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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 03.03.2023, 18:28   #1
männlich Pagos
 
Dabei seit: 02/2023
Ort: München
Beiträge: 45

Standard ich wusste es nicht

warm und hell
war es schon immer
ich wusste nicht
dass es sie gab

die Ruhe
vor dem Sturm.

Ich schloss die Augen
und streckte wie immer
die Nase zur Sonne

als er auf ihr
zerplatzte

der erste Tropfen
Pagos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2023, 15:03   #2
weiblich Rumpelstilz
gesperrt
 
Dabei seit: 01/2023
Ort: Berlin
Beiträge: 311

Standard Ich wusste es nicht

Hallo Pagos,

die Ruhe vor dem Sturm, ja. Aber der Sturm bereitet sich vor, so ahnungslos kann man nicht sein, wenn man nicht eingeregnet werden will. Immerhin weiß man das schon als kleiner Stöpsel. Wenn man aufmerksam die Umwelt betrachtet, bemerkt man Veränderungen: Vögel sind verstummt, die Luft wie Blei, Menschen auf der Straße haben es eilig usw.

Etwas anderes wäre der Text, sollten wir es mit einer Metapher für gesellschaftliche Ereignisse zu tun haben. Aber auch solche Ereignisse bereiten sich Schritt für Schritt vor. Also da fehlt eine ganze Etappe. Diese Etappe ist sehr entscheidend, sie scheint mir unsere Gegenwart. Und nun können wir nur noch auf den Sturm hoffen. Oder ihn fürchten.

Was diesem Gedicht aber im Fall einer Metapher fehlt, scheint mir ein Anhaltspunkt dafür zu sein. Damit der Leser den Text nicht für ein Gleichnis aus der Bibel hält.

Lieben Gruß, Rumpelstilz
Rumpelstilz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2023, 00:22   #3
männlich Pagos
 
Dabei seit: 02/2023
Ort: München
Beiträge: 45

Hi Rumpelstilz,

ich gebe zu, dass dieses Gedicht noch nicht ganz ausgegoren ist, es ist auch relativ schnell entstanden, was man ihm leider anmerkt.

Inspiriert wurde ich durch den songtext von Clearwater Revival "have you ever seen the rain". Das Lied kann man in vielerlei Hinsicht interpretieren, was ja auch die Stärke eines guten Songs ausmacht.

Den gesellschaftlichen Aspekt hatte ich nicht so im Fokus. Ja, du hast Recht, jedes kleine Kind lernt es, auf die Zeichen eines Sturmes zu achten. Aber es gibt auch den Regen aus heiterem Himmel. Und in übertragenen Sinn könnte der Sturm bzw. der Regen auch eine tiefe Lebenskrise bedeuten. Und ein junger Mensch, der noch nie eine tiefe Lebenskrise erlebt hatte, der könnte hier dieses LI symbolisieren. Und wann lernt ein kleines Kind, auf die Anzeichen einer Lebenskrise zu achten? Das kann man doch schlecht beibringen. Der Regen muss kommen, das muss erlebt und durchlebt werden. Und der erste Tropfen auf die Nase ist dann sozusagen der Wendepunkt.

LG, Pagos
Pagos ist offline   Mit Zitat antworten
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