Dass du dich erinnerst

[Rumpelstilz]

Alles braucht seine Zeit,
kein Gras wächst über Nacht,
deine kleine Welt, sie gab dir
zu denken, es häuften sich
kleine und große Abschiede.

Dich trieb es, was dich bewegt,
in Verse zu setzen, in Stanzen
und Sonette, die kaum
jemand las, die nichts veränderten,
weder die Welt noch dich.

Du spürtest, da muss
noch mehr sein, die ganze Welt
in einem Gedicht – war das
nicht dein Traum, hochfliegend
und nie erreicht?

Heute, mitunter,
fallen dir ein paar Zeilen ein,
das Erinnern schmerzt, du lächelst,
und das alte Papier duftet
wie feuchtes Heu.

[Pagos]

Hi Rumpelstilz,

das Gedicht hat etwas, was mich berührt.

Es steckt viel
erlebtes Leben
und so manche
gewendete und umgestülpte
Sackgasse
in diesem Gedicht

und wenn schon nicht
für die ganze Welt
dann zumindest
für mich.

Danke für diese Zeilen.

LG, Pagos

[Rumpelstilz]

Hallo Pagos,

ja, das siehst du richtig. Viel eigenes Erleben, das zu Gedichten führte,
aber das große, das einzige Gedicht niemals gelungen. Der junge Mensch denkt, die Welt gehört ihm. Erst im Alter erkennt er den Irrtum. Aber Aufgeben ist trotzdem nicht. Vielleicht lebt der Mensch auf solch ein oder ähnliches Ziel hin?

Schön, dass du mal ins Gedicht reingesehen hast. Danke, Pagos.

Lieben Gruß, Rumpelstilz