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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 09.03.2023, 09:41   #1
Rolli
 
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Standard Wer hat Schuld?

Die Erde ächzt, die Erde stöhnt,
unser Planet wird glühend heiß.
Von praller Sonne zugedröhnt
zerfließen wir im kalten Schweiß.

Felder dörren, Wälder brennen,
wie lange geht denn das noch gut?
Menschen, die ums Leben rennen,
weil keiner was dagegen tut.

Die Fauna stirbt, die Flora weicht,
für viele zählt nur der Profit.
Es gibt kein Halt, genug, es reicht,
mir scheint, es machen alle mit.

Wir nehmen den Ruin in Kauf
und verleugnen die Gefahren.
So nimmt das Unheil seinen Lauf,
kann uns Gott davor bewahren?

Was wir nicht tun, tut uns nicht gut,
die Natur wird es uns lehren.
Die Erde bebt, spuckt Feuerglut,
Brände, Sturm und Flut verheeren.

Habt Respekt vor uns‘rer Erde,
so wunderschön ist der Planet.
Wie sieht es aus um unser Erbe,
wenn alles vor die Hunde geht.

Wenn dereinst die Enkel fragen,
was habt ihr uns bloß angetan,
müssen wir die Wahrheit sagen:
Wir alle haben Schuld daran!
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Alt 09.03.2023, 11:01   #2
weiblich Ilka-Maria
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Wer ist "wir"?
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Alt 09.03.2023, 13:01   #3
weiblich Rumpelstilz
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Standard Wer hat Schuld

Lieber Rolli,

wieder mal ein Gedicht, das es mir angetan hat. Es geht um die verdreckte Umwelt und um Geoengineering und was wir heute Lebenden den nachfolgenden Generationen an zerstörter Natur und Erde hinterlassen.
Die sogenannten Eliten arbeiten intensiv daran, aufgrund von Computermodellen nicht nur die Natur und die Erde zu zerstören, sondern sogar das Herz der Welt, die Sonne, ihren Wünschen untertan zu machen. Sie wissen nicht, welche Folgen ihr Tun für das Leben auf der Erde hat, sie tun es unbekümmert, weil sie es tun können und niemand ihnen in den Arm fällt. Und weil es Profit bringt, ein paar Dollars zu investieren und Milliarden Dollars wieder herauszuholen mit PPP, die erfundene Legende vom Klimawandel macht es möglich - ein Geschäftsprojekt. Die Menschheit sieht zu, schweigt und lässt die Kriminellen machen. Und weiß nicht, dass ihr Leben auf der Kippe steht, wenn Silberjodid, Schwefeldioxid, Aluminium und Nitrate ins All gejagt werden, die beim Herabfallen die Erde vergiften und Menschen, Tiere und die Natur töten. Zaubermeister, denen der Zauber aus den Händen gleitet. Schrecklich, was diese kriminellen Ultrareichen sich mit unserer Erde erlauben, sie vergreifen sich an unserem Planeten! Wir haben sie dazu nicht aufgefordert! Welche Erde werden wir kommenden Generationen hinterlassen, wer wird sich schuldig bekennen?
Dann werden die Zerstörer der Erde, die sich vergeblich die Unsterblichkeit wünschen, nicht mehr vor dem Richterstuhl stehen können, ihre Verbrechen werden sie verurteilen. Falls es dann noch eine Menschheit gibt.

All diese Gedanken lese ich zwischen den Zeilen deines Gedichts. Ist die Schuldfrage dann noch wichtig? Ein sehr wichtiges Gedicht, Rolli. Warnung und Appell für uns alle.

Lieben Gruß, Rumpelstilz
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Alt 09.03.2023, 17:56   #4
Rolli
 
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Liebe Ilka,
liebe Rumpelstilz,

vielen Dank für eure Rückmeldung auf meine Zeilen zum Thema Klimawandel.

Wer ist "wir"? Diese Frage sollten "wir" uns nicht stellen. Obwohl ich mich für einen Freigeist halte, passt hier der alte Spruch: "Wer frei von Schuld ist,..."

Ich respektiere konträre Ansichten, aber ich sehe uns alle in der Verantwortung.
Wir haben uns die Suppe mehr oder weniger freiwillig eingebrockt, jetzt ist es an uns, Lösungen zu finden.
Nicht nur die Produzenten, auch wir Konsumenten sind Schuld an diesem Dilemma, da nehme ich mich bei dem "wir" ausdrücklich nicht aus.


LG Rolli
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Alt 09.03.2023, 18:43   #5
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Zitat:
Zitat von Rolli Beitrag anzeigen
Nicht nur die Produzenten, auch wir Konsumenten sind Schuld an diesem Dilemma, da nehme ich mich bei dem "wir" ausdrücklich nicht aus.
Meinst du nicht, Rolli, dass es übergriffig ist, jeden Menschen in seine eigene Wertung einzubeziehen, sich quasi zum Herrscher über das Kollektiv in Sachen Weltanschauung zu machen? Wenn du dich einer Sache ethisch und moralisch schuldig fühlst (vor Gericht steht hier niemand, und um den Beichtstuhl geht es auch nicht), ist es in meinen Augen eine Anmaßung, für alle Menschen zu sprechen. Warum sagst du nicht: "Ich bin schuld."

Ich fühle diese Schuld, von der dein Gedicht handelt, jedenfalls nicht, denn ich bin nur ein Kleinkonsument, wenn es um Verschmutzung durch Energieverbrauch in Verbindung mit Heim, Autostraßen und Klamottenherstellung geht. Ich unterstütze auch nicht die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, indem ich mich an Fertignahrung fettfresse oder stangenweise Glimmstengel kaufe. Ich sitze viel am PC - klar -, dafür gucke ich aber kein Fernsehen (das letzte Mal war vor gefühlt einem Jahr die Kiste an), außerdem arbeitet mein Laptob energiearm (bei mir sind die Stromkosten in jedem Jahr trotz Teuerung gefallen), und ich kann auch nicht verhindern, dass Energiefresser wie die Rechenzentren wie die Pilze aus dem Boden wachsen. Ich werde als Eigentümerin eines Autos geschröpft, obwohl die Karre hauptsächlich in der Tiefgarage steht und ich, wenn immer möglich, meine Besorgungen zu Fuß mache, auch wenn ich dafür mal eine ganze Stunden unterwegs bin. Trotz meines geringen Verbrauchs an fast allem ist jedoch der CO2-Ausstoß nicht geringer geworden, sondern hat sowohl in Deutschland wie weltweit zugenommen. Sparen kann man durch Einschränkung auch nicht viel, denn der Kapitalismus funktioniert nur durch Wachstum; wenn die Wasch- und Spülmaschinen also mit weniger Energie auskommen, müssen sie eben teurer werden, damit der Profit stimmt. So einfach ist das.

Da kann man sich erziehen lassen, einschränken soviel man will und guten Willen predigen: Das nützt null und nix, sondern ist nur ein Wust an Vorwänden, dass wir genau das tun, was du schreibst, nämlich uns schuldig fühlen und ohne Aufbegehren das Geld für "Umweltschutz" aus der Tasche ziehen lassen. Mach dir mal den Spaß und suche dir auf den Internetseiten des Bundes die Tabellen mit den Budgets für die Ministerien raus. Das viele Geld, das wir für die Umwelt abdrücken, findet sich in einem der kleinsten Posten dort wieder, in einer ähnlichen Größenordnung wie das Budget für Bildung.

Wenn du wirklich glaubst, wir kleinen, armseligen Wichte könnten dem Klima Vorschriften machen und die Welt retten, bist du auf dem Holzweg. Wie die Welt funktioniert, wird woanders festgelegt und ganz bestimmt nicht an dem bisschen Abfallprodukt wie Benzin bemessen. Wer auf Öl verzichten will, muss auf alles verzichten, denn es gibt kaum ein Produkt, das nicht aus Öl hergestellt wird.

Wenn du glaubst, es gehe den Politikern wirklich darum, das Klima zu retten, bist du auf deren Propaganda reingefallen. Das ist Aktionismus, um vorzutäuschen, sich "zu kümmern", um Geld einzusammeln und Punkte für die nächste Wahl zu gewinnen. In Wahrheit soll das System stabil gehalten werden, weil keiner weiß, wie er mit den Auswüchsen des Kapitalismus zurechtkommen soll. Zu stoppen ist er nicht, zurückfahren kann man ihn nicht, und einen Ersatz gibt es nicht, denn der Sozialismus hat sich als untauglich erwiesen. Man nennt so etwas ein "sibirisches Dilemma".

Doch, die Frage nach dem "wir" stelle ich, denn ich lasse mich nicht als Objekt vereinnahmen von jemandem, der sich mit diesem imaginären "wir" identifizieren will und sich als Subjekt quasi aufgegeben hat. Ich sehe mich nicht in der Verantwort für das, was Politik und Wirtschaft getrieben haben und jetzt noch treiben, wie ich mich auch nicht für alle diejenigen Menschen verantwortlich fühle, die mit ihrer Gesundheit Raubbau treiben, nur noch auf ihrem Hintern sitzen und bis in Nacht auf ihrem Smartphone daddeln (mein eigenes habe ich nur zwangshalber in Minimalgebrauch, und die meisten Zeit liegt es einsam zu Hause herum, ich komme unterwegs nämlich prima ohne dieses blöde Ding aus). Ich bin ich, kein "wir", und wer das für sich anders sieht, kann meinetwegen schuldgebeugt herumlaufen, bis ihm der Rücken wehtut. Untertänigkeit ist ja schon seit Preußen der Volkscharakter, den man den Deutschen nachsagt. Zum Glück war sie in meiner Familie nicht allzustark vorhanden.
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Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2023, 19:36   #6
weiblich Rumpelstilz
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Standard Wer hat Schuld

Rolli, ich sehe das Gedicht viel weitergehend als Ilka-Maria. Nicht die Bevölkerung ist verantwortlich für die Umweltverschmutzung, sondern das ist die große Industrie vor allem, die Art, wie produziert wird. Dass mal dieser oder jener mal Müll hinterlässt, wenn er den Badestrand verlässt, das ist nicht entscheidend. In diesem Fall gebe ich Ilka-Maria sogar recht, dass ihr das "wir" hier nicht gefällt. Aber im großen und ganzen ist es natürlich richtig, dass du das "wir", nämlich wir Menschen, benutzt. Es sind keine Außerirdischen, die gemeint sind, es ist die gesamte sogenannte Zivilisation. Was nun allerdings den Klimawandel angeht, so gibt es ihn nicht. Wir leben nach der kleinen Eiszeit jetzt in einer Warmzeit, und dass es da wärmer wird, ist nichts Ungewöhnliches. Nein, beim Klimawandel geht es um Geschäfte, die Geld bringen, und zwar denen, die sowieso schon genug davon haben. Ich habe mich mit dem Klimawandel etwas intensiver beschäftigt und sehe, dass die Welt da einem Riesenbetrug aufsitzt. Den sogenannten Eliten geht es darum, das Leben zu chaotisieren und wie es ist, zu zerstören. Ihre Bösartigkeit kennt keine Grenzen. Ich habe ja schon das Geoengineering erwähnt. Sie zerstören damit die Erdatmosphäre, bewusst, angeblich um die Erwärmung der Erde aufzuhalten. Sie wissen genau, dass sie allem Leben die Lebensgrundlage entziehen, wenn sie das CO2 reduzieren wollen - das überhaupt nicht im Zusammenhang mit der Erderwärmung Kausalität hat.
Und sie wissen genau, was sie tun, ahnungslos sind sie nicht. Das wollte ich nur noch nachschieben.

Lieben Gruß, Rumpelstilz
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Alt 09.03.2023, 20:30   #7
weiblich Ilka-Maria
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Beim Klimawandel handelt es sich ohnehin nicht um eine globale "Katastrophe", sondern um eine Verschiebung. Hitze, Trockenheit, Flutwellen usw. werden woanders stattfinden, andere Länder wiederum werden profitieren. Man kann aber selbst aride Landflächen fruchtbar machen, die Isrealis haben das bewiesen, nachdem die arabischen Landbesitzer ihr vermeintlich wertloses Land nach 1945 an die einwandernden Juden verhökert hatten.

Wir werden uns allerdings auf Völkerwanderungen und die damit einhergehenden Konflikte einstellen müssen. Bleibt die Frage, ob die EU dem standhalten kann oder daran zerbrechen wird. Darüber gehen die Meinungen schon seit Jahren auseinander.

Ein großes Problem sehe ich darin, dass wir uns zu stark von den digitalen Netzen abhängig machen. Wenn der Strom ausfällt und die Notstromaggregate auch nicht mehr funzen (z.B. durch Hacker, Sabotage, Krieg oder menschliches Versagen), gehen überall die Lichter aus und alles steht still. Was das für Konsequenzen hat, mag man sich nicht vorstellen, denn die Ordnungskräfte haben nicht die Man Power, um es auf Deutsch zu sagen, um dann mit der Panik und dem Verbrechertum fertig zu werden, denen Tür und Tor offensteht. Erinnert sich noch jemand an den mehrtägigen Stromausfall in New York und an die Plünderkolonnen, die nachts unterwegs waren?

Mit jedem Fortschritt machen wir uns die Arbeit leichter, aber wir werden auch immer verwundbarer. Darüber sollten wir, statt ständig auf das Smartphone zu glotzen und uns das Gehirn bis zur Blödigkeit zu zergoogeln, mal tiefer nachdenken. Zum Beispiel bei einem ausgedehnten Spaziergang.
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Alt 13.03.2023, 18:42   #8
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Zitat:
. Wenn der Strom ausfällt und die Notstromaggregate auch nicht mehr funzen (z.B. durch Hacker, Sabotage, Krieg oder menschliches Versagen), gehen überall die Lichter aus und alles steht still.
Also wir haben ein Kurbelradio. Über das ich mich zunächst kaputtgelacht habe. Aber es funktioniert tatsächlich ohne Strom und ohne Batterien - nur nicht sehr lange. Dann muss man kurbeln. Und dann funktioniert es wieder - aber nicht sehr lange. Oder man müsste halt ziemlich lange kurbeln (nehme ich an, das habe ich noch nicht ausprobiert).
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2023, 18:59   #9
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Also wir haben ein Kurbelradio. Über das ich mich zunächst kaputtgelacht habe. Aber es funktioniert tatsächlich ohne Strom und ohne Batterien - nur nicht sehr lange.
Fahrrad mit der Kurbel verbinden und strampeln - Problem gelöst.
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