischen oder seelisch-sehnsüchtigen Fähigkeiten. Sie flüchtet auch nicht, sondern reibt sich, wenn sie auf Widerstand stößt. Luft haucht nicht. Menschlicher Atem haucht, entweder stimmlos oder stimmhaft. Die letzten drei Verse sind stimmig: Hier wird die Luft zur Kraft, nämlich zum Wind, der den Rauch in den Himmel pustet. Ich muss allerdings zugeben, dass mir beim Nachdenken über die Luft Zweifel gekommen sind, ob ich sie in einem Gedicht beschreiben könnte. Negieren und Zerrupfen ist immer einfacher, als es besser zu machen. Nimm es nicht tragisch, liebe L. (es ist ja nur meine unbedeutende Meinung), sondern nimm es einfach zum Anlass, nochmal darüber nachzudenken, was Luft für uns ist. Mir hast Du jedenfalls einen starken Denkanstoß gegeben. Liebe Grüße und eine gute Nacht, Ilka |
17.02.2015, 01:13 | #7 |
abgemeldet
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genau
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17.02.2015, 10:01 | #8 |
Liebe Ilka,
deine Anmerkungen sind nachvollziehbar. Ich glaube, mein Gedicht war einfach zu kurz um so etwas elementares wie die Luft zu beschreiben. Vielleicht liegt das auch außerhalb meiner Fähigkeiten, ich glaube, Luft ist generell schwer zu verdichten. Danke. Liebe Grüße L. |
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17.02.2015, 11:59 | #9 |
abgemeldet
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na ja liebes mädel - ein kleiner haufen luft eben. schreib was übers wasser. das ist greifbarer, denn schon die antike zerbrach sich den kopf über den äther und kam nur begrenzt weiter. jedenfalls hamma keine engel also warum solln dann welche in der luft rumschwirren - hm?
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17.02.2015, 20:50 | #10 |
Als ich das erste Mal flüssige Luft sah, begriff ich endgültig, dass die Luft ein fassbarer Stoff und kein Geheimnis ist. Ich verstand bald, dass sich viele Stoffe bei höherer Temperatur wie Luft verhalten und dass der Gaszustand sogar der physikalisch am leichtesten zu beschreibende ist.
Dennoch blieb der Zauber, den die Luft davor auf mich ausübt hatte, immer lebendig und er hat manche meiner Liebes- und Glücksgefühle mit gespeist und sich auch auf verschiedene Weise in poetischen Metaphern niedergeschlagen. Als ich die Mythen der Völker verglich, wurde ich darauf aufmerksam, dass oft dieselbe Gottheit für Wind, Atem und Seele zuständig war, dass mithin frühe Kulturen einen Zusammenhang bildeten, der, ohne dass wir das merken, in unseren Gefühlen nachwirkt. Und in diesem Sinne finde ich, dass Litteralis Gedicht inhaltlich keineswegs zu kurz greift, wenn es an der Luft die für uns Menschen inspirierenden Eigenschaften flüchtiger und zugleich wirkmächtiger Wesen/Qualitäten festmacht. LG g |
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17.02.2015, 21:00 | #11 |
abgemeldet
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süsse und klare antwort GB. nur nachwievor seh ich die engel nicht. und die verflüssiung von luft ist - na ja die aircondition von LINDE ist ja genug und auch die guten kühlschränke, die mit für das längere leben der menschlichen unwesen sorgen passt da haargenau. again: engel - gibts nicht. das ist kalte luft. und kaminrauch sind russpartikel und again gemischt in heisser luft. der rauch selbst ist nur ein vaschmuzza.
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17.02.2015, 21:09 | #12 |
Hallo Litteralia,
mir gefällt dein Gedicht. Es ist rhythmisch und sprachlich sehr rund, fast schon leicht, wie Luft. Die Engelmetaphern stören mich gar nicht. Sie passen sehr gut ins spontane Gesamtkonzept. |
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18.02.2015, 19:37 | #13 |
Ich danke euch für das positive Feedback
L. |
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18.02.2015, 20:57 | #14 |
Forumsleitung
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Sorry, aber gerade was die Semantik angeht passt in diesem Gedicht so gut wie nichts. Von Metaphern will ich erst gar nicht reden. Litteralia ist ein kluges Mädchen, das gute Gedichte schreiben kann, und wird wissen, was gemeint ist.
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