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Alt 13.12.2022, 08:40   #1
männlich Fladingo60
 
Dabei seit: 12/2022
Beiträge: 6

Standard Gedichtinterpretation ,,Die Liebenden“-Bertolt Brecht

In dem Gedicht "Die Liebenden" beschreibt Bertolt Brecht das Gefühl der Liebe als etwas, das stärker ist als der Tod. Er zeigt, dass die Liebenden sich nicht von der Angst vor dem Tod trennen lassen, sondern dass sie sich aufgrund ihrer Liebe zueinander sogar dem Tod stellen.
Brecht betont, dass die Liebe stärker ist als alle Hindernisse und Schwierigkeiten, die sich ihr in den Weg stellen. Er beschreibt die Liebenden als Kraniche, die trotz der Gefahren, die sie auf ihrem Weg begegnen, immer weiterfliegen und ihre Liebe leben. Dabei sind sie sich bewusst, dass der Tod ihnen immer näherkommt, doch diese Angst hindert sie nicht daran, ihrem Gefühl zu folgen.
Brecht verwendet in seinem Gedicht Metaphern, um die Stärke der Liebe zu verdeutlichen. So bezieht er sich auf die Sonne und das Feuer, die beide als starke und mächtige Kräfte dargestellt werden. Die Liebenden werden mit diesen Metaphern verglichen und damit als gleichwertige Kräfte dargestellt.
Insgesamt zeigt Brechts Gedicht, dass die Liebe eine starke und unbesiegbare Kraft ist, die sich nicht von Angst und Tod aufhalten lässt. Die Liebenden sind bereit, alles für ihre Liebe zu riskieren und stehen trotz der Gefahren, die ihnen begegnen, immer wieder auf, um ihre Liebe weiterzuleben.

Brecht will auch verdeutlichen, dass Liebe nichts schlechtes ist, sondern ein Geschenk Gottes.
Fladingo60 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2022, 09:04   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 61
Beiträge: 6.714

Also ehrlich gesagt, ich interpretiere das Gedicht anders, nämlich, dass die Kraniche sich trennen werden. Steht ja sogar im Gedicht.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2022, 12:16   #3
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo Fladingo60,
das also ist eine Interpretation?
Ich habe nichts dagegen, dass ein Gedicht bei jedem Leser Unterschiedliches bewirkt. Aber wenn in deiner Interpretation den "Hauptpersonen", den Kranichen, kein Wort gewidmet ist, sondern nur deine Hypothese ausgewalzt wird, zweifle ich stark an deinem Verständnis des Brecht-Gedichts.
Wieso wählte Brecht ausgerechnet den Kranich, der bei meinen armenischen Freunden schon fast als heiliger Vogel namens "Krunk" gilt?
Bevor du es unternimmst eine Interpretation zu verfassen, gilt: Lesen, nochmal lesen, nachdenken und dann den Versuch einer Erklärung starten.
Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2022, 12:33   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Wieso wählte Brecht ausgerechnet den Kranich, der bei meinen armenischen Freunden schon fast als heiliger Vogel namens "Krunk" gilt?
Außerdem wurden Kraniche früher als Haus- und Nutzvögel gehalten. Fontane hat dies in seinem Gedicht "Der Kranich" (traurig, aber auch eine Spur satirisch) festgehalten. Da hätte man einen Vergleich zwischen den sehr unterschiedlichen Gedichten zwar nicht ziehen müssen, aber einen Versuch wagen können.

Der Kranich

Rau ging der Wind, der Regen troff,
Schon war ich nass und kalt;
Ich macht' auf einem Bauernhof
Im Schutz des Zaunes halt.

Mit abgestutzten Flügeln schritt
Ein Kranich drin umher.
Nur seine Sehnsucht trug ihn mit
Den Brüdern über's Meer;

Mit seinen Brüdern, deren Zug
Jetzt hoch in Lüften stockt,
Und deren Schrei auch ihn zum Flug
Gen Süden ruft und lockt.

Und sieh, er hat sich aufgerafft,
Es gilt ja Lenz und Glück;
Umsonst, der Schwinge fehlt die Kraft,
Und ach, er sinkt zurück.

Nur Hahn und Huhn zum Schabernack
Umkrähn ihn jetzt voll Freud. -
Es jubelt stets das Hühnerpack
Bei eines Kranichs Leid.

Theodor Fontane (1819 - 1898)
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2023, 12:39   #5
männlich Erhard Gratz
 
Benutzerbild von Erhard Gratz
 
Dabei seit: 11/2022
Ort: Lüneburger Heide
Alter: 90
Beiträge: 160

Woher, Ilka-Maria, hast Du Dein Kranich-Gedicht von Th. Fontane?

In der Großen Brandenburger Ausgabe der Fontane-Gedichte im Aufbau-Verlag, Seite 10/11 lautet die fünfte Strophe:

Und Huhn und Hahn und Hühnchen auch
Umgackern ihn voll Freud; -
Das ist so alter Hühner-Brauch
Bei eines Kranichs Leid

In Zele 2 der 4. Strophe meiner Ausgabe steht auch "Es gilt erneutes Glück;" und nicht "Es gilt ja Lenz und Glück".
Kannst Du Deine Ausgabe nennen?

Erhard
Erhard Gratz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2023, 13:34   #6
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Zitat:
Zitat von Erhard Gratz Beitrag anzeigen
Woher, Ilka-Maria, hast Du Dein Kranich-Gedicht von Th. Fontane?
Aus diversen Quellen im Internet:

https://www.abipur.de/gedichte/analy...h-fontane.html

https://www.medienwerkstatt-online.d...d=17109&edit=0

https://poemlake.com/der-kranich

Hier allerdings gibt es die letzte Strophe auch in der von dir aufgeführten Version:

https://www.gedichteundzitatefüralle...ranich-23.html

https://www.mumag.de/gedichte/fon_t36.html

Möglicherweise hatte Fontane zwei Versionen geschrieben und in Umlauf gebracht. Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass Autoren ihre Gedichte und Erzählungen überarbeiten, korrigieren oder erweitern. Manchmal machen das auch deren Nachlassverwalter.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 07.01.2023, 20:40   #7
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Lieber Erhard Gratz,
die Nachfrage bei Ilka-Maria - Mann o Mann, hast du noch nie was von Google gehört? Zu den Quellenangaben Ilka-Marias kommen bestimmt noch ein halbes Dutzend hinzu.
Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
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