Auch ich führ gerne nach Jurmala

[Heinz]

Ach hätte ich im Minibus wie du
so eingeengt von Lettinnen gesessen!
Mal ehrlich jetzt, mein Lieber: Ohne Schmu,
ich hätt die Contenance sogleich vergessen.

Ich wüsste nicht, ob meine beiden Hände,
in dem Gedränge völlig eingeklemmt
und nahe bei der wohlgeformten Lende
sich still verhielten oder ungehemmt

die Chance ergriffen und sich leis bewegten,
verführt vom Zufall ihres Rockes Saum
nach oben schöben und mit ganz erregten,
verschwitzten Fingern einen Jugendtraum

verfolgten; aufwärts glitten sie zur Brust,
die blonde Lettin schien das sehr zu schätzen,
sie schnurrte lettisch zwar doch voller Lust,
und gleich auf meinen Schoß würd sie sich setzen.

Warum sollt ich denn panisch reagieren?
Des Busses Enge käm uns sehr gelegen
wir müssten uns nicht sonderlich genieren
und bräuchten uns, dem Bus sei Dank für sein
Geschaukel, selbst kein bisschen zu bewegen.

[Ilka-Maria]

Du bist ja ein Grappscher! Wann fährst du demnächst mal wieder mit dem Bus?

Isch bin abber nur e Offebächern. Abber escht unn mit Maawasser getaaft.

LG
Ilka

[Hanjo]

[Heinz]

uuuiiii, meine Gudste, da habsch mich wohl selber verpetzt.
Und nu frachste och noch, wann ichs nächste Mal mit en Bus fahre! Nee, so schnell kommste mir nich zwischen die Finger.
Zur Beruhigung: Das letzte Mal bin ich vor vierzig Jahren mit einem Kleinbus, Marke P 1000 von Chemnitz nach Herleshausen gefahren, dann nur noch paarmal in Yerevan. Solange mein kleiner Opel noch durch den TÜV kommt, plane ich keine Busfahrten. Enttäuscht?
Liebe Grüße,
Heinz

Lieber Hanjo,
Deine Freundschaftsanfrage habe ich positiv beantwortet (wenn ich alles richtig gemacht habe). Ich fühle mich geehrt!
Heinz

[Ilka-Maria]

Zitat von Heinz

Enttäuscht?

Nee, Heinz, im Gegenteil. Ich lasse mich nicht gerne befingern. Körperliche Enge ist mir ein Graus, da kommt das Tier in mir durch und will nur noch abhauen. Ich konzentriere mich lieber auf deine anderen Qualitäten, die ganz weit oben angesiedelt sind, wo sich die Synapsen verbinden.

[Heinz]

Liebe Ilka-Maria,
ioch hoffe, Du hast meine Antwort für einen Scherz gehalten!
Mein einziges "Abenteuer" erlebte ich in einem Reisebus als Junggeselle mit einer reizenden Französin. Die Attacke ging eindeutig von ihr aus (und Schuld daran hatte nicht der komfortable Bus).
Liebe keusche Grüße,
Heinz

[Ilka-Maria]

Zitat von Heinz

Liebe keusche Grüße, ...

Na ja, das mit der Keuschheit nehme ich dir nicht ab. Ich flirte auch gerne. Aber an mein Fell kommt niemand so leicht ran. Ist es nicht sowieso das "hätte sein können", das die schönsten Gefühle weckt? Oh ja, jetzt denken vielleicht manche Leser an den Tiffany-Effekt, in Spröde von Audrey Hebpurn gespielt.

Ist mir wurst. Die Seifenblasen in ihrer schillernden Buntheit, die vor unseren Augen aufsteigen, aber beim Platzen nur Seife verspritzen und uns in die Wirklichkeit zurückschleudern, braucht kein Mensch. Woher kommt überhaupt die Volksweisheit, eingeseift worden zu sein?

[Heinz]

jemanden einseifen - ja, wir wissen wohl alle, was damit gemeint ist.
Die Herkunft mag im Barbierbereich sein. Der Barbier hat seinen Kunden vor dem Rasieren oder Baden eingeseift, auf dass er nach der Rasur oder dem Bad besser aussieht. Hat dem Kunden vielleicht mit dieser Aussicht geködert.
Aber ich befinde mich im Reich des Spekulativen. Also bleiben wir dabei: Wenn ich jemanden einseife, mache ich ihm ein X statt eines U vor, lulle ihn ein und ziehe meinen Vorteil daraus.
(Ob das derbere "ich blase ihm Zucker in den Arsch" die gleiche Bedeutung hat? Einseifen ließe ich mich lieber).
LG
Heinz

[Ilka-Maria]

Nee, Zucker im Arsch gehört eher ins Land der Korruption. Da sind die Beteiligten hellwach und wissen, dass sie sich für Geld einen Einlauf machen lassen.

Einseifen kannst du nur Naivlinge, die sich im schlimmsten Fall für so etwas abzocken lassen.