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Erebos · 26.03.2023, 20:37

Im Traum erschien mir eine Pracht,
Die Mondenschein in Fülle bracht,
Dort wo ich schritt, war alles leer,
Kein Wesen sah ich ringsumher.

Doch dann, aus weiter Ferne kam,
Ein sanftes Lied, so engelszahm,
Es zog mich fort, ich folgte blind,
Wie süßem Duft im Gegenwind.

Als ich den Quell der Stimme sah,
Erschien mein Lebenssinn so klar,
Im Kleide aus Perlmutt gehauen,
Stand dort die Schönste aller Frauen.

Mein Gang wurde zum Taumeltanz,
Denn jeder Sinn gebannt vom Glanz,
Entsagte Schritt für Schritt die Treue,
Ihr Lachen stahl mir letzte Schläue.

Sie streckte mir die Hand entgegen,
So fordernd und zugleich verlegen,
Doch als sich unsere Finger schlossen,
Und Funken in Berührung flossen,

Mein wildes Herz auf einmal zuckte,
Der Raum um mich bedrohlich ruckte,
Und Dunkelheit die Welt verschlang,
Erst jeglich Licht, dann allen Klang.

Und als ich dann erwachte hier,
Mit voller Sehnsucht tief in mir,
Allein die Hoffnung bleibt bestehen,
Verzehrend auf ein Wiedersehen.

MonoTon · 26.03.2023, 20:51

hallo

Der Text gefällt mir, ich wollte aber darauf hinweisen, das mittendrin das Tempo zu wechseln scheint.
Ich begründe das auf der plötzlich entstandenen Kadenz am Zeilenende.
Es mogelt sich da jeweils eine vermutlich ungewollte weitere Silbe ein?

Ab Strophe 3 in Z3 und Z4 sieht man das
und ab da führt sich das Muster fort. Die Endreime basieren auf Affixen endungen (-en,-gen,-te,-e) was sie automatisch in eine gesenkte Kadenz zwingt.

War es absicht das Muster der gehobenen Kadenz zu brechen?
Eigentlich gefiel es mir sehr gut. Ich würde mich da eventuell für eines der beiden Reimbilder entscheiden.

In Strophe 4 (tanz-glanz) sowie Strophe 6 (schlang-klang) und Strophe 7 (hier-mir) bricht es wieder um ins Ausgangsreimbild der gehobenen Kadenz.

Das wirkt demnach alles etwas willkürlich und unentschlossen.

Lg Mono

Ich zeig das mal an Strophe 3, damit man mir besser Folgen kann falls es hilft.

Als ich den Quell der Stimme sah,
Erschien mein Lebenssinn so klar,
Im Kleide aus Perlmutt gehauen,
Stand dort die Schönste aller Frauen

xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx

Wenn diese Variante in den anderen Strophen einem bestimmten Muster folgen würde, würde ich es vermutlich als Angenehmer empfinden.

26.03.2023, 20:37	#1
Erebos Dabei seit: 03/2023 Ort: Rheinland Beiträge: 20 Meine Gedichte	Nyx Im Traum erschien mir eine Pracht, Die Mondenschein in Fülle bracht, Dort wo ich schritt, war alles leer, Kein Wesen sah ich ringsumher. Doch dann, aus weiter Ferne kam, Ein sanftes Lied, so engelszahm, Es zog mich fort, ich folgte blind, Wie süßem Duft im Gegenwind. Als ich den Quell der Stimme sah, Erschien mein Lebenssinn so klar, Im Kleide aus Perlmutt gehauen, Stand dort die Schönste aller Frauen. Mein Gang wurde zum Taumeltanz, Denn jeder Sinn gebannt vom Glanz, Entsagte Schritt für Schritt die Treue, Ihr Lachen stahl mir letzte Schläue. Sie streckte mir die Hand entgegen, So fordernd und zugleich verlegen, Doch als sich unsere Finger schlossen, Und Funken in Berührung flossen, Mein wildes Herz auf einmal zuckte, Der Raum um mich bedrohlich ruckte, Und Dunkelheit die Welt verschlang, Erst jeglich Licht, dann allen Klang. Und als ich dann erwachte hier, Mit voller Sehnsucht tief in mir, Allein die Hoffnung bleibt bestehen, Verzehrend auf ein Wiedersehen.

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26.03.2023, 20:51	#2
MonoTon Dabei seit: 04/2021 Beiträge: 1.105 Meine Gedichte Meine Favoriten	hallo Der Text gefällt mir, ich wollte aber darauf hinweisen, das mittendrin das Tempo zu wechseln scheint. Ich begründe das auf der plötzlich entstandenen Kadenz am Zeilenende. Es mogelt sich da jeweils eine vermutlich ungewollte weitere Silbe ein? Ab Strophe 3 in Z3 und Z4 sieht man das und ab da führt sich das Muster fort. Die Endreime basieren auf Affixen endungen (-en,-gen,-te,-e) was sie automatisch in eine gesenkte Kadenz zwingt. War es absicht das Muster der gehobenen Kadenz zu brechen? Eigentlich gefiel es mir sehr gut. Ich würde mich da eventuell für eines der beiden Reimbilder entscheiden. In Strophe 4 (tanz-glanz) sowie Strophe 6 (schlang-klang) und Strophe 7 (hier-mir) bricht es wieder um ins Ausgangsreimbild der gehobenen Kadenz. Das wirkt demnach alles etwas willkürlich und unentschlossen. Lg Mono Ich zeig das mal an Strophe 3, damit man mir besser Folgen kann falls es hilft. Als ich den Quell der Stimme sah, Erschien mein Lebenssinn so klar, Im Kleide aus Perlmutt gehauen, Stand dort die Schönste aller Frauen xXxXxXxX xXxXxXxX xXxXxXxXx xXxXxXxXx Wenn diese Variante in den anderen Strophen einem bestimmten Muster folgen würde, würde ich es vermutlich als Angenehmer empfinden.