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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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01.09.2010, 15:32 | #1 |
Abgründe
Manche Menschen sind wie tönerne Gefäße
Die zu oft auf den Boden fielen Zerbrachen Und wieder zusammengefügt wurden Der Leim hat seine Spuren hinterlassen Und irgendwann mag keines der Stücke Mehr richtig zum Anderen passen Man wirft Sie nicht weg Aber man füllt Sie auch nicht mehr Da sie nichts mehr halten können So verstauben sie in der Ecke Ständig bemüht sich selber Irgendwie zusammen zu halten Auch wenn der Ton zu bröckeln beginnt Instabil und kurios Auf den finalen Sturz wartend Voller Angst und voller Sehnen Starren Sie in den Abgrund Lux, September 2010 |
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01.09.2010, 16:05 | #2 | |
Zitat:
Dem "Krug" unbekannterweise gute Besserung wünschend, Caliban. |
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01.09.2010, 17:34 | #3 |
abgemeldet
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Ich musste an gar nichts denken, als ich das gelesen habe, dabei sind doch so viele ernstgemeinte Worte voller Sinnhaftigkeit aneinander gereiht. Gut Fleissarbeiten müssen auch mal sein;-)
LG RS |
02.09.2010, 13:50 | #4 |
abgemeldet
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hervorragend arrangierte metaphern, lux.
die eigentliche „nutzlosikeit“ des immer wieder gebrochenen und geklebten gefäßes (mensch) hast du meiner ansicht nach erzählerisch gut dargestellt. mich erinnerten deine zeilen sofort an den film „der tod steht ihr gut“, den ich persönlich, wenn auch recht exzentrisch, doch sehr unterhaltsam fand. lg sabi |
02.09.2010, 15:48 | #5 |
Wunderbar! Gerne gelesen. DeinGedicht und besonders die Wahl der Metapher besitzt einen Tiefsinn, den man hier im Forum selten findet!
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02.09.2010, 15:52 | #6 |
Wunderbar! Gerne gelesen. Dein Gedicht und besonders die Wahl der Metapher besitzt einen Tiefsinn, den man hier im Forum selten findet!
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06.09.2010, 15:01 | #7 |
Bei einem ersten Überfliegen bleibt nicht viel hängen von dem, was du ausdrücken möchtest...erst nach mehrmaligem Verinnerlichen kann man die Gefühle nachvollziehen.
Tiefgang pur Torsten |
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06.09.2010, 17:46 | #8 | |
Hallo Ihr alle,
ich danke euch für die wohlwollenden Kommis zu meinem kleinen Werk. Das was Poesieger gesagt hat, hab ich nicht ganz verstanden. Was meinst du mit Fleißarbeit? Robert-Torsten, danke auch dir fürs mehrmalige Lesen. Vielleicht ist es die Intimität dieser Gefühle, die sie im ersten Augenblick nicht für jeden nachvollziehbar macht. Vielleicht muss ich aber auch noch mal dran arbeiten. Caliban, ich danke dir sehr, ich musste lachen bei dem Vergleich des undichten Gefäßes mit der menschlichen Blase. Hat was, war aber so gar nicht meine Intension. Danke auch Sabi de Sombre, schön dass die meine Metaphern gefallen. Suesse Wolken: Zitat:
Euch allen nen tollen Abend Lux |
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07.09.2010, 14:36 | #9 |
Hallo Lux,
auch wenn schon einiges zu deinem "zerbrochenen Krug etc." gesagt wurde, möchte ich dir doch auch meine Meinung dalassen.
Bildsprache ist ansich was Schönes und passt hier als Metapher Gefäß/Mensch, ganz gut. Man sollte sie aber nicht übertreiben, denn sonst passieren so ungewollte Vergleiche wie der mit der Inkontinenz. Ich würde den Text mehr straffen und mich auf die wesentliche Aussage konzentrieren, die für mich lautet: Was einmal zerbrochen ist, lässt sich nicht mehr kitten. LG Perry |
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07.09.2010, 16:49 | #10 |
Da muss ich Perry deutlich wiedersprechen. Ich habe das Füllen auch nicht im wortwörtlichem Sinne sondern im Übertragenem verstanden. Man macht sich nicht mehr die Mühe etwas in die Person zu investieren. Kürzen würde ich hier auch nichts.
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07.09.2010, 17:46 | #11 |
Hallo Süße Wolke,
dann muss ich wohl etwas deutlicher werden mit dem was ich meine:
Wie tönerne Gefäße fallen wir, zerbrechen. Wieder zusammengefügt hinterlassen Brüche Spuren bis irgendwann Löcher uns unbrauchbar machen, das Leben festzuhalten. In die Ecke gestellt bemühen wir uns die Form zu behalten, doch eines Tages bröckelt die Fassade und wir fallen endgültig in uns zusammen. LG Perry PS: Ich fände es übrigens nett, wenn du zuerst der Autorin eine Meinung bilden liesest, bevor du meinen Vorschlag abbügelst. |
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07.09.2010, 17:58 | #12 | ||
Zitat:
Zitat:
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07.09.2010, 18:14 | #13 |
Hallo Süße Wolke,
mein Vorschlag ist in erster Linie für den Autor gedacht, der sicher auch ohne deine Kommentierung weiß, ob und was er davon für sich brauchen kann.
Ansonsten bitte ich dich hier etwas zurückhaltender zu agieren, wie ich kommentiere kannst du getrost mir überlassen. LG Perry |
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07.09.2010, 18:22 | #14 |
Ich habe auch nie bezweifelt, dass sich der Autor keine eigene Meinung bilden kann. Stimme einfach deinen Kommentaren nicht zu. Langsam finde ich es auch ganz schön frech wie du mir hier den Mund verbieten möchtest.
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07.09.2010, 23:32 | #15 |
Hallo süße Wolke,
keiner will dir hier den Mund verbieten, aber Rechthaberei trägt nicht zur konstruktiven Textarbeit bei sondern streichelt nur das Ego.
Also bleib cool, wie man wohl in deiner Generation sagen würde. LG Perry |
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08.09.2010, 00:17 | #16 | |
Zitat:
Super, dann sind wir auf einem Nenner. Lass es doch einfach dabei bewenden. Langsam, wird das hier nämlich etwas anstrengend für mich. _____________________________ @Lux: Sorry, dass die ganze Diskussion vom Thema, also von deinem Gedicht, weggeführt hat. Ich lass mir halt nicht so gerne den Mund verbieten, und kusch dann nicht lieb und nett, wie das anscheinend von manchen hier erwartet wird. Wie gesagt, dein Gedicht hat mir sehr gefallen, und ich freu mich weitere von dir zu lesen |
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08.09.2010, 06:47 | #17 |
Forumsleitung
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Hier ist ein Streit um des Kaisers Bart entstanden. Das Gedicht ist zwar hübsch in Worte gepackt, aber an der Metapher mit dem tönernen Gefäß stimmt gar nichts. Menschen haben nämlich die Eigenschaft zur Selbstheilung, sowohl körperlich wie auch seelisch. Es wäre auch schlimm, wenn das Leben schicksalhaft und unabwendbar wäre. Außerdem sind gerade diejenigen Menschen, die viele Prüfungen im Leben bestanden haben, alles andere als "tönern", sondern im Gegenteil die interessanteren. Sie fallen, aber sie zerbrechen nicht, sondern stehen wieder auf, und sie lassen sich bestimmt nicht in eine Ecke stellen, um für den Rest ihres Lebens in einen Abgrund zu blicken.
Nett zu lesen, aber zu verallgemeinernd und deterministisch und in der Aussage einfach falsch. Gruß Ilka-M. |
08.09.2010, 10:07 | #18 | |
Hallo zusammen,
oh mann.. soll ich gleich mal ne Runde Gummiknüppel verteilen? Und das alles nur wegen ein paar Zeilen. Sueße Wolke, du hast den Nagel so ziemlich auf den Kopf getroffen was meine Intension betrifft. Perry, ich danke dir für deine Neu-Interpretation. Deine Version klingt schön, aber leider trifft es nun nicht mehr meine gewollte Aussage zu 100 %. Ich sehe schon, dass du mehr verdichtet hast als ich, bei mir war die monotone Aneinanderreihung von Metaphern aber gewollt. Und jetzt zu dir, liebe Ilka-Maria: Zitat:
Manche Menschen sind innerlich derart vernarbt und verkrüppelt, dass ihre Todessehnsucht stärker ist als der Überlebenstrieb. Schön, wenn das in deiner Welt anders ist, aber meine Aussage deshalb als falsch zu bezeichnen finde ich ein wenig frech, auch von einer reiferen Dame. Ok- ich rege mich da jetzt vielleicht zu sehr drüber auf, weil es eben ein sehr persönliches Gedicht ist, aber ich meine doch, du bist manchmal etwas voreilig mit deinen pauschalen Schlüssen. Mein Gedicht beschreibt die Thematik der Lebensmüdigkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe mich mit dieser Thematik lange auseinander gesetzt habe Fachliteratur zum Thema Suizid und Suizid-Prävention gelesen und auch das eine oder andere Gedicht zum Thema verfasst. Ich erhebe gar keinen Anspruch darauf, dass "Abgründe" besonders gut ist, aber es regt mich einfach auf, wenn ich bemerke, mit welcher Selbstverständlichkeit manche Menschen anderen Menschen z.B. eine begründete Todessehnsucht (Stichwort: Bilanzsuizid) absprechen. Nix für ungut, Ilka-Maria. Ich achte dein Know How und dein dichterisches Können sehr, aber bitte überleg dir demnächst besser, ob du eine Aussage in einem Gedicht schlichtweg als falsch betitelst. Es gibt nämlich nicht nur eine Wahrheit. Grüße Lux |
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08.09.2010, 14:43 | #19 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Du hast mich falsch verstanden. Es geht mir in erster Linie nicht um den Inhalt Deines Gedichts, sondern um die Metaphern, die für mich nicht stimmen. Außerdem habe ich Dein Gedicht nicht mit potentiellen Selbtmördern assoziiert. Es endet ja mit dem Blick in den Abgrund, und das hat für mich etwas Abwartendes. Aber Menschen, die sich gegen ihr Schicksal wehren und auch solche, die sich das Leben nehmen, warten eben nicht ab, sondern sie fassen einen Entschluß und handeln danach. Ich verstehe allerdings Deine Motivation, die Eindrücke von einem gerade gelesenen Buch in einem Gedicht festzuhalten. Vor allem weiß ich jetzt, worum es Dir eigentlich geht. LG Ilka-M. |
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08.09.2010, 15:16 | #20 |
R.I.P.
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Tönern
Halli Hallo -
aus Tönernem kann man anhand der Scherben wieder ein Ganzes zusammensetzen, Museen können ein Lied davon singen. Tönernes (schon in der Bibel erwähnt) fällt nur ein einziges Mal, dann isses hin. Als Metapher für eine wie auch immer geartete Beziehung ist das nicht schlecht. Daß man Vieles hineinlegt, spricht für die Verse. Aaaaber: Warum einnmal "sie" und einmal "Sie"? Groß- und Kleinschreibung haben ihren Sinn. Der mir hier verfehlt zu sein scheint. Insesamt: "kurios"! Manche Menschen sind wie tönerne Gefäße Die zu oft auf den Boden fielen Zerbrachen Und wieder zusammengefügt wurden Der Leim hat seine Spuren hinterlassen Und irgendwann mag keines der Stücke Mehr richtig zum Anderen passen Man wirft Sie nicht weg Aber man füllt Sie auch nicht mehr Da sie nichts mehr halten können So verstauben sie in der Ecke Ständig bemüht sich selber Irgendwie zusammen zu halten Auch wenn der Ton zu bröckeln beginnt Instabil und kurios Auf den finalen Sturz wartend Voller Angst und voller Sehnen Starren Sie in den Abgrund Nein, ich starre nicht in den Abgrund. Ich schaute auf ein Gedicht mit durch nichts zu begründenen Majuskeln. Ich vermisse trotz "Ton" eine Melodie. Oder zumindest einen Rhythmus. Mag daran liegen, daß ich puristisch bin. Interessiert habe ich dennoch das Gedicht gelesen.. Thing |
09.09.2010, 08:13 | #21 |
Hallo Thing,
ja, da ist mir was passiert mit der Groß- und Kleinschreibung beim Wort "sie", danke für den Hinweis. Was die Versal-Schreibung am Satzanfang betrifft, so wie die fehlende Interpunktion, so ist dies so gewollt und fällt unter künstlerrische Freiheit. Manche meiner Gedichte sind absichtlich bar dieser Regeln, dass soll den Lesefluss leiten. ich sag's nur... du hast es bei einem anderen Gedicht bekrittelt. Manche Menschen sind wie tönerne Gefäße Die zu oft auf den Boden fielen Zerbrachen Und wieder zusammengefügt wurden Der Leim hat seine Spuren hinterlassen Und irgendwann mag keines der Stücke Mehr richtig zum Anderen passen Man wirft sie nicht weg Aber man füllt sie auch nicht mehr Da sie nichts mehr halten können So verstauben sie in der Ecke Ständig bemüht sich selber Irgendwie zusammen zu halten Auch wenn der Ton zu bröckeln beginnt Instabil und kurios Auf den finalen Sturz wartend Voller Angst und voller Sehnen Starren Sie in den Abgrund Ich werde den Admin bitten, das zu ändern. Liebe Ilka-Maria, ist ok, wenn die Metaphern für dich nicht stimmen, für mich tun sie es Das "Starren in den Abgrund" soll die Todessehnsucht verkörpern, die manch einer in sich trägt. Solche Entscheidungen werden ja nicht immer ad hoc gefällt, sondern sind oftmals Produkt (jahre-)langer Überlegungen und Abwägungen. Danke für deinen erklärenden Kommentar. Liebe Grüße Lux |
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27.09.2010, 11:07 | #22 |
tönerne Menschengefäße
am Boden zerbrechend von Kommoden starrend erwarten sie den Flug erneut |
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