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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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26.07.2007, 20:36 | #1 |
Neid
Ist auch schon mindestens drei oder vier Jahre alt..doch egal, ich wollte es einfach mal posten:
Ich wünsche mir die Sonne Dir ist das egal Du bekommst die Sonne Das ist für dich normal Ich lebe nur im Regen Auf mich regnet es herunter Du hast ja die Sonne Du bist ständig munter Ich wünsche mir den Frühling Mit Blumen und mit Blüten Du bekommst den Frühling Ich beginne laut zu wüten Ich lebe nur im Winter Es ist eisig kalt Du hast ja den Frühling Warm ist es bei dir bald Ich sehn' mich nach dem Meer Ich wollte es schon immer Du bekommst das Meer Mit seinem blauen Schimmer Ich wünsche mir nun gar nichts Denn wenn ich gar nichts kriege Bekomm' ich irgendwann Mitleid Das wäre dann mein Siege Bald hab ich eine Blume Doch du ein ganzes Feld Bekomm' ich ein Stück Land Dann kriegst du die ganze Welt Ich wünsche mir den Tod Denn du hast des Lebens Sinn Und ich bekomme auch den Tod Doch wer sagt dass ich glücklicher bin ? |
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26.07.2007, 20:47 | #2 |
RE: Neid
[quote]Original von Lyrika
Ist auch schon mindestens drei oder vier Jahre alt..doch egal, ich wollte es einfach mal posten: Dann ist ja, denke ich, auch schärfere Kritik erlaubt. Ich kann leider kaum ein gutes Haar an dem Gedicht lassen. Positiv lässt sich allenfalls hervorheben, dass du die um eine Form bemüht hast. Was aber negativ als erstes auffällt, ist die Monotonie, die sich von der ersten bis zur letzten Zeile durchzieht. Die kommt vor allem durch die ständige Wiederholung von Sätzen zustande, die mit "Du" plus Prädikat plus Objekt und "Ich" plus Prädikat plus Objekt aufgebaut sind. Dann kommt hinzu, dass das Gedicht viel zu lang geraten ist, also auf die Hälfte kürzen tut es auch. Sprachlich ist es auf aller einfachstem Niveau gehalten. Metrisch ergeben sich Unstimmigkeiten. Eine Pointe konnte ich nicht erkennen, aber das liegt vielleicht auch daran, dass auch ein gutwilliger Leser spätestens nach der 6. Strophe eingeschlafen ist. |
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26.07.2007, 20:56 | #3 | |||
Zitat:
Mir ist klar, dass es Monoton wirkt und vor allem die ersten Strophen sehr ähnlich aufgebaut sind aber genau das soll den Überdruss wiederspiegeln, den das lyrische Ich erfährt, da es immer wieder ähnliche Erfahrungen machen muss. Zitat:
Guck dir mal an was Goethe etc teilweise für lange Gedichte geschrieben haben, die haben manchmal seitenlange Gedichte geschrieben und manchmal auch Bücher damit gefüllt...also das hier ist bei mir so Durchschnittslänge. Ich habe noch viele wesentlich längere Gedichte. Zitat:
Aber hier hab ich es einmal für angebracht gehalten..weil es soll gerade alltäglich rüberkommen. |
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26.07.2007, 21:16 | #4 | |||
Zitat:
Das ist hier leider nicht bewerkstelligt worden. Zitat:
Das war ja, laut deiner Aussage, deine Intention. Dann sind aber solche Längen tödlich aus oben genanntem Grund. Zitat:
Aber hier hab ich es einmal für angebracht gehalten..weil es soll gerade alltäglich rüberkommen.[/quote] Gegen eine alltägliche Sprache ist auch nichts einzuwenden. Ein Problem ist die Kombination mit dem einförmigen Satzbau,,, also pro Vers immer S P O - beginnend meistens mit "Ich" und "Du"... Interessanter wäre es, wenn du häufiger mit Enjambements arbeiten würdest, also einen Satz mal über drei oder vier Zeilen "ziehen" würdest - oder einmal das Objekt an den Anfang stellen würdest, um bestimmte Dinge hervorzuheben. Ich will das mal an dieser Strophe zeigen: Ich wünsche mir den Frühling Mit Blumen und mit Blüten Du bekommst den Frühling Ich beginne laut zu wüten Du möchtest ja eigentlich hervorheben, dass das "Du" den Frühling bekommt, nicht das Ich... Syntaktisch müsstest du die Betonungsstellung wählen, also Objekt am Anfang: Den Frühling bekommst DU ----statt---- Du bekommst den Frühling Also im Zusammenhang: Ich wünsche mir den Frühling Mit Blumen und mit Blüten Den Frühling bekommst Du Ich beginne laut zu wüten So finde ich viel schlüssiger und es entsteht auch keine unnötige Monotonie! |
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26.07.2007, 21:16 | #5 | |
Zitat:
Im Gegensatz zu Hefe kann ich deinem Gedicht ein gutes (nur minimal angeknackstes) Haar abgewinnen, und zwar diese vorletztige Strophe: "Bald hab ich eine Blume Doch du ein ganzes Feld Bekomm' ich ein Stück Land Dann kriegst du die ganze Welt" Löst man sie aus dem Zusammenhang und betrachte sie einzeln (und entfernt das "Dann" im letzten Vers), ließe sich daraus richtig was machen. Zumindest hebt es sich vom Rest ab. Was das Übrige angeht, muss ich mich Hefe anschließen. Gruß, Werther |
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26.07.2007, 21:19 | #6 | ||
Zitat:
da haste dich vertan. damit es nicht nur spam ist: kritik folgt |
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26.07.2007, 21:27 | #7 |
FATAL! Das war ein Mistgeschick, entstanden durch tägliche Irritation O.o
Zur Spamvorbeugung: Arno's Vorschlag finde ich akzeptabel. Eine solche Veränderung würde dem Gedicht wesentlich mehr Leben einhauchen. Gruß, Werther |
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26.07.2007, 21:49 | #8 |
Hier eine verbesserte Version:
Mein Wunsch nach Sonne Ist dir egal Du bekommst die Sonne Das ist für dich normal Ich lebe nur im Regen Auf mich regnet es herunter Du hast ja die Sonne Du bist ständig munter Ich wünsche mir den Frühling Mit Blumen und mit Blüten Den Frühling bekommst Du Ich beginne laut zu wüten Ich lebe nur im Winter Es ist eisig kalt Du hast ja den Frühling Warm ist es bei dir bald Ich sehn' mich nach dem Meer Ich wollte es schon immer Das Meer bekommst nur Du Mit seinem blauen Schimmer Nun will ich nichts Denn wenn ich nichts kriege Ist mir zumindest Mitleid sicher Das wäre dann mein Siege Bald hab ich eine Blume Du ein ganzes Feld Bekomm' ich ein Stück Land Kriegst du die ganze Welt Ich wünsche mir den Tod Denn du hast des Lebens Sinn Und ich bekomme auch den Tod Doch wer sagt dass ich glücklicher bin ? |
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26.07.2007, 21:58 | #9 |
@lyrika:
Mit den Änderungen liest es sich jetzt viel besser. Gefällt mir so. Ich sehn' mich nach dem Meer Ich wollte es schon immer Das Meer bekommst nur Du Mit seinem blauen Schimmer Jetzt wird die Aussage, denke ich, viel klarer. Du hast jetzt auch als Stilmittel Chiasmen da drin, die die Aussage unterstützen. Wirkt so "kunstvoller" als vorher. |
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