Regentage

[Odzihozo]

Regentage

Schwer hängen die Wolken in den Bäumen.
Straßen, Häuser, Himmel - alles grau verwaschen.
Der Regen ertappt mich beim Träumen,
findet seinen Weg und rinnt in meine Taschen.

Regenschirme öffnen sich wie bunte Blüten,
widersetzen sich dem trostlos grauen Abgesang.
Alten Herren rinnt das Wasser von den Hüten,
Menschen huschen an Häuserwänden entlang.

Die Wege sind schon kleine Flüsse,
sogar die Krähen bleiben stumm.
Kinder haben vom Spielen nasse Füße
und mich quält die Erinnerung.

Vor mir erscheint verwaschen dein Gesicht.
In der Tram riecht es nach nassen Haaren,
ich setze mich und schreibe ein Gedicht.

An der Prinzregentenpromenade
bleiben sogar die Ratten in den Ritzen.
Ich trinke eine heiße Schokolade
und bleibe eine Weile sitzen.

Die Kleidung klebt mir auf der nassen Haut,
Wasser in den Schuhen, meine Socken vollgesaugt.
Mit dem Liter pro Meter im Quadrat,
steigt zugleich der emotionale Niederschlag.

Schmerzhafte Erinnerungen tauchen auf
und ertrinken alsbald wieder.
Wie schnell oder langsam ich auch lauf',
meine Seele trällert alte Lieder.

Ich lasse den Regen in Gänze mich durchdringen,
fühle den kalten Schmerz durch Mark und Bein.
Geduldig, meine Seele wird das Ich auswringen,
so warte ich auf den nächsten Sonnenschein.

[Rumpelstilz]

Lieber Odzihozo,

ein launiges Gedicht, Regen, Regen, Regen. Der Aufbau des Gedichts ist gut,
nur metrisch gibt es ein paar Tücken. Sieh es dir mal daraufhin an. Nun ist es nicht leicht, da was in Ordnung zu bringen, und ich denke, wir lassen es, wie es ist.

Lieben Gruß, Rumpelstilz