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Alt 24.08.2008, 05:14   #1
LeChuKK
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 4

Standard Schatten

wenn mir der Mond einen Lichtblick erlaubt
wo die Sonne mich nur blendet
wenn Türen sich öffnen, die waren sichtlich verstaubt
sie führen aus dem eigenen Gefängnis
wenn die Zeit, die vergeht, ein Geschenk ist
für das ich mich bedanke
wenn der Wille, der mich trägt, sich wieder festigt
kein Hindernis die Schranke
wenn ich jeden Grashalm liebe, als Teil des Ganzen
meine Hand wärmt jeden Stein
wenn die Wiese mich auffängt, als Teil des Ganzen
sie lässt mich nicht allein
dann überholt mich mein schwarzer Schatten
er verschlingt meine Scheinwelt
nur Finsternis und Kälte, ich will, dass er fällt
doch sein Tod wäre auch mein Ende, verflucht…

edit: das würde wohl eher in die sparte gedichte passen, aber die unterteilung nervt mich sowieso... ich bin da weder mit dem gedanken ein gedicht zu schreiben noch was zu "singen" rangegangen
LeChuKK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 07:59   #2
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

lechucky,

willkommen im Poetry. tut mir leid, aber du bist wohl schon mit dem gedanken, ein gedicht oder eine geschichte zu schreiben, an die sache rangegangen, schließlich sieht es ja formal so aus. wäre es ein fließtext, würde das stimmen.

zum titel: nichts schon nicht tausend mal verwendetes. schattensymbolik lockt keinen mehr von uns hinter den bauklötzchen hervor (aber manchmal sind wir unverbesserlich oder altruisten). da müsste es schon ein kreativerer titel tun. und man ahnt ja eigentlich schon schlimmes.

naja, das gedicht hat ne pointe, nen twist. aber klar ist, dass es echt nicht realistisch genug ist, um einem diese müden sätze am ende wirklich zu verzeihen. das sollte wesentlich weiter gehen. bzw. eben irgendwie nachvollziebar. vor dem twist muss das zeug auch beim ersten mal schon lesenswert sein.

"wenn mir der Mond einen Lichtblick erlaubt
wo die Sonne mich nur blendet"

schlichte verwendung von licht und "gegensetzen": sonne - mond / (licht)blick erlauben - blenden.

"wenn Türen sich öffnen, die waren sichtlich verstaubt
sie führen aus dem eigenen Gefängnis"

so im gorßen und ganzen gedicht immer die gleiche satzstruktur und idee verwenden schläfert den leser unterwegs an. man sollte echt nicht nur schlichte konditionalsätze nutzen. das ist zuuuu dröge.
das innere bzw. eigene gefängnis ist auch nicht neu. staub als zeichen vergehender zeit auch nicht.
und irgendwie ist das alles doch recht simpel. wieso u. wofür?

"wenn die Zeit, die vergeht, ein Geschenk ist
für das ich mich bedanke"

ein geschenk von wem? vom ich an sich? und warum wird gedankt? und: ist zeit nicht immer eine, die vergeht? ist das wirklich so erwähnenswert? wort- und sprachspiele sucht man hier vergebens. ich meine, da haste schon ein gefängnis und vergehen, doch wird das nicht genützt. naja, vielleicht hast du es nutzen wollen, aber deutlich wird das nicht.

"wenn der Wille, der mich trägt, sich wieder festigt
kein Hindernis die Schranke"

"die zeit, die vergeht", "der wille, der mich trägt" -> solche einfachen widerholungen sind nicht allzu schön.
rest: s.o.

"wenn ich jeden Grashalm liebe, als Teil des Ganzen
meine Hand wärmt jeden Stein"

ach, das ist mir zu sehr glücksbärchi-universum, durch das man sich bis zum twist durchkämpfen muss. alles ist dunkel, zu wenig, die welt voller spinnen und dann, und dann, ja dann ist alles heiter und auf rosa wolken. oh, what a marvellously simplistic and holistic woooorld.

meine hand wärmt jeden stein und damit schlag ich alle köpfe ein. - wozu werden nun grashalme geliebt? achja, als "Teil des Ganzen". und für die pointe. du tust deinem leser weh und er wird vergrätzt den blick abwenden und das gedicht wegklicken, bevor er zum ende kommt.

"wenn die Wiese mich auffängt, als Teil des Ganzen
sie lässt mich nicht allein"

nun, es geht ja um scheinwelten. also sollten diese schrecklichen bilder und seelenqualen beim lesen vielleicht verzeihlich sein. sind sie aber nicht.

"dann überholt mich mein schwarzer Schatten"

das ist mein araber, auf dem ich säbelrasselnd oder -schwingend an dir vorbeireite, damit köpfe rollen.

"er verschlingt meine Scheinwelt"

da denke ich ein wenig an incal-comics und auch wenn dort das alles recht wirr ist, wenigstens ist es gut gemacht.

"nur Finsternis und Kälte, ich will, dass er fällt
doch sein Tod wäre auch mein Ende, verflucht…"

ist schon klar: die welt ist ganz oder gar nicht. entweder man ist flying like an eagle oder man ist booyakasha im tiefsten, dunkelsten wald, die welt ist schlecht und kaukasisches kriegsgebiet. ne, so einfach oder schwer sollte man es als verfasser von gedichten oder liedtexten dem leser nicht machen. das kauft er doch keinem ab.
ist mir auch alles zu unkritisch.

schwein äh scheinwelten sollten auch im gedicht irgendwie funktionieren, konsistent sein. ebenso die bilder. nicht einfach radikal springen und das eine vollkommen vergessen. während wir uns noch vor dem twist befinden, das gedicht lesen, muss der text lesenswert sein. das ist er nicht.

fazit: eine formal langweilige qual, die an inhalten wenig zu bieten hat. wenn ich so einer lebenseinstellung unreflektiert begegnen will, geh ich in den kindergarten.

gruß. esb.

EDIT: außerdem ist mir das zu billig. natürlich ist eine solche scheinwelt nicht sympathisch oder lebenswert. da machste es dir und dem leser zu einfach. das muss ambivalenter, realistischer werden.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 08:14   #3
LeChuKK
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 4

hahahhahaa, ok

das editierte is wohl etwas falsch geschrieben, egal...
dass es hier eher als gedicht aufgefasst wird is mir mittlerweile schon klar, in dem forum wo der text zuerst war, hat er anklang gefunden, da ist aber auch das niveau relativ weit unten
wenn ich mich an ein richtiges gedicht gemacht hätte wäre ich auch anders rangegangen und hätte manche formulierungen anders geschrieben bzw gelassen, manche sachen sind auch sehr erzwungen wegen soner 16 zeilen regelung, naja egal...

der wechsel aus nekropolis zur gummibärenbande is doch schlüssig...
der titel is auch nich da, um irgendjemanden mit nem saumäßig innovativen titel zu locken, sondern weil ein thread einen namen braucht und ein smily als titel noch dümmlicher wirken würde
auf jeden fall danke ich dir dafür, dass du deine - anscheinend sehr kostbare zeit - in den text gesteckt hast, peace
LeChuKK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 08:57   #4
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

na lechukk,

wennde weißt, dass da mehr geht, wieso dann nicht mehr machen, sich damit zufrieden geben?

gruß. esb.

und: ironie geht besser.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 10:16   #5
weegzon
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 51

Moin esb,

Zitat:
Original von evilsuperbitch
zum titel: nichts schon nicht tausend mal verwendetes.
das ist hier zwar ein wenig OT für diesen thread, aber trotzdem die Frage: Was mache ich bei bekannten Themen? Wenn ich mich gedichtstechnisch z.B. mit der Einsamkeit beschäftige würde das Gedicht auch "Einsamkeit" heißen. Warum sollte ich einen neuen Titel konstruieren, bloß weil Thema und Titel schon oft da waren?

Die Frage interessiert mich, weil ich diese oder ähnliche Kritik schon oft gelesen habe.

@LeChuKK: Entschuldige, daß ich Deinen thread "mißbrauche".


Gruß Eugen
weegzon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 11:29   #6
LeChuKK
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 4

kein problem eugen
evilsuperbitch: wenn ich keine 16 zeilen gebraucht hätte, wäre vor der schattenstelle nich so viel gestanden, dafür mehr konzentration, aber manchmal musses mal schnell gehen
und dieses gummibärengelaber is doch genau das richtige um naivität darzustellen, die danach zerstört wird
ähm.. verzeih mir meine neugier, aber warum heißt du bitch?
LeChuKK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2008, 17:08   #7
DS!
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 101

also mir gefälltz top
DS! ist offline   Mit Zitat antworten
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