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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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24.07.2012, 18:52 | #1 |
Der Grimm des Enttäuschten
Penélope, ich bin zurück,
der Heimweg hat gedauert, es hat so manches Missgeschick am Weg mir aufgelauert. Und du, du hast nicht mehr geglaubt, dass ich noch wieder kehre, die Freier haben fast geraubt dir, teures Weib, die Ehre. Doch fast nur und das ist dein Glück und meines eben auch, des Zweifels Pfeil spickt Stück für Stück den Freiern bald den Bauch. |
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24.07.2012, 20:20 | #2 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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darf man doch, oder?
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24.07.2012, 20:51 | #3 |
Odysseus letzte Tat war wenig listig.
LG gummibaum |
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24.07.2012, 21:30 | #4 |
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War es die letzte Tat? Armes Weib! Sie wartete zwanzig Jahre.
Na, wenigstens hat der über zwanzig Jahre alte, offensichtlich noch sehr vitale Hund seinen Spaß gehabt. |
24.07.2012, 21:39 | #5 |
"Armes Weib!", gefällt mir. So dumpf, wie er gewütet hat, war er eifersüchtig.
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24.07.2012, 21:45 | #6 |
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nehme an, du warst an einem indischen postamt angestellt.
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24.07.2012, 22:01 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Es war blinde Wut und Rachelust. Penelope mußte furchtbar gealtert und verhärmt gewesen sein, als Odysseus seine Rückkehr in ein solches Blutbad tauchte. Das war nicht mehr die junge, blühende Frau, die er verlassen hatte. Andererseits hatte sie ihm den Thron ehalten. Ein herbes los für einen Helden, der soviele Bewerberinnen hatte und dann zu seiner Vettel nach Hause mußte, weil die Pflicht rief. Weshalb tat er sich das an? Nirgendwo ist die Rede davon, daß er sich Land und Volk verpflichtet fühlte. Wegen einer Frau, die mittlerweile alt geworden war? Deren Sohn so jung ist, daß er nicht von Odysseus gezeugt worden sein kann? Wegen eines Hundes, der weit über zwanzig Jahre alt war bei Odysseus' Rückkehr? Erzählt mir mal was Plausibleres. |
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24.07.2012, 22:24 | #8 |
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plausibleres? genau.
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24.07.2012, 22:34 | #9 |
Forumsleitung
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24.07.2012, 22:35 | #10 |
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ich kenne nichmal 20J hunde. mir sinn alle weggestorben.
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24.07.2012, 23:41 | #11 |
Hallo Ilka,
Deine Ausführungen zum Verhältnis zwischen Penelope und Odysseus finde ich interessant. Sie scheinen meine Spekulation zu entkräften. Es ist lange her, dass ich von den Taten des Odysseus las und als Kind war ich von der Härte des "Edlen" gegen die Freier so begeistert, dass sie mir heute darum psychopatisch und aus Verschwiegenem motiviert erscheinen musste. Zeit- und Zahlenangaben in Mythen stimmen natürlich nie. Verschiedene Personen werden miteinander verschmolzen, verschiedene Ereignisse ebenso. LG gummibaum |
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25.07.2012, 06:36 | #12 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Was Penelope angeht, glaube ich, daß sie keine andere Wahl hatte, als ihre Freier hinzuhalten, denn es ging um das Leben ihres Sohnes. Hätte sie einen Freier gewählt, wäre dieser König geworden und hätte sicherlich keine heranwachsende Konkurrenz neben sich geduldet. |
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25.07.2012, 08:01 | #13 |
Hallo Gummibaum,
schönes Gedicht! :-) Die sogenannten Freier waren skrupellose und habgierige Erbschleicher, denen es nicht ansatzweise um die Frau und ihr Wohl ging, sondern ausschließlich um deren Besitz und ihre Landgüter, also gewissenlose Banditen übelster Sorte, die den verschollen geglaubten Heimkehrer ohne viel Federlesens um die Ecke gebracht hätte -hätte der sich zu erkennen gegeben-, der ihnen da einen Strich durch ihre sichergeglaubte Rechnung machen könnte. Kurzum, diese Brut war nur durch Kriegslist und Hinterhalt zu besiegen und außerdem war's um keinen von ihnen schade, das hat er schon ganz richtig gemacht, der listige alte Fuchs, Odysseus selbst war ja auch tieftraurig drüber, dass sich die Sache nicht anders regeln ließ und das Problem nur mittels brachialer Gewalt aus der Welt zu schaffen war, aber ein Mann muss eben manchmal tun was er tun muss. Gegen die Räuberbande der ruchlosen Freier, die sein Haus besetzt hielten und bereits als ihren Besitz betrachteten, sich aushalten, versorgen und verköstigen ließen, steht die unsterbliche Liebe und unverbrüchliche Treue zwischen dem Helden und seiner Frau, die menschliche Niedertracht und Berechnung durch festen Glauben, unbeugsame Hoffnung und niemals erlöschende Leidenschaft überwindet und besiegt, mit den angemessenen Mitteln ihrer Zeit versteht sich, jedenfalls zufriedenstellend gründlich. Der treuherzige Hund ist die Symbolgestalt für beides, antike Hunde wurden nunmal etwas älter als es den überzüchteten Hundebälgern heutzutage im Dauerbeschuss der Umweltgifte gegönnt ist. ;-) Und zu guter Letzt ist dieses Gemetzel auch als "Showdown Action" zu betrachten, die antiken Abenteuergeschichten unterscheiden sich nicht wesentlich von modernen und umgekehrt, die Leser wollen gefesselt und gut unterhalten sein, und es schadet nie, wenn's gegen Ende nochmal voll zur Sache und richtig rund geht. (Der Krieger bringt den Krieg mit nach Hause, das wussten sogar schon die alten Griechen...) Mit Eifersucht und Rachsucht jedenfalls- und ich hab das Original gelesen ganz nebenbei- hatte der zugegebenermaßen ein wenig blutrünstig geratene und entsprechend ausgeschmückte Frühjahrsputz nichts zu tun, nimmt man aber die Ilias und ihre schauderhaften Schlachtenbeschreibungen dazu, schließt sich hier der Erzählbogen des Zweiteilers recht stimmig. Nönö, das passt schon so, ein zeitloses Meisterwerk wie dieses darf man auch mal getrost so stehen lassen, wie's da geschrieben steht. Und das Gedicht wie gesagt gefällt mir. Lieben Gruß Desperado |
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25.07.2012, 12:07 | #14 |
Dabei seit: 06/2012
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Beiträge: 1.722
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hallo lieber gummibaum,
sollte ich dich mit meinem überheblichen kommentar verletzt haben, bitte ich um entschuldigung. es lag nicht in meiner absicht, viel mehr eine spontane reaktion. ich hatte mir das senario zu bildhaft vorgestellt und da ist phönix mein gaul mit mir durchgegangen ja, und da gab es doch auch diesen einen Bogen den nur er spannen konnte oder verwechsel ich da was hab es gerne gelesen und reiche hiermit nachträglich meine anerkennung nach LG |
25.07.2012, 14:04 | #15 |
Lieber Desperado,
nach Lektüre deiner kenntnisreichen und interessant zu lesenden Handlungsdarstellung und -analyse wird das Gedicht unter "fehlerhafte Unterstellung" abgeheftet, denn, wie du richtig folgerst: "Mit Eifersucht und Rachsucht jedenfalls- und ich hab das Original gelesen ganz nebenbei- hatte der zugegebenermaßen ein wenig blutrünstig geratene und entsprechend ausgeschmückte Frühjahrsputz nichts zu tun" Danke dir. LG gummibaum |
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25.07.2012, 14:27 | #16 |
Hallo Phönix-GEZ-frei,
alles okey. LG |
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25.07.2012, 15:07 | #17 |
Aber Gummibaum,
wieso denn "fehlerhafte Unterstellung", ich finde Dein Gedicht humorvoll und pfiffig, meines Wissens gibt es eine Ausführung der Odyssee, die das Ganze gehörig durch den Kakao zieht, soll sogar recht unterhaltsam und geistreich sein. Der Odysseus war ja nun wahrlich kein Kind von Traurigkeit, klar, die Kalypso, diese Gypsy Queen, hat ihn die Zeit vergessen lassen, den Naivling massiv unter Drogen gesetzt, und die Circe, diese Radikalfeministin, hat ihm den "neuen Mann" um den Seefahrerbart gepinselt und seine Kumpels zu Männerschweinen degradiert, kurzum, diese selbstsüchtigen Frauenzimmer haben den armen Mann umgarnt und verführt... Was also die Treue betrifft, folgte der "Niemand" durchaus dem Obermacker im griechischen Götterhimmel, dem Zeus, diesem alten Schwerenöter und chronischen Fremdgänger, seine innige Freundschaft und rein platonische Beziehung zur Göttin Athene war ja nun zwischen den Zeilen auch nicht immer so ganz jugendfrei. Ich liebe die Geschichten des Odysseus seit Kindertagen, gerade weil der Held ein Schlitzohr ist, ein undurchsichtiger Schlingel und eine schillernde Gestalt, respektlos gegen die Götter und anmaßend eigensinnig in seinen Unternehmungen, was seine Crew bedauerlicherweise letztendlich das Leben gekostet hat. Ich denke mal, der verwegene Bursche kann Dein Gedicht ganz gut vertragen... :-)) LG Desperado |
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25.07.2012, 22:02 | #18 |
Hallo Desperado,
ich habe mich der nächsten Heimkehr zugewandt. LG gummibaum |
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