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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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14.09.2014, 05:49 | #1 |
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Vorbei
Im Rahmen eines Wettbewerbes zum Thema "Eiskalt erwischt" entstanden ...
Vorbei
Hör' auf mich anzuflehen, ich komm' nicht mehr zurück. Werd' and're Wege gehen. Ich fand mit Dir kein Glück. Hör' endlich auf zu weinen, Du warst doch immer cool. Ich bin mit mir im Reinen, sitz fest auf einem Stuhl. Wie oft hast Du gelogen, wie oft mein Herz verletzt? Du hast mich oft betrogen, hab' mich in Dir verschätzt. "Ich werde Dich verlassen." hab' ich zu oft gesagt. Nun kannst Du es nicht fassen, dass Deine Frau es wagt. Du warst ein stolzer Ritter mit Schwert und Stiefelsporn. Nun zieht hier auf Gewitter, Du fürchtest dessen Zorn. Ein Meer von tausend Tränen in Saugpapier gemischt, sie haben wie Fontänen Dich eiskalt jetzt erwischt. Leb' wohl, Du armer Knappe, ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem schwarzen Rappe mit Deinem besten Stück. |
14.09.2014, 11:50 | #2 |
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Sehr gut, Dabschi, sowohl handwerk- als auch inhaltlich - und das nicht nur für jene mit ihrem "besten Stück"! Aber weh tut's (fast) immer, ist es doch auch sowas wie eine "Abnabelung", etwas Endgültiges. Das nur idealerweise weil relativ selten in eine Freundschaft münden könnte ...*
* Aus der männlichen Perspektive gesehen, kann man das auch mit diesen zwei Liedern nachvollziehen: Video Bob Dylan "It's all over now ..." > http://vimeo.com/39991564 < und "Sara" > http://videosift.com/video/Bob-Dylan-Sara-Rare-Footage < Wir wollten mehr, als wir geben konnten. Unsere Küsse und Tränen schmeckten zu oft nach Salz ... Ich wünsche Dir eine gute Zeit! Pedro |
14.09.2014, 12:31 | #3 |
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Aus meinem Roman:
Maja An einem der vielen jener sorglosen Tage am Fluss bei San Pedro war Maja in meinem Leben erschienen, die sich als Indianerin verstand und - nicht nur wegen ihrer blauschwarz glänzenden langen Haare - auch so aussah. Sie stellte ihre Mokassins vor meinen "Wigwam" und sagte so, dass sie mit mir zusammenleben wolle. Dieses Mädchen habe ich sehr gemocht. Es waren wunderbare, unbeschwerte Monate, in denen wir uns aneinander und an allem um uns herum erfreuten - und zu teilen bereit waren, das so glücklich machte. Wenn wir abends zum nahen Hügel gingen, um dort den Sonnenuntergang und die Stille des versinkenden Tages zu genießen - weit genug weg vom ewig fließenden Plätschern und flüsternden Gemurmel des Flusses -, dann gab es mit ihr keinen friedlicheren Ort auf der Welt als diesen. Ich zeigte Maja auch die Heilpflanzen, die in Andalusien besonders gut wachsen, schenkte ihr mein Wissen über deren Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten, von denen ich wusste. Nach einigen Monaten trennten wir uns in aller Freundschaft, ohne jedes schlechte Gefühl. Später traf ich sie mal wieder, in Alicante, wo sie einen Kräuterladen eröffnet hatte. Der irgendwann so viel Geld abwarf, dass sie nach Amerika auswandern konnte. Im ersten und letzten Brief von dort schrieb sie mir, dass sie in Montana mit einem jungen Sioux-Indianer zusammenlebe – einer "Indianerin" Traum war Wirklichkeit geworden. Ich hatte Maja kennen gelernt, als sie am Rand irgendeines Weges in Andalusien saß. Vor ihr, auf dem seidenen Tuch, waren Steinchen zu einem Bild gefügt, das sie ständig zu vervollkommnen suchte. Zuweilen blieb jemand - wie ich - bei ihr stehen, vergaß was er gerade tun wollte und schaute auf das sich ständig von ihren liebevollen Gedanken und Händen verändernde Arrangement. Und manchmal warf einer auch eine Münze herab - die nie groß genug war, um zeitlose Sekunden bezahlen zu können, die sie in diesem Moment schenkte. Denn Maja bewies mit ihrem verspielten Tun, dass es nicht das große Gute und Richtige gibt, das sich jedem gleich zu offenbaren hätte. Sie zeigte jedoch dem Suchenden, dass ein Lebens-Mosaik schön sein kann, wenn es mit dankbarer Freude an den vielen kleinen Dingen geschaffen ist. Mit der Liebe zu den oft unscheinbaren, aber einmaligen "bunten Steinchen" - die man auf dem Weg findet, sorgfältig bewahrt und zu einem mutigen Entwurf fügt. Bis alles passt. Und nach diesen kostbaren Schätzen muss man suchen. Vielleicht ist diese kleine Geschichte nur eine romantische Episode – für mich wie für Maja war es mehr, denn wir lebten unsere Illusion. Ich weiß nicht, wo sie geboren wurde, woher sie kam – sie war ein Mensch, an den ich immer wieder denken werde, der mein Leben schöner machte ... (Ende Auszug) Ich wünsche Dir noch einen angenehmen Sonntag! Pedro |
14.09.2014, 17:19 | #4 | |
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Lieber Pedro,
ich freue mich sehr über Dein Lob, weil ich neben einigen anderen Dichtern gerade auch Dich besonders schätze ... trotzdem Du immerzu an meiner Mütze herumnörgelst. Zitat:
Anders verhält es sich natürlich bei körperlichen Verletzungen. Dann darf man nicht warten und muss sofort gehen. Diese Erfahrung hatte ich zum Glück in einer Beziehung nie erlebt. Was bringt es, wenn man sich wegen verletztem Stolz trennt und dann noch viel mehr unter Liebeskummer leidet, als würde man bleiben ... Manchmal droht man einfach zu oft mit Trennung, sodass der Partner diese Aussage gar nicht mehr ernst nimmt. Tja und dann war ER Derjenige, der unter den gegebenen Umständen litt ... Ist alles schon fast 30 Jahre her, was mir aus dem realen Leben zum Thema "Eiskalt erwischt" neben 2 witzigen Verdichtungen, die frei erfunden sind, zum genannten Thema einfielen ... Die anderen beiden Gedichte werde ich hier auch noch einstellen. Danke für die beiden Links zu den Songs von Bob Dylan. Bei dem Song "It's all over now ..." dachte ich immer, dass ihn Mick Jagger singt - oh, wie peinlich ... Ich danke Dir auch für den Auszug aus Deinem Roman "Maja", den ich sehr gerne gelesen habe ... Ich sah Euch beide vor meinem geistigen Auge ... Erinnerungen können sehr schön und manchmal auch sehr schmerzlich sein. Aber was wären wir ohne unsere Erinnerungen ...? Liebe Sonntagsgrüße und noch einen schönen Abend Dabschi |
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14.09.2014, 18:32 | #5 | |
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Stimmt nicht: Ich lächle jedes Mal, wenn ich sie sehe!
Zitat:
Interessant bez. des Themas Deines Gedichtes ist auch, wie das von Bob Dylan HEUTE "verarbeitet" bzw. reflektiert wurde > http://www.theguardian.com/music/mus...quesne-whistle < - kein Zufall übrigens, dass der "verliebte Narr" im Video aussieht wie John Lennon, sein Freund, mit dem er gerne zusammen kiffte > http://www.youtube.com/watch?v=A5YLdHG83U0 < * * Dass Bob und John meine "Lebensbegleiter" sind, erwähnte ich hier schon ... LG. Pedro |
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15.02.2015, 01:29 | #6 |
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Hallo liebe Poetryaner,
möchte Euch gerne mein vertontes Gedicht "Vorbei" vorstellen. Nach Absprache hatte Lars Kobbe die Verse ein wenig umgestellt, so dass sie besser zu seiner männlichen Gesangsinterpretation passen. Ich hatte mich tierisch darüber gefreut. https://www.youtube.com/watch?v=_BP8uKK5apQ Liebe Grüße Dabschi |
15.02.2015, 02:08 | #7 |
Hab es als Gutenachtsong genossen. Danke.
LG gummibaum |
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15.02.2015, 12:26 | #8 |
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20.02.2015, 18:10 | #9 |
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Wunderbar!!
Ein wirklich hübsches Gedicht von dir, Dabschi. Alles gelungen - vorallem die letzte Strophe. Gerne gelesen!! LG |
20.02.2015, 20:15 | #10 | |
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Zitat:
Es wurde im Rahmen eines Wettbewerbes für eine Vertonung ausgewählt. Ich hatte den Link hier schon eingefügt, weiß aber nicht, ob Du es gesehen hast. Falls Du Dir mein Gedicht - vertont und gesungen von Lars Kobbe - anhören möchtest, füge ich den Link hier noch mal ein. https://www.youtube.com/watch?v=_BP8uKK5apQ Einen schönen Abend und liebe Grüße Dabschi |
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20.02.2015, 21:34 | #11 |
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BRAVO LIEBE UND ALLERGUTEST DABSCHI.
gruß auch an dein fettes katerchen ps.: dein originalportrait ist mir lieber als die dämliche feline |
20.02.2015, 22:58 | #12 | |
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Ich habe kein Katerchen, aber manchmal einen Kater, wenn ich zu viel Wein getrunken habe (kommt höchst selten vor).
Zitat:
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