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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 10.03.2023, 14:20   #1
männlich Heinz
 
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Standard Präludium - postalisch

So viele Tage noch bis wir uns wiedersehen!
Ich sitze hier allein und ungestümes Sehnen
zerreißt mich fast und irgendwelche Teufel drehen
mir hundert Spieße durch den Leib und heiße Tränen
benetzen mir die Wangen. Glühend schießt Verlangen
nach deinen Brüsten, deiner so geliebten warmen,
von goldnen Locken gut verborgnen feuchten Spalte.
Ich bin nicht da, drum spiele selbst mit deinen Händen
ganz schamlos an dem weichen Lippenpaar und halte
dich bitte nicht zurück, dann merkst du bald – verwenden
wirst du die feuchten Finger auch an andern Stellen -
du musst nur glauben, meine sinds, die sanft massieren.
Verreib ein bisschen Nardenöl, genieß das Schwellen
der Perle unterm Venushügel – zum Genieren
bestehn, ich schwöre es, nun wirklich keine Gründe;
erkunde dich, verrat mir dann die geilsten Zonen
im trauten Flüstertone und – kein Wort von Sünde!

Gar seltsam wurde mir beim Lesen deiner Worte,
mir wurde heiß und kalt und immer lauter rauschte
in meinen Ohren mir das aufgepeitschte Blut.
Ich suchte eilends eines unsrer trauten Orte,
nahm deinen letzten Brief mit ins Versteck und lauschte,
ob jemand in der Nähe sei. Mir ging’s so gut
und immer wieder las ich gierig deine Zeilen.
Sie waren, ich gestehe es mit trocknem Mund,
genügend Grund mich schnell und gründlich aufzugeilen.
Ach, wärst du doch schon hier bei mir, du könntest fühlen,
wie hart die Knospen meiner Brüste sind und deinen
geliebten, lang entbehrten Lippen voller Lust
entgegenschwellen. Sprich zu mir und sag, wie sehr
du mich begehrst; gib meinen Händen jenen Zauber,
der meinen Leib und alle Sinne mir verhext,
das Blut zum Kochen bringt und mich dazu verführt,
mir selbst Entspannung für ein Weilchen zu verschaffen.

Ich wag es kaum dir zu gestehen, dass Begierde
in meeresgleichen Wogen den Verstand mir raubte.
Als wär es dein Befehl , der meine Finger führte,
berührten sie ganz sacht mein goldnes Vlies, ich glaubte
im siebten Himmel nah dem Paradies zu schweben,
mit Mühe unterdrückte ich ein heisres Stöhnen,
in meinem Leben spürt ich nie ein solches Beben -
mein Resüme: Man sollte öfter sich verwöhnen.
Bisher galt ich als keusches Mädchen, war die Fromme,
jetzt reißt’s mich hin - ich schreie laut: Ich komm, ich komme!
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Alt 10.03.2023, 19:50   #2
weiblich Ilka-Maria
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Die Adressatin scheint dir in puncto Dichtkunst eine Spur überlegen zu sein, lieber Heinz.

Kleiner Scherz am Rande.

Ansonsten: Du kennst meine Adresse.
__________________

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Alt 10.03.2023, 19:51   #3
weiblich Ilka-Maria
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Die Adressatin scheint dir in puncto Dichtkunst eine Spur überlegen zu sein, lieber Heinz.

Kleiner Scherz am Rande.

Ansonsten: Du kennst meine Adresse. Du könntest den Text aber auch einsprechen, das wäre doch nett.
__________________

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Alt 10.03.2023, 20:40   #4
männlich Heinz
 
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Die Adressatin war mir nicht nur in der Dichtkunst überlegen. Ich fühlte mich oft wie ein Lehrling im zweiten Ausbildungsjahr.
"Einsprechen"? Du meinst auf Tonband. Da habe ich nur ein altes Aufnahmegerät für kleine Kassetten. Wenn es so gemeint ist - einen Versuch ist es wert. (Oder gibt es noch andere Möglichkeiten des Einsprechens?)
Deine Adresse, ja die hatte ich, bis mein altes Notizbuch verschwunden ist. Sei so lieb, schick die mir nochmal per PN oder EMail. Das Büchlein ist sozusagen fertig (und immer noch entdecke ich beim Durchlesen Flüchtigkeitsfehler. Ich bin sehr gespannt auf Dein Urteil (nach der Umstellung der Kapitel (ich bin gern Deinem Rat hinsichtlich der Struktur gefolgt). Als zweite Leserin hatte ich eine ehemalige Oberstudienrätin. Ihrem Ratschlag folgend, habe ich einen Anhang (Inhalt: Gedichte aus meiner "Festungstid") dran gehängt. Der eigentliche Bericht umfasst 70 A 4 Seiten (ich habe keine Ahnung, wieviel Seiten das bei einem Büchlein sind), paar, sehr wenige Bilder sind dazu gekommen und ich habe alles ausgedruckt und in Thermobindemappen eingebunden.
Anfang Juni habe ich einen Gesprächstermin mit der Leiterin der Gedenkstätte in Bautzen, der ich das überarbeitete Manuskript zugeschickt habe. Als Historikerin müsste sie eigentlich von meinem etwas anderen Blick auf Hohenschönhausen und Bautzen angetan sein.
Mal sehn, was bei der Sache raus kommt.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 10.03.2023, 21:03   #5
weiblich Ilka-Maria
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audacity ist kostenlos. Da kannst du reinquatschen, so lang und breit wie du willst. Ich nutzte es während meines Französisch-Kurses, für den ich mündliche Aufgaben einreichen musste.

Für dein Projekt drücke ich dir die Daumen. Ich finde es wichtig, dass solche Erfahrugen bekannt gemacht werden und vor allem, dass Menschen dafür sensibilisiert werden, wie schnell sie in ein falsches Fahrwasser geraten können. Vor allem auch, welche propagandistischen Mittel sie benutzen, deren wir Schafe uns nicht bewusst sind. Du bist kein Dummer, trotzdem bist du ihnen in die Falle gegangen. Das sollte ein Warnsignal sein.
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Alt 10.03.2023, 21:58   #6
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Audacity hat den Tick, das man nach dem Aufnehmen noch einige Sekunden weiter laufen lassen muss, sonst schneidet es die Tonspur abrupt ab und dein Text endet mitten im Satz. Musst du austesten, sonst hören deine Texte auch so unpassend auf wie die von Hera es gefühlt immer taten.
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Alt 10.03.2023, 23:01   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Audacity hat den Tick, das man nach dem Aufnehmen noch einige Sekunden weiter laufen lassen muss, sonst schneidet es die Tonspur abrupt ab und dein Text endet mitten im Satz. Musst du austesten, sonst hören deine Texte auch so unpassend auf wie die von Hera es gefühlt immer taten.
Kann ich nicht bestätigen. Meine Texte waren vollständig und ließen sich einwandfrei bearbeiten, z.B. das Rauschen rausnehmen und die Lautstärke heben. Ich konnte verkorkste Mitteilteile rausschneiden, neu einsprechen und einfügen und die Übergänge glätten. Was ich für nicht gelungen hielt, löschte ich weg, sprach es neu ein und klebte es an. Alles kein Problem. Man musste sich nur der Werkzeuge bedienen, die das Programm zur Verfügung stellt. Und das ist eine ganze Latte an Werkzeugen.
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Alt 11.03.2023, 15:34   #8
männlich Heinz
 
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Tausend Dank für eure Ratschläge! Aber was helfen sie einem technisch Minderbegabten?
Brauch ich ein Mikrophon? (Klar, ich hab eins, aber was mach ich ggfs. damit?)
Komme ich mit Windows 7 hin? Geht mal davon aus, dass ich ein einfältiger Dussel bin, der sich nun sehr für eine Tonaufnahme interessiert.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 11.03.2023, 15:59   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Brauch ich ein Mikrophon?
Ist bei modernen PCs schon dabei. Funktioniert ja auch bei Skype, dass man sich nicht nur sieht, sondern auch miteinander sprechen kann.

Du installierst audacity, schaust in den Einstellungen, ob der Zugriff auf das Mike erlaubt ist und machst deine Aufnahme. Fertig. Oder auch nicht fertig, dann kommt die "post production". Du solltest aber möglichst nah am PC sitzen und laut sprechen.

Man kann z.B., wenn man sich verplappert hat, der Anfang aber schon gut sitzt, in einer zweiten Datei weitermachen und nach Gelingen diesen Teil an den ersten Teil kopieren. Übergangsstellen kann man, falls es knackt, rauslöschen. Funktioniert alles genauso wie bei einer Textdatei: copy, paste and delete.
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